Royal Enfield Model G Restauration

17.11.2002 - Mopped abgeholt
Die erste gründliche Bestandsaufnahme lässt mich zweifeln,
ob die Entscheidung richtig war...Jedenfalls ist nahezu
jedes Teil überholungsbedürftig oder benötigt gar Ersatz.
Trotzdem habe ich mich entschlossen, erstmal allen Mut
zusammen zu nehmen und die ersten Schritte ein zu leiten.
Da über diese alten Fahrzeuge nur wenig Infos im Netz zu
finden sind, habe ich erstmal die Mitgliedschaft im "Royal
Enfield Owners Club
" beantragt, wo detaillierte Auskünfte
und Literatur zu bekommen sind, aber eben nur für den,
der Mitglied wird.

Mehr Bilder hier ->

Auweia!

So sieht das Teil momentan aus...
Beklagenswert

06.12.2002 - Antwortschreiben vom Royal Enfield Owners Club
bekommen mit der offiziellen "Membership Card" und der Zusage,
die Daten meines Moppeds sind nun zur Prüfung an den Archivar
und den "Dating Officer" übermittelt worden. Die scheinen gut
organisiert zu sein - mal sehen, wie's weiter geht...

11.12.2002 - Post vom "Machine Dating Officer" bekommen, meine
Enfield ist definitiv Baujahr 1947 und nach New York ausgeliefert
worden. Weiterhin hat sich der Archivar mit mir in Verbindung gesetzt
und mir diverse Literatur angeboten. Ich muss allerdings noch die
Zahlungsmodalitäten per Kreditkarte mit meiner Bank klären.

14.12.2002 - Einige Ersatzteilrätsel scheinen sich langsam zu lüften:
Eine längere Webrecherche beförderte verschiedene Teile wie
Lampe, Rückleuchte, Fußrastengummis, Sattel und anderes zu Tage,
dies waren/sind Standardteile, die in diesen Jahren an einigen
britischen Maschinen verbaut wurden - dem Baukastenprinzip sei
Dank. Verschiedene Brocken lassen sich evtl. hier beziehen:
British Bikes Weigelt und auch über Southern-Division

31.01.2003 - Lange Wartezeit, heute sind die vom Enfield Club
avisierten Unterlagen (Werkstatthandbuch, Ersatzteilliste) endlich
angekommen, jetzt wird es ernst. In der Zwischenzeit viele Tipps
gesammelt und reichlich Werkzeug eingekauft. So langsam muss
ich mal eine Liste der anfallenden Kosten aufstellen.

01.02.2003 - Bei klirrender Kälte (-5°) und schneidendem Wind
das Mopped im Freien (mangels Platz) in handliche Teile zerlegt,
fotografiert und Teile wo nötig beschriftet. Dabei anhand der
Ersatzteilliste gleich einen Wunschzettel zusammen gestellt.
Es fehlen schon nach grobem Überblick *reichlich* Teile,
sodass die Kosten nicht zu knapp ausfallen dürften...

02.03.2003 - Teile- Wunschzettel in den PC übertragen und anhand
der Online- Datenbank von Hitchcocks und zweier deutscher
Händler Preise und Lieferbarkeit kontrolliert. Danach erstmal zum
"Testen" für knapp 370 £ (ca. 610 €) Teile geordert. Mal sehen, wie
das klappt.

06.02.2003 - Die Teile aus England sind schon angekommen -
das nennt man rasant! Soweit ich das beurteilen kann, sind
die Teile vernünftige Qualität, auch die gebraucht Bestellten
(Radnabe hinten und Luftfilterkasten). Als Feuertaufe war
das ausreichend, der Laden scheint in Ordnung zu sein.

08.02.2003 - In knapp drei Abendschichten erstmal zum
Einstimmen den Vergaser zerlegt, begutachtet, vorgereinigt
