Honda SL350 K1 20.04.2024 - Da es mit
der Guzzi erstmal
nicht weiter geht, nehme ich mir
06.07.2024 - Seit 4 Monaten steht die Honda unberührt auf der Hebebühne, das liegt nicht an mir... Ich schlage mich mit einem Problem herum, das ich mal vorsichtig mit "Unlust, unnötigen Schikanen und mangelndem Interesse" von verschiedenen Organisationen zusammenhängt, die für die technische Begut- achtung der Honda zuständig sind. Mehr sage ich an dieser Stelle nicht dazu. Auf jeden Fall scheint sich jetzt doch noch eine Möglichkeit zu ergeben, das Fahrzeug einen Schritt näher zum Nummernschild zu bringen, wir werden sehen. Auf jeden Fall wird es Zeit, die Honda nach der langen Standzeit zum Laufen zu bringen und die Funktionstüchtigkeit der relevanten Bauteile erneut zu prüfen. Nachdem ich die Honda von der Bühne geschoben habe, prüfe ich Luftdruck der Reifen, die Beleuchtung und das Motoröl, dann versuche ich, den Motor zu starten. Nach einigen Kicks rührt sich was, aber er läuft nur auf dem linken Zylinder. Kerze rechts raus, saubermachen, wieder reindrehen - geht. Ich lasse den Motor einige Minuten warmlaufen und drehe nochmal an den Vergasern herum - mehr kann ich nicht machen, jetzt hängt's vom Goodwill, der Laune und dem Sachverstand der nächsten Person ab, ob es an dieser Stelle weiter geht oder eine andere Lösung gefunden werden muß.
15.07.2024 - Ich warte noch auf den Bericht des Prüfers, ob nun die Haupt- untersuchung inkl. Oldtimerabnahme "durch" ist oder nicht, in der Zwischen- zeit kann ich mich um 2 Problem kümmern: Beim Laufenlassen vor der Prüfung fiel mir auf, dass ein kleiner Öltropfen unter dem Motor lag, das sehe ich mir jetzt an. Auf jeden Fall kommt es von links, daher baue ich den Ritzeldeckel ab. Mmh, so direkt ist nichts zu sehen, der Deckel ist auch trocken, aber am Simmerring der Kupplungsstange glitzert Öl. Habe ich noch einen neuen Simmering? Kann sein, aber wenn, dann nur ein Zubehörteil, da werde ich ein Originalteil bestellen. Zum zweiten Problemchen: der Deckel des Bord- werkzeugbehälters wird nur mit einer Art Bajonettverschluß gehalten - das geht nicht gut... Nach einigem Überlegen entscheide ich mich für folgende Maßnahme: In Deckelrand und Behälter wird ein kleines Loch gebohrt, eine kleine Schraube soll verhindern, dass der Deckel flöten geht. Da ich aber innen keine Mutter anschweißen kann (das Teil ist aus Kunststoff), wird mit Sekundenkleber eine Hutmutter angeklebt, das sollte hoffentlich genügen. Das muß aber erstmal trocknen, daher lasse ich alles offen stehen.
19.07.2024 - Ich hake nach, wie es um die Honda steht: Angeblich hat sie sowohl die Hauptuntersuchung als auch die Oldtimerabnahme geschafft, die Papiere seien bereits auf dem Weg. Ich kann's erst glauben, wenn ich die Sachen in der Hand halte... Sollte das stimmen, werde ich in der Dorfkirche eine dicke Kerze anzünden! Einstweilen will ich heute Abend schnell das Ladegerät mit einem neuen Adapter verbinden, damit ich die Batterie - wie bei den anderen Moppeds auch - über die Bordsteckdose laden kann. Die Batterie lädt aber nicht... Mit dem Multimeter gehe ich auf Fehlersuche, das Kabel von der Batterie hat Strom, die Bordsteckdose dagegen nicht. Die Ursache ist simpel: Ein Steckverbinder für die Bordsteckdose hinter dem Scheinwerfer hat sich gelöst, jetzt lädt es einwandfrei. 26.07.2024 - Oh Ja! Nach über einem halben Jahr halte ich endlich eine Abnahme des "technischen Überraschungsvereins" in den Händen! Damit steht einer Zulassung hoffentlich nichts mehr im Wege. Ich hole mir einen Termin für die Zulassung beim Straßenverkehrsamt (leider erst am 15.08.), eine Versicherung und hoffe, das mir nicht noch mehr Steine in den Weg gelegt werden. Derweil habe ich mir für das Bordwerkzeug noch feines Packpapier besorgt, in das ich es einwickeln werde, damit es in der Werkzeugbox nicht scheppert oder gar zerkratzt.
