Honda SL350 K1
07.03.2024 - Die für den
erneuten Zusammenbau (geplant ist der kommende Samstag)
bestellten Gummiformteile für den Steuerkettenspanner sind da. Ich
setze sie ein und prüfe, ob sie nicht über die Dichtfläche
hinausragen - tun sie nicht. Mit 20 Euro pro Teil sind die nicht
gerade ein Schnäppchen, aber ohne geht es nicht...
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Die neuen Teile
sitzen, die Fußdichtung kann kommen. |
09.03.2024 - Ernst kommt zu Hilfe, um die
Zylinder und Kolben zu montieren, wenn noch Zeit übrig sein sollte,
auch gleich den Motor wieder in den Rahmen hängen. Gut, die Kolben
werden mittels Spannband montiert, dann der Zylinder vorsichtig
aufgesetzt. Probleme bereiten die beiden neuen Steuerrollendämpfer,
die sich bei der kleinsten Bewegung an der Steuerkette aus dem Staub
machen wollen oder sich drehen. Ernst muß mit einer Hand die
Zylinderbank halten und mit 2 Fingern der anderen Hand die beiden
Gummiteile festhalten. Hätte klappen können, wenn sich nicht
zwischendurch die Kolbenringe aus dem Zylinder gedrückt hätten...
Leider ist das Kolbenhemd ziemlich lang und ragt weit in das
Kurbelgehäuse so dass man die Pleuel, nicht in die Mitte drücken kann,
zudem fehlt Platz am Kolbenbolzen nach oben hin. Wie habe ich das
bloß beim letzten Mal ganz alleine geschafft? Nach insgesamt 4
Versuchen geben wir auf, bei einem ist sogar eines der Gummiteile
ins Kurbelgehäuse gefallen, was ich aber wieder herausfischen kann.
Wenn sich in der Garage ein Vorschlaghammer befunden hätte, hätte
ich den Motor und den Rest des Moppeds kurz und klein geschlagen,
so groß ist der Frust!. Im Handbuch ist zu sehen, dass die
Techniker beide Kolben auf die Pleuel montiert haben und gleichzeitig
mit 2 Spannzangen von links und rechts die Ringe zusammendrücken,
dabei gleich- zeitig den Zylinder herunterdrücken. Ich bestelle
noch aus der Garage 2 Sätze Universal Spannbänder und kündige an,
am nächsten Wochenende den nächsten Versuch zu wagen - wobei ich
recht "zuversichtlich" bin, bei der Aktion die Kolbenringe zu
zerbrechen... Auf jeden Fall brauchen wir für den nächsten Versuch
mehr Hände!
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Für den nächsten
Versuch bleiben die Kolben auf den Pleueln. |
16.03.2024 - Weiter geht's! Leider in die falsche
Richtung... aber der Reihe nach. Dieter wartet schon vor der
Garage, Ernst muß erst aufgeweckt werden, so scheint's
jedenfalls... Ich versuche mit Dieter, den Zylinder aufzusetzen, je-
doch rutscht mir irgendwann eine der beiden Gummidämpfer der
Steuerkette ins Kurbelgehäuse und findet sich auch mit Hilfe von
Magnetgreifer und Mini- kamera nicht mehr ein. Alles überlegen und
probieren hilft nicht: der Motor muß auseinander! Wir hieven den
Motor auf die Werkbank, dann wird der rechte Motordeckel
demontiert, es folgt die Kupplung, die Ölpumpe nebst Kupplungs-
korb und die Lichtmaschine samt Deckel. Nachdem alle Schrauben
entfernt sind, kann die untere Motorgehäusehälfte abgenommen
werden. Reichlich Schmodder liegt im Ölsumpf, nebst dem
runtergefallenen Dämpferteil. Aber wie bekomme ich den Dreck raus?
Das Ölschwallblech ist zwar mit 2 Schrauben fest, der Rest ist
allerdings mit einer Art Stopfen auf dem Gehäuse "verplombt".
Abwaschen unter dem Blech klappt nicht, das Blech muß raus. Ich greife
zum Minischleifer und schleife die überstehenden Stopfen ab,
darunter lauert das Grauen in Form von reichlich öligem,
festgebranntem Dreck. Wie bekomme ich das Blech nachher wieder
befestigt? Nachdem ich das Gehäuse in den Bastelkeller geschafft
habe, besorge ich mir im Baumarkt einen Satz Bohrer mit langem
Schaft, da der Platz für ein normales Bohrfutter nicht ausreicht.
Dann wird Gewinde in die ehemaligen Stopfen geschnitten und alles gut
gereinigt. Zum Abschluß des Tages muß ich für gut 60 Euro Teile
bestellen, Simmerringe, eine Papierdichtung und Kleinzeugs. Es
steht nicht zum Besten!
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Wir suchen den
versch** kleinen Dämpfer... |
Auseinander. |
Unter dem Blech
liegt der Dämpfer... |
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...und dazu reichlich Schmodder. |
Gewinde rein... |
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...bedeutet viele
Späne... |
...und blitzblank
gereinigt. |
22.03.2024 - Die bestellten Teile sind da - ans Werk... Zuerst werden
die Simmerringe an den Getriebewellen ersetzt, zumindest der große
auf der Hauptwelle muß original von Honda sein, da er eine "Nase"
hat, die im Motorgehäuse sitzt. Als Nächstes will ich das
Ölschwallblech befestigen, aber dafür brauche ich 5 kurze M6 Schrauben
mit Kreuzkopf - Kreuzkopf deswegen, damit Letztere nicht an der
Kurbelwelle schleifen. Habe ich nicht, also flugs zum Baumarkt
gepilgert. Für den Wucherpreis von 8 Euro bekomme ich 2 Päckchen
mit je 4 Schrauben, dann kann ich das Schwallblech im unteren
Motorgehäuse befestigen. Dann reinige ich penibel alle Dichtflächen
und setze die beiden Gehäusehälften wieder zusammen. Nachdem ich
alle Schrauben festge- zogen habe, probiere ich zunächst, ob sich
noch alle Wellen drehen - klappt. Es folgt die Montage der
Kupplung, die zusammen mit der Ölpumpe erfolgen muss. Den rechten
Motordeckel lasse ich erstmal ab, da man von dort besser den Motor
blockieren kann. Gut, nur noch die Kolben auf die Pleuel montieren
und mit den Drahtringen die Kolben- bolzen sichern (in diesem
Stadium ein Kinderspiel), dann ist der Motor fertig für die
Kollegen, die mir erneut beim Aufsetzen des Zylinders helfen sollen.
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2 Simmerringe
ersetzt und... |
...das
Ölschwallblech befestigt. |
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Gehäuse wieder
zusammen... |
...Kupplung
montiert... |
...und Kolben
drauf. |
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