Honda SL350 K1

19.08.2024 - Trotz der Urlaubsvorbereitungen habe ich noch ein wenig Luft,
die ich in die Honda investiere: Sehen wir zuerst nach, wo es tropft...
Der Kettendeckel nebst Schalthebel ist schnell demontiert, aber die Lage
dahinter ist nicht eindeutig - ich sehe zwar am Simmerring der Kupplungsstange
einen Ölschimmer, aber eigentlich keine frische Spur. Dennoch, da ich mir ein
Originalteil gekauft habe, wird er gewechselt. Alles sauber machen, dann
Deckel drauf und den Tank abgebaut, da ich an die Vergaser ran will. Zuerst
werden die Düsennadel kontrolliert, sie sind auf der mittleren Stufe, das ist
in Ordnung. Also prüfe ich die Düsen, da ich ja mehrfach gewechselt hatte,
Die Hauptdüse ist 120 - OK, die Leerlaufdüsen mit 40 ebenso, allerdings ist
auf beiden seiten die "kurze" Variante montiert. Ich habe noch einen Satz lange
Düsen in 40, die setze ich ein - auf zur Probefahrt. Nachdem der Motor etwas
Temperatur bekommen hat, zieht er deutlich besser durch als vorher, sehr
schön, aber das Ölleck ist noch immer da. Ich schraube den Kettendeckel
noch einmal ab - alles trocken, aber an der Ölablaßschraube hängt ein Tropfen.
Trotz neuer Schraube und erst kürzlich erfolgter Modifikation? Hoffentlich
ist da kein Riß im Block oder andere Schäden... Ich werde versuchen, eine
Originalschraube nebst Dichtgummi zu besorgen, dann sehen wir weiter.

 


Nicht wirklich was zu sehen... ...aber dennoch tausche ich den
Simmerring aus.
Ein kurze und eine lange Leerlaufdüse. Da hängt ein Tropfen...

20.08.2024 - Ich nehme mir doch noch ein gute Stunde Zeit, nach der Honda zu
sehen, zuerst der Ölverlust. Ich lasse das Motoröl ab und sehe mir die Ablass-
schraube und den Gummiring genau an: Nach meiner Meinung hat er sauber
gesessen und ist leicht eingedrückt - ob die Spannung nicht ausgereicht hat?
Im Bastelkeller wird der Rand der Schraube erneut um 2 Zehntel abgedreht,
ein neuer Gummiring wird ebenso montiert. Das Gewinde schmiere ich sogar
mit etwas Dichtmasse ein, was mir eigentlich nicht gefällt, aber sei's drum.
Das Motoröl wird gefiltert und wieder eingefüllt, dann folgt die Testfahrt.
Der Motor dreht mit Kaltstarter ziemlich hoch, die Gasanahme ist immer noch
nicht in Ordnung, wenngleich besser. Nach 2 km geht der Tacho nicht mehr
- wenigstens mal 'ne Abwechslung... Zurück in der Garage tropt's schon wieder,
mit Lampe und Spiegel sehe ich mir die Unterseite des Motors genau an, finde
aber keine Risse oder undichte Stellen. Was mir aber auffällt: Die Kette ist nass
von Öl, aber die SL hat doch gar keinen Kettenöler wie meine CL? Egal,
das Problem muß bis nach meinem Urlaub warten, ebenso der Tacho: Die
Welle ist offenbar in Ordnung, da scheint im vorderen Bremsdeckel was nicht
zu stimmen...

Sieht eigentlich gut aus... ...wird aber dennoch abgedreht:
Die Ölablaßschraube.
Der Gummiring ragt nun
etwas weiter heraus.