27.07.2024 - In der großen Ersatzteilkiste such ich mir das Bordwerkzeug zusammen, das bereits seit geraumer Zeit auf seinen Einsatz wartet. Ein paar gebrauchte und ein neue Teile finden sich ein, ich öle sie leicht ein und wickele sie dann in das gekaufte hauchdünne Packpapier. Eine Werkzeugtasche habe ich auch noch, aber die Werk- zeugdose ist einen Tick zu klein... Na schön, das Werkzeug bleibt zu Hause, für die Box werde ich aber einen Kerzenschlüssel und 2 Ersatzkerzen reservieren, das ist zwar nicht oiriginal, aber sicherlich zweckmässiger.
15.08.2024 - Der nächste "große Schritt" steht an - die Zulassung... Der früheste Termin wurde vor ein paar Wochen gebucht, angesichts der möglichen Staugefahr zur Hauptverkehrszeit entscheide ich mich, mit dem Fahrrad zu fahren. Ob mir die enorme Strecke von über 8 km gesundheitlich bekommt? Mal sehen... Wider Erwarten verläuft die Zulassung ziemlich reibungslos, zügig halte ich ein Kennzeichen und Papiere in der Hand - Hurra! Am Abend muß ich allerdings erst ein paar Anpassungen am Kennzeichenhalter und der von mir gefertigten Unterlage machen: Das Kennzeichen ist schmaler als das meiner CL, von dem ich die Maße abge- nommen hatte, das Blech muß also schmaler gemacht werden. Dann packe ich etwas Werkzeug in eine Tasche, fülle den Tank und starte zur ersten Probefahrt auf Öffentlichen Straßen. Gleich beim Start fällt auf, dass der Drehzahlmesser nicht funktioniert - Egal. Aber weit komme ich nicht, nach etwa einem Kilometer dreht der Motor immer höher, nimmt aber kein Gas mehr an, dann geht er aus. Offensichtlich Spritmangel, aber woran liegt's? Am Benzinhahn nicht und das beide Schwimmernadelventile hängen, schließe ich eigentlich aus. Ob der Tankdeckel...? Nachdem ich diesen geöffnet habe, läuft der Motor wieder, zurück zur Garage. Der Drehzahlmesser geht nicht, weil Hülle und Seele leicht getrennte Wege gehen, ich werde zusehen müssen, ob ich noch eine Originalwelle irgendwo ergattern kann, vorerst genügt das Zusammenschieben und das Zusammenpressen der Hülle mittels Zange. Der untere Teil des Tankdeckels lässt sich zum Glück ab- schrauben, eine Prüfung mittels feinem Draht zeigt, das die Entlüftung zu ist. Nicht nur zu, sondern zwischen äußerer und innerer Bohrung ist überhaupt keine Verbindung! Das hole ich mittels Akkuschrauber und 2 mm Bohrer nach. Aber es tropft auch "ausnahmsweise" mal wieder Öl unter dem Block. Das wird (hoffentlich) nur der Simmerring der Kupplungsstange sein, den ich mir Original Honda bereits besorgt habe. Weiterhin nimmt der Motor beim Be- schleunigen schlecht Gas an, eine Neuabstimmung der Düsennadeln ist offen- bar vonnöten. Aber wie fährt sich das Mopped ansonsten? Ziemlich wendig und agil ist die Kleine, auch dank des geringen Gewichts. Und ziemlich kurz übersetzt, die 5 Gänge wollen zügig durchgeschaltet sein - ist halt ein Gelände- und kein Straßenmotorrad. Ob ich vor dem Urlaub noch zu weiteren Arbeiten komme, ist noch offen, aber eine weitere große Hürde wurde erfolgreich ge- meistert, daher wird der Abend im Biergarten zu Ende gebracht.
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Letztes Update: 15.08.2024 |