Honda CL 450

07.09.2019 - Ich lege die neue Kette auf, die ich mangels passender
Maße bei einem Großhändler nach Muster gekauft habe. Sie muß
natürlich gekürzt werden, aber wieviel Glieder? 4 sind es, ich schleife
die Nieten ab, bis sie flach mit der Kettenlasche sind und trenne die
Kette mit einem dicken Schraubenzieher. Das neue Kettenschloß
hat Hohlnieten, dazu ist in meinem Kettentrennerwerkzeug kein
passender Dorn, was bedeutet: auf zur Drehbank! Ich habe zwar lange
keinen Kegel mehr gedreht, aber es gelingt auf Anhieb. Nun kann
ich mit Hilfe des neuen Kegels und meines Kettentrennwerkzeugs
die Hohlnieten aufspreizen, bis sie fest sitzen. Na schön, dann kann
ich auch gleich die linke Ritzelabdeckung auf den Motor setzen.
Dazu muß leider die linke Fußraste ab, sonst ist nicht genut Platz.
Dann setze ich aus 2 Nachbau-Kupplungszügen einen neuen Zug
zusammen, da mal wieder nichts auf Anhieb passt. Ich setze den
Deckel auf und betätige die Kupplung - geht. Ich lege einen Gang ein,
aber die Kupplung trennt nicht - muß ich etwa den Kupplungsdeckel
wieder abbauen und alles überprüfen? Mir reicht's für Heute!

Spezialwerkzeug,
frisch hergestellt.
Im Werkzeughalter
eingesetzt.
Und die Kette ist
sauber vernietet.
Der Deckel ist drauf... ...und der Kupplungszug montiert.

14.09.2019 - Ab nach Bonn, Motoröl besorgen. Für Freund Dieter
soll noch ein Sicherungshalter besorgt werden, der Zubehörhandel
hat leider nichts, aber der Elektrospezialist. Dementsprechend spät
wird es, bis ich in der Garage bin. Die Ölablaßschraube bekommt
eine neue Dichtung, dann wird Öl eingefüllt, bis das "durch" ist, reinige
und poliere ich noch den Öleinfülldeckel. Dann gebe ich zum ersten
Mal (mittels regelbarem und kurzschlußfestem Netzteil) Strom auf
die Kabel. Licht geht, Bremslicht auch, aber nur ein Blinker. Vorne
ist doch tatsächlich die neue Birne defekt, aber hinten: Strom ist da,
aber keine Masse. Kann das sein? Ich habe doch extra Massekabel in
die Blinker gelegt! Dummerweise sind die noch nicht am Rahmen
angeschlossen... Dazu hatte ich die Halteschraube des Aufbockgriffs
vorgesehen, der wird sogleich montiert, dann kommen die Massekabel
auf die Rückseite. Wer sagt's denn, jetzt blinkt's überall. Beim
Montieren des Bügels habe ich aber festgestellt, dass aufgrund dessen
Form die Bordsteckdose nicht mehr passt, wohin mit dem Ding, ohne
massiv neue Kabel verlegen zu müssen? Einzige Alternative: die hintere
obere Motorhalterung, da wäre noch etwas Platz, dazu muß ich den
Halter allerdings modifizieren. Die Alarmanlage spinnt, da muß ich
noch mal nach der Stromversorgung sehen. Damit ist klar, das der
rechte Motordeckel, die Luftfilterabdeckung und der Luftfilter selbst
wieder ab müssen, das mache ich noch, dann reicht es mir für heute.
Hinten leuchtet was... ...vorne auch... ...und auch die
Fernlichtkontrolle geht.
Der Aufbockgriff sitzt, doch dafür... ...muß die Bordsteckdose weichen.

21.09.2019 - In der Woche habe ich die Halterung für die Bordsteckdose
modifiziert und neu lackiert, die nimmt jetzt an der hinteren Motorhalterung
Platz - dazu muß ich die neu angecrimpten Stecker abknipsen und die Kabel
verlängern - dummerweise kommt kein Strom an... Warum nicht? Nach
ausgiebiger Suche stellt sich heraus, dass die beiden Kabel, die ich für die
Strom- und Massekabel  der Bordsteckdose gehalten habe, die beiden
Masseanschlüsse der Alarmanlage - darum spinnt die also! Nochmal
Stecker abknipsen, neue Kabel verlegen und einen weiteren Massepunkt
suchen - jetzt funktioniert die Bordsteckdose und auch die Alarmanlage
tut's jetzt. Die wird noch mit Hilfe des Handbuchs umprogrammiert, damit
sie sich nur nach Druck auf die Fernbedienung aktiviert. Es fehlt auch noch
ein Stecker für das Navi, der bekommt Strom und Masse aus der Lampe,
ein paar Kabelstücke mit Rundsteckern zwacke ich von einem alten
Kabelbaum ab. Soweit funktioniert jetzt alles, als Nächstes wäre die
Überprüfung und Einstellung der Zündung notwendig, aber dazu ist's zu
spät und Lust habe ich auch nicht mehr. Als letzte Tat fertige ich nur noch
die fehlende Klemmschraube für den oberen Lenkkopf an.
Modifiziert, neu
lackiert...
...und angebaut. Ein neuer Masse-
punkt wird gesucht.
Das Navi kann kommen,
der Stecker ist bereit.
Für die Befestigung der
Alarmanlage musste ein
Loch in den Kotflügel
gebohrt werden.
Die Klemmschraube
des Lenkkopfs sitzt
am Platz.

28.09.2019 - Nach den üblichen Samstagsaktivitäten geht es wieder in die
Garage. Ich demontiere den Lichtmaschinendeckel und gehe nach der
Anleitung des Herstellers der elektronischen Zündanlage vor, um den Zünd-
zeitpunkt einzustellen, was gut klappt. Deckel und Dichtung wieder drauf,
Nockenwellendeckel festmachen - fertig. Dann nehme ich mir den Schein-
werfer vor: ein letzter Wackelkontakt wird beseitigt, dann setze ich die
neuen Metallbuchsen in das Gehäuse ein, die der Verstärkung dienen. Erst
muß aber noch ein überflüssges Loch verschlossen werden: Der Original-
reflektor kann im Gehäuse nach links und rechts geschwenkt werden, dazu
dient eine Schraube vorne im Chromring. Da ich aber den Reflektor gegen
einen von meiner CB250 ersetzt habe (der Originalreflektor ist ein "Sealed
Beam" Typ), wird das Loch nicht mehr benötigt, ich setze eine Blindschraube
ein. Der Reflektor wird eingesetzt und verschraubt, anschliessend prüfe ich
erneut alle Elektrikfunktionen, da die vielen Stecker und Kabel in der Lampe
arg zusammengedrückt werden. Was nun? Der rechte Luftfilter und der
Seitendeckel wandern wieder an ihren Platz, dann mache ich mir Gedanken
über den fehlenden Anschlag für das Bremspedal - den gab es erst ab dem
Modell K5, bei meiner K3 knallt das Padel nach dem Lösen direkt an die
Unterseite der rechten Fußraste... An der Fußraste kann ich nichts befestigen,
aber wie sieht es am Pedalarm aus? Ein Stück Gummi könnte helfen, ich
schneide ein Stück Gummi zurecht und versuche es mit Sekundenkleber zu
befestigen - hält nicht, der Chrom ist zu glatt. Nach etwas Überlegen setze
ich mir aus einem Stück Gummi und einer M3 Schraube eine Art Schelle
um den Pedalarm, das sollte für's Erste halten. Als nächstes widme ich
mich dem Tank, dem die Embleme, der Tankdeckel und der Benzinhahn
fehlen. Der Tankdeckel und der "Flip" Mechanismus werden mit dünnen
Stahlachsen befestigt, die ich gegen Edelstahlschrauben austausche. Aber
zuerst müssen die Befestigungslöcher von Lack befreit werden, gaaanz
vorsichtig setze ich die Schlüsselfeile an und feile die Löcher wieder auf
Maß. Deckel und Schnappfalle sitzen am Platz, die überlangen Schrauben
kürze ich mittels feiner Schneidscheibe, weshalb ich den Tank mit einem
Lappen abdecke. Zuletzt kommen die Tankembleme dran, mir steht der
Schweiß auf der Stirn, als ich am lackierten Tank mit der Feile die Löcher
für die Emblemklammern freimache... Die Embleme werden mittels
Bremsenreiniger und Zahnbürste gereinigt - sie sehen aus wie neu. Ein
wenig zusätzliches doppelseitiges Klebeband, dann sitzen die Embleme
am Tank - Feierabend!

Eingestellt und fertig
für die Initialzündung.
Eine Blindschraube
verschließt das Loch.
Der Scheinwerfer
ist montiert.
Eine Gummischelle
verhindert das
Anschlagen am Bremspedal.
Bloß nicht abrutschen! Die Embleme werden
mit Plastikdübeln...
...und doppelseitigem
Klebeband befestigt.
Sieht klasse aus. Auch der Tankdeckel
ist montiert.

04.10.2019 - Tank drauf, Batterie einsetzen, Benzin einfüllen, Starten - so ist
der Plan für Heute! Klappt natürlich nicht... Als Erstes soll die Batterie endlich
wieder Platz nehmen, dummerweise sind da zwei Schrauben im Weg, die den
Halter des Anlasserrelais am Batteriekasten befestigen. Im ausgebauten Zustand
ist das kein Problem, aber im eingebauten Zustand brauche ich sage und schreibe
2 1/4 Stunden, bis ich die Schrauben herausgedreht, gekürzt und wieder einge-
setzt habe - man kommt fast nicht heran, ich kann den Schraubenschlüssel
bestenfalls eine Viertelumdrehung bewegen. Kaum sitzt die Batterie, stellt sich
das Anlasserkabel quer - es ist zu kurz. Da auch das Kabel vom kürzlich
gebraucht erworbenen Anlasser zu kurz ist, verlege ich das Kabel kurzerhand
nach oben, statt wie original unter dem Motor entlang, was sowieso ziemlich
dusselig ist: Das Kabel wird überall eingeklemmt und ist dem Straßendreck
ausgesetzt. Für die Verlegung oben am Motor entlang muß ich mir zwar noch
ein paar Halteschellen basteln, aber für's Erste kann das Kabel fliegend auf
dem Motor Platz nehmen. Ich muß es dafür allerdings kürzen und eine neue
Anschlussöse anlöten, da das Kabel ziemlich dick ist, gelingt mir das nur mit
dem Heißluftföhn, auf höchste Stufe gestellt. Kabel dran, die Batterie sitzt,
nach weiteren 15 Minuten gelingt es mir auch, den Entlüftungsschlauch so
zu verlegen, dass er weder im Weg ist noch seine Säuretropfen auf ein Lack-
oder Chromteil verteilen kann. Das war's auch schon für heute, meine neue
BMW braucht auch noch Aufmerksamkeit.

Zu lang... Nach viel Gefummel
passt es endlich...
... so dass die Batterie
wieder reinpasst.


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Letztes Update: 04.10.2019