21.09.2024 - Vor ein paar Tagen habe ich abends mal wieder nach der Honda
gesehen und gleich 2 Öllecks entdeckt habe: Zum einen ist der Limadeckel undicht
und zum zweiten schon wieder der Simmerring der Schaltwelle. Der Limadeckel
wird demontiert und auf Verzug geprüft - nichts festzustellen. Da ich keine neue
Dichtung habe, wird die "alte" sorgfältig gereinigt, die Dichtflächen geprüft und die
Dichtung mit Dichtmasse eingesetzt. Den Simmerring hatte ich bereits ersetzt, ich
konnte einen mit 2 Dichtlippen finden, aber auch der ist nicht dicht. Ich baue das
Teil wieder aus und sehe mir die Schaltwelle sehr genau an: Eingelaufen ist die
Welle nicht, das würde man deutlich sehen, aber wo liegt dann das Problem?
Ich messe Simmerring und die Schaltwelle aus: meiner Meinung nach reicht die
Vorspannung nicht aus, da die Welle auch nicht ganz spielfrei ist. Die Schaltwelle
gibt's neu nicht mehr, gebraucht auch sehr schwer zu bekommen. Im Netz finde
ich heraus, dass es den Simmerring auch mit einem Millimeter kleinerem
Innendurchmesser gibt, ich bestelle ich mir 2 Stück. Ich setzte einen neuen Simmer-
ring ein und widme mich dann dem Tacho. Die Welle dreht sich nicht bzw. nur
sporadisch, an der Welle liegt's nicht, die ist intakt. Aber nachdem ich die Honda
vorne entlastet habe und am Rad drehe, sehe ich, dass sich der Antrieb nicht dreht.
Gut, Vorderrad raus, den Bremsdeckel ab und nachgesehen: Die Zahnräder sind
in Ordnung aber die beiden Zapfen, die in eine Aussparung der Nabe greifen sollen,
sitzen zu tief. Unter dem Zahnrad sitzt eine Distanzscheibe, daran liegt es nicht,
daher biege ich die Zapfen vorsichtig etwas nach außen. Auf der Probefahrt tut's
der Tacho wieder, aber bei einem kurzen Stop sehe ich, dass der Motor stark
tropft, also wieder zurück zur Garage. Ich muss abwarten, bis die neuen Simmer-
ringe ankommen und dann einen weiteren Versuch starten.

Da hängt ein Tropfen... Keine Schäden an
der Welle zu sehen.
Der Tachoantrieb...
...wird angepasst. Schon wieder Öl unter... ...dem Motor...

24.09.2024 - Eine Stunde Zeit nach der Arbeit - ab in die Garage. Ich baue zum
wiederholten Mal den Ritzdeckel ab, diesmal ist der Simmerring der Schaltwelle
aber wirklich unschuldig, alles trocken. Ob...? Ich baue das Kettenritzel ab und
sehe genau nach: Mist, Obermist - der große Simmerring hinter dem Kettenritzel
ist undicht! Das bedeutet eigentlich, dass der Motor ausgebaut und zerlegt werden
muss, da der Simmerring eine Nase hat, in der er in das Motorgehäuse greift. Den
hatte ich natürlich auch erneuert, aber er sifft... Ich recherchiere im Internet und
finde ein klein wenig Hoffnung: Den Simmerring gibt es zwar noch (für satte 48
Euro), aber sein Nachfahre hat keine Nase. Ich bestelle ein Originalteil und einen
Nachbau, jetzt hängt's aber auch davon ab, ob ich das Altteil (mit Nase) ohne
Zerlegen des Motors ausgebaut bekomme.

Eindeutig dicht... ...und leider eindeutig undicht!

26.09.2024 - Einer der beiden bestellten Simmerringe ist bereits da, also mache
ich mich ans Werk. Aber vorher noch eine kurze Probefahrt, da ich vor 2 Tagen
versucht habe, den Simmerring noch etwas nachzuschieben. Es tropft immer noch,
also raus mit dem Teil, aber wie? Ich bohre zwie Löcher in den Simmerring und
drehe Spaxschrauben rein, aber der Simmerring ist breit, ich habe nicht genug Kraft.
Die Idee: Ich setze eine Gripzange auf die Schraube, nehme mir einen Kuhfuss und
stütze mich am Getrieberitzel ab - damit klappt's. Ich sehe mir die Welle an und
stelle fest, dass sie nicht mängelfrei ist: Es gibt ein paar Macken und Rostspuren,
die ich vorsichtig mit einem ganz feinen Schleifstift für den Dremel bearbeite, ob das
reicht? Wir werden sehen... Der neue Simmerring wird am Außenrand mit Dicht-
masse bestrichen, die Dichtlippe bekommt dünnes Fett. Nach der Montage soll
eine Probefahrt Aufklärung verschaffen, ob der Motor jetzt dicht ist oder doch
noch mal ausgebaut und komplett zerlegt werden muss - leider regnet's...

So bekomme ich den Simmerring
aus dem Gehäuse.
Altteil und Neuteil.
Sieht nicht einwandfrei aus,
die Welle.
Der Simmerring ist drin,
aber ob's dicht ist?


▲ Zurück zum Seitenanfang

◄ vorherige Seite

nächste Seite ►

horizontal rule

Letztes Update: 26.09.2024