Honda SL350 K1
29.06.2022 - Ein paar
Kleinigkeiten stehen an: Zuerst teste ich, ob der gekaufte
Scheinwerfereinsatz passen könnte - die Lampe der SL ist
winzig... Zum Glück habe ich gut gemessen: Der Einsatz einer
Simson mit "E" Prüfzeichen, H4 und leicht gewölbter Streu-
scheibe wird passen, wenn ich die Halterungen des Originaleinsatzes
aus dem verchromten Lampenhaltering heraustrenne, der muß sowieso
neu verchromt werden. Dann baue ich erneut das Strahl- kabinett
auf und strahle das Kaltstartgestänge der Vergaser, die rechte
Schwimmerkammer und deren Halteklammer. Nach der Dusche mit
Glasperlen steht für die Vergaserteile eine weitere Dusche an,
diesmal mit Silberlack. Die bereits mit Lack geduschte Hupe
dagegen ist trocken, wird komplettiert und wandert in die Garage.
So, mir genügt's für Heute.
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Die
Vergaserteile trocknen vor sich hin. |
Die Hupe ist
fertig zum Einsatz. |
01.07.2022 - Die Vergaser werden gründlich ausgepustet und die
Innereien mit Bremsenreiniger geflutet, dann setze ich beide Gehäuse
zusammen. Das Alu-Halteblech, das beide Vergaser verbindet, wird
kurzerhand mit Schleifpapier bearbeitet und dann mit der Bohrmaschine
poliert. Befestigt wird es allerdings mit 4 M5 Kreuzschlitzschrauben
mit Senkkopf, ob ich sowas am Lager habe, womöglich in Edelstahl?
Natürlich habe ich, für wen haltet ihr mich! ;-) Das Chokegestänge wird
montiert und mit sehr kleinen VA Splinten und M4 Muttern befestigt, zum
Schluß öle ich den alten Gaszug und montiere ihn an die Vergaser - für
den ersten Test ist der gut genug.
Heute sind auch die beiden gebrauchten Vergaser aus den USA angekommen,
falls mein überholtes Pärchen doch nicht funktionieren sollte...
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Das Halteblech... |
...und das passende
Befestigungsmaterial. |
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Fast fertig... |
...sind die Vergaser. |
Bereit zum Einbau. |
02.07.2022 - Auf in die Garage, obwohl's recht warm
ist heute. Zuerst baue ich die Vergaser an, dann wird der Zug in den
neuen Repro-Lenkerschalter eingehängt, dieser wird anhand des alten
Schalters provisorisch mit der Elekrik in der Lampe verbunden. Ebenso
provisorisch baue ich den neuen Bremslichtschalter an, den neuen
Gleichrichter und einen funktionierenden Regler. Die Zündspulen werden
ersetzt und montiert, dann kümmere ich mich um das Zündschloß. Geben
wir mal etwas Saft auf die Elektrik, mit dem regelbaren Netzteil geht das
ganz gut. Und siehe da: Standlicht, Abblend- und Fernlicht sowie dessen
Kontrolleuchte und die Neutralanzeige funktionieren, ebenso das
Bremslicht. Nicht übel! Die Imstrumentenbeleuchtung und die Hupe
bleiben dagegen funktionslos - egal. Erstaunlicherweise finde ich
mehrere Kabel, die eindeutig darauf hindeuten, das die Maschine für die
Ausrüstung mit Blinkern vorgesehen war: bei den alten Hondas sind das
immer orange und hellblaue Kabel, im Hauptkabelbaum liegen unbenutzte
Kabelenden herum. Dann setze ich die Kupplungsbetätigung zusammen und den
Ritzeldeckel auf, den Zug kann ich am Lenkerhebel erst einhängen, als ich
dessen Gewinde nacharbeite. Mmh - entweder muß ich hinterher mit einem
Lenkerknopf zuviel leben (Anlasserknopf) oder dort eine Blindkappe
draufsetzen - nicht so schlimm. Was steht noch an? Die elektronische
Zündanlage muß eingebaut, verkabelt und eingestellt werden, ebenso die
neuen Zündspulen. Die Steuerkette muß gespannt und die Ventile
eingestellt werden, dann noch die Auspuffanlage montieren, Öl einfüllen
und dann kann man einen Startversuch wagen. Aber das klappt heute alles
nicht mehr.
