Honda SL350 K1

05.11.2022 - Die lackierten Motorteile wandern mit in die Garage, aber zuerst
muss ich die zahlreichen Simmeringe auf der linken Motorseite ersetzen. Die
meisten sind einfach zu tauschen, der fette Simmerring auf der Ritzelachse
dagegen sträubt sich sehr, erst nach einer halben Stunde herumpopeln und
-meisseln lässt er sich überreden. Der neue Simmerring lässt sich fast genauso
schwer montieren, ich glaube, ich habe ihn beim Einbau ruiniert... Dann ersetze
ich die uralten, rostigen Motorblockschrauben durch schöne, neue VA Schrauben,
aber aus dem gekauften Kit bleibt eine übrig - keine Ahnung, wo die hingehört.
Ich baue die Kupplung ab und die Ölpumpe, da ich zum Testlauf keine neue
Dichtung für Letztere hatte, die wird jetzt montiert. Dann messe ich die Kup-
plungs-Reibscheiben aus, die sind noch neuwertig. OK, wieder zusammenbauen.
Ich will den Kupplungsdeckel montieren, aber die Dichtung aus dem Satz passt
nicht, ebensowenig die Dichtung für die Limaabdeckung. Die sind offenbar leider
für die SL350 K0, die mit Kick- UND E-Starter... Ob die Lichtmaschine in
Ordnung ist, weiss ich leider nicht, da ich beim Probelauf des Motors vergessen
habe, den Output an der Batterie zu messen, aber ich montiere sie erstmal.
Wo ist eigentlich der Ritzeldeckel? Ich kann ihn nicht finden, ebenso den Halter
des Leerlaufschalters. Dieser findet sich nach langem Suchen da, wo er hingehört:
Auf dem "Gabentisch"... Der Ritzeldeckel dagegen liegt noch im Bastelkeller,
den habe ich beim Lackieren der anderen Deckel glatt übersehen. Den Abend
beende ich vor dem Rechner mit einer langen Bestellliste für über 200 Euro!
Wieder nicht das geschafft, was ich mir vorgenommen habe.

Gut, das ich die ersetze! Der war echt widerspenstig.
Nach dem Teil habe
ich lange gesucht.
Die Lima ist montiert... ...da die Lima der CB
250 zwar sehr ähnlich,
aber breiter ist.
Den habe ich doch
echt vergessen...
Da kommt die
Ölpumpe hin.
Bis auf den Deckel
soweit fertig.

07.11.2022 - Viel kann ich derzeit nicht machen, bevor die Motordichtungen und
die noch fehlenden Teile zur Befestigung der Armaturen an Land kommen. Aus der
Garage hole ich mir den Kupplungsdeckel, an dem habe ich noch eine Stelle ent-
deckt, wo das Alu durch den Lack durchschimmert. Diesen und den vergessenen
Ritzeldeckel lackiere ich silbern, das war's für die Honda heute.

Frisch lackiert.

10.11.2022 - Die bestellten Dichtungen und ein Tachohaltering sind da, es kann
weiter geschraubt werden. Der Seegerring für den Zentrifugal-Ölfilter ist arg
mitgenommen, aber ein neues oder Reserveteil habe ich leider nicht, daher wird
er auf dem Amboss wieder in Form gehämmert. Dann montiere ich den Kupp-
lungsdeckel mit neuen VA Schrauben, für den kleinen Inspektionsdeckel
brauche ich zwei Gummiringe, aber wo sind die bloß? Erst nach einer Viertel-
stunde herumwühlen in der Teilekiste finde ich die Dinger. Nicht habe ich da-
gegen einen Gummidichtring für den Ölpeilstab, aber etwas Passendes findet
sich in meinem O-Ring Sortiment im Bastelkeller. Dann kommt der Vorbesitzer
meiner neuen Guzzi und neuer Besitzer meiner Interceptor zu Besuch, wir
tauschen Erfahrungen aus und er bekommt noch ein paar Teile, die ich aufgefunden
habe. Als Nächstes will ich Tacho und Drehzahlmesser montieren, aber der
neue Haltering ist für die falsche Seite! Grr..... Heute klappt mal wieder nichts
so richtig, ich schließe die Garage zu und begebe mich vor den Rechner, schon
wieder Ersatzteile bestellen.

Der Deckel ist drauf. Der Tacho hängt schief... ...weil die Halter alle von
der falschen Seite sind.

