Honda SL350 K1
29.08.2022 - Die vordere
Bremse ist dran, ich nehme die alten Federn, da ich mir an den
neuen Teilen fast die Finger breche, die sind zu hart. Der
Tachoantrieb wird gut gefettet und eingesetzt, zur Befestigung
der Welle benötige ich eine M5 Senkkopfschraube, sowas gibt's in
der Garage. Auf die Bremsnocken kommen von Innen kleine
Plättchen, dann Splinte zur Sicherung, auch die hole ich aus
meinem Fundus. Außen werden die Bremsnocken mit 2 Filzringen vor
Staub und Dreck geschützt, die werden in Öl getaucht und dann
montiert. Etwas kniffliger ist die Anfertigung von 2 Abdeck-
scheiben, die ich mir aus VA Unterlegscheiben herstelle. Den Innen-
durchmesser kann ich problemlos auf der Drehbank herstellen, für
den äußeren Durchmesser bastele ich mir aus einem Alurohr 2 Hülsen,
die auf eine fette Schraube gesteckt die beiden Scheiben in die
Zange nehmen, so kann ich auch den äußeren Durchmesser
bearbeiten. Die Drehmomentstrebe werde ich mir ebenfalls aus VA
machen, desgleichen die Halte-Passschrauben - aber nicht mehr
heute.
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Frische
Bremsbeläge... |
...und Radlager sind
Pflicht. |
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So lassen sich die
Unterlegscheiben in der Drehbank bearbeiten. |
Fast fertig. |
30.08.2022 - Da heute Material für den Vorgarten angeliefert
wurde, habe ich Abends nicht ganz so viel Zeit, aber was soll's. Ich
nehme den unteren Brems- arm noch einmal ab, montiere die vergessene
(*Hüstel*) Rückstellfeder und baue alles wieder zusammen - einstellen
kann ich die einzelnen Backen der bildschönen Duplexbremse erst, wenn
das Rad eingebaut ist, mit der Stange wird dann so justiert, dass beide
Bremsbeläge zeitgleich an der Trommel anliegen für maximale
Verzögerung. Die Abstützstrebe ist mit einer Passschraube an der
Ankerplatte befestigt, entgegen meinen Gepflogenheiten muß ich diese
sogar mit Original 12er Kopf nachbauen, weil das darunter liegende
Sicherungs- blech verhindert, das ich einen 13er Kopf nehme. Ich habe
sogar einen Sechskant- stab in VA mit 12er Maß, der wird passend
gemacht. Zur Vorderachse gehört noch eine Distanzbuchse, die baue ich
natürlich auch aus VA nach. Ich bin schlichtweg begeistert, wie rasant
meine neuen großen Bohrer das VA Material abtragen, das kannte ich noch
gar nicht - es wird Zeit, meine "Alteisen" dem Abfall zuzuführen, denke
ich. Fertig bekomme ich die Buchse heute nicht mehr.
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Etwas länger als das
Original, aber so will ich's. |
Fertig - die vordere
Bremsankerplatte. |
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Wo gebohrt wird,
fallen Späne... |
Noch nicht fertig,
aber das wird. |
31.08.2022 - Zuerst drehe ich die Distanzbuchse fertig und
poliere sie, da auf dem breiteren Teil auch der Simmerring der Radnabe
läuft. Es folgt die Anfertigung einer neuen Bremsmomentstütze - Hmmh,
das Teil ist satte 4 mm stark, habe ich sowas auf Lager? Ja, habe ich
zum Glück. Ich zeichne die Umrisse an und schneide mit der Flex grob
aus, der Rest wird an der Schleifscheibe erledigt, Feinheiten zu guter
Letzt mit dem Dremel. Dann zeichne ich gewissenhaft die Löcher an -
wenn die nicht in einer Reihe sitzen, sieht es schlimm aus... An-
schließend ankörnen und vorbohren, die beiden äußeren Bohrungen, mit denen
die Stütze befestigt wird, haben 8 mm Durchmesser, die restlichen Löcher
11 mm. Bohren, die Löcher entgraten und ansenken, dann wird
geschliffen, das Teil muß hinterher glänzen. Die kleine Schleifmaus
kommt zu Ehren, weiter geht es per Hand, bei 600er Papier mache ich die
Werkstatt aber erstmal zu.
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Wieder ein Teil
fertig. |
Die Ausgangsbasis... |
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...und die Bohrungen. |
Der Vorschliff ist
noch nicht perfekt. |
01.09.2022 - Die Bremsmomentstütze wird weiter
geschliffen und dann poliert, ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis
aber nicht. Aus der Garage hole ich mir dann 5 mm Kreuzschlitzschrauben
aus VA, mit denen werden die Zündspulen auf den Träger montiert, ebenso
der Zündkondensator - dieser aber nur aus optischen Gründen. Eine
weitere Passschraube für die Bremsmomentstütze hält mich nicht lange
auf. Das nächste Teil ist etwas kniffliger: In einer der Tüten mit den
Altteilen finde ich einen kleinen Passbolzen mit Splintloch und gefrästem
Ende, den will ich nachbauen. In der Grabbelkiste mit VA Teilen finde ich
sogar was Passendes: Einen Bolzen für die Fußraste, der mir misslungen
war, den nehme ich. Der abgebrochene Bohrerrest in dessen Splintloch
mahnt aber zur Vorsicht, das Material ist sehr hart. Meine
Standbohrmaschine ist nicht präzise genug, also setze ich den Bohrkopf
auf die Fräse und bohre gaaaanz langsam ein neues 1,5 mm Splintloch.
Dann wird der Bolzen quer eingespannt, ein Schlichtfräser eingesetzt
und die Abflachungen der anderen Seite hergestellt. Soweit ganz
erfreulich, auch wenn's viel Zeit gekostet hat. Das war's mal wieder
für den Tag - Halt! Ich will nicht wieder die ganze Werkstatt im Chaos
zurücklassen und reinige noch die Maschinen und den Boden.
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OK, aber nicht super. |
Die Zündspulen sind
fertig montiert. |
Kleinigkeit... |
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Immer schön
vorsichtig! |
Der einfachere Teil. |
...und fertig. |
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