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Die Vergaser sitzen. |
Temporär verkabelt. |
Mmh - welcher
Anschluß des Gleich- richters stimmt nun? |
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Auch "fliegend"
verkabelt. |
Es regt sich was in
der Elektrik. |
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Das Gewinde für die
Stellschraube braucht Zuwendung. |
Die Kontakte fliegen
raus. |
04.07.2022 - Die Zündanlage wird verbaut, dazu wird
als Erstes die Pickup- platte montiert - aber wie bei der letzten
verbauten Anlage sind auch hier die Aussparungen, damit die Platte
passt, vergessen worden, ich muß sie mit dem Dremel ausschleifen -
Ärgerlich. Dann wird die Zündbox "fliegend" verkabelt, aber so, dass
ich die Kabel beim endgültigen Einbau auch verwenden kann, sprich: lang
genug und mit den richtigen Farben. Die Zündspulen werden ebenfalls
angeschlossen, dann spanne ich als Nächstes die Steuerkette, dessen
Spanner nach dem Lösen der Halteschraube vernehmlich "Klick" macht -
gut. Dann will ich noch die Ventile einstellen: 3 der Alukappen lassen
sich abschrauben, die 4. nicht - der Sechskant des butterweichen
Aluminiums ist rundgedreht. Mit dem Kreuzmeißel kriege ich die Kappe
dennoch ab, wenngleich sie dabei in mehrere Teile zerbricht - Egal.
Kennt jemand eine Quelle für besser haltbarere Teile? Um die Ventile
einstellen zu können, muß der Lichtmaschinendeckel ab, ich bin
gespannt, ob dann endlich etwas Öl aus dem Motor läuft. Aber vorher
spannt es noch woanders: die unterste Halteschraube rührt sich nicht,
auch nicht mit Hilfe eines dicken Hammers. Mein Schlagschrauber ist hin,
ich hole mir den aus dem Bastelkeller, damit klappt's dann. Es kommen
leider nur ein paar Tropfen Öl., offenbar ist der Motor ziemlich trocken,
kein gutes Zeichen... Aber nun naht erstmal der Feierabend.
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Die Pickupplatte der
elektronischen Zündung. |
Die Zündbox ist
verkabelt. |
Total hinüber - einer
der Ventildeckelchen. |
05.07.2022 - Der Rest der Zündanlage wird verkabelt,
dann stelle ich sie ein, dann folgen die Ventile - hier ist nicht viel
zu tun, das Spiel ist fast OK. Dann baue ich den Kupplungsdeckel ab -
innen ist der Motor trocken wie ein Martini... Um die Ölpumpe
abzubauen, muß die Kupplung raus, das Sieb unter der Pumpe ist
bemerkenswert sauber, auch sonst finde ich nichts Besorgniserregendes,
lediglich rußige Rückstände, die sich mit dem Öl vermischt haben. Aber wo
ist es hin? Ich drehe die Ablaßschraube raus, aber noch nicht mal ein
Viertelliter entweicht dem Motorblock - so, wie das von unten aussieht,
ist das Öl über die Jahre einfach aus der völlig zerrupften
Ablaßschraube auf den Boden getropft. Wenn der Motor mit zu wenig Öl
gefahren worden wäre, hätten sich Späne und metallischer Abrieb im
Motor verteilt, was nicht der Fall ist. Ich reinige die Teile und sehe
mir die Pumpe genauer an, sie hat Riefen, wäre aber noch brauchbar,
aber ich habe bereits guten gebrauchten Ersatz herumliegen. Leider fehlt
mir die Dichtung für das Teil, selbst im (angeblich) kompletten
Dichtsatz ist keine drin, die muß ich ordern. Aber zum Probelauf kann
ich sie auch mit Dichtmasse einsetzen. Ich hatte gehofft, ich komme
noch etwas weiter heute Abend, aber das Feierabend-Radler ruft mich.
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Furztrocken ist es im
Deckel... |
und fast genauso im
Motor. |
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Ob das Öl hierdurch
entfleucht ist? |
Das war alles, was
herausgetropft ist... |
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Der Kolben und der... |
...Zylinder der
Ölpumpe sind verschlissen. |
Das Sieb sieht
ziemlich sauber aus. |
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