11.11.2022 - Ich hole mir die Räder mit den frisch montierten Reifen ab -
sehen gut aus, so passt das auch von der Optik zum Fahrzeug! Mit 80 Euro
für die etwas erschwerte Montage (die neuen Reifen sind steinhart) bin ich
dabei. Beim Motoreninstandsetzer kann ich auch den nun fertig montierten
Zylinderkopf abholen: Der Kopf musste geplant werden, außerdem wurde
ein Kerzengewinde mit einer Buchse repariert. Auf meine vorsichtige Be-
merkung, das 550 Euro doch etwas happig sind, lässt man mir netterweise
50 Euro nach. Der Lackierer bekommt auf dem Rückweg auch noch 500
Euro Anzahlung für die Guzzi und die Hondateile - die Scheine flattern mir
wie wild aus der Geldbörse... Zurück in der Garage will ich die Kolben in
die Zylinder setzen und montieren, dazu kommt Freund Dieter vorbei.
Aber zuerst muss mal wieder recherchiert werden, welcher Kolbenring
wohin kommt und welche Seite nach oben zeigt. Letzteres ist einfach: die
beschriftete Seite kommt nach oben, aber die Anordnung der Kolbenringe
ist nicht so offensichtlich - ist es denn so schwer, einen Zettel mit in den Karton
zu legen, der das kurz beschreibt? Dieter zieht wieder ab, da ich auch noch
die Steuerkette wechseln muss, dass schaffen wir heute nicht Alles. Ich setze
mit Hilfe eines Kolbenringspannbands die Kolben in die Zylinder und montiere
die inneren Kolbenbolzen-Sicherungsringe. Dann will ich mir die Steuerkette
ansehen, mit Verblüffung stelle ich fest, dass ich für die mittlere Kettenführung
zwar eine Ersatzrolle habe, die zweite Rolle aber auch restlos verschlissen ist,
habe ich die da? Nein! Frust macht sich breit, ich schließe die Garage ab und
setze mich vor den Rechner. Weitere 105 Euro für das Teil fliegen davon...
Ich brauche einen Whiskey!
Sehen stilecht aus. Der Zylinderkopf ist repariert.
Die Kolbenringe sind drauf. Fertig zur Montage. Die Kettenlaufrollen
müssen ersetzt werden.

24.11.2022 - Mit der Guzzi komme ich nicht mehr weiter, bis die Lackteile
fertig sind - mit der Honda habe ich zumindest noch etwas zu tun. Der in den
USA auktionierte Limadeckel ist da und wird vorgeschliffen, dann fertige ich
zwei Stützbleche für das Rücklicht an, eines fehlte ohnehin... Aus 1 mm VA
Blech schneide, schleife und und bohre ich mir 2 neue Bleche an, sie werden
nicht poliert, sondern "a la nature" nur leicht geschliffen - sieht nachher sowieso
kein Mensch mehr. In der Garage suche ich mir die Motorhalteschrauben heraus,
die M8 Schrauben habe ich passend in VA am Lager, die beiden M10 Schrauben
dagegen nicht. Problem: die Dinger sind so lang, das sie nirgends zu bekommen
sind, zumal mit 14er Kopf und 1,25er Steigung, also Feingewinde. Was tun?
Anfertigen lassen oder die pragmatische Lösung? Ich entscheide mich für letztere
Option: Einen langen VA Stab in 10 mm habe ich da, darauf werde ich auf beide
Seiten ein Standardgewinde schneiden, auf einer Seite wird eine M10 Mutter fest-
geschweißt und fungiert als Bolzenkopf, auf die andere Seite kommt eine normale
selbstsichernde VA Mutter. Aber mehr ist heute nicht drin, da ich auch noch
meine beiden uralten Werkzeugkisten aus Metall ersetzen möchte, in denen sich
"Kruschtelkram" befindet: Schrauben, Muttern, U-Scheiben, Dübel, Metallreste
und sonstiges Zeugs. Die Metallkisten sind zu schwer und sie lassen sich auch nur
schwer öffnen, die neuen Plastikkoffer sind leichter und übersichtlicher. Gut 2
Stunden brauche ich, um den Kram aus- und umzusortieren.

Bereit zur Politur. Oben alt, unten neu gefertigt.


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Letztes Update: 24.11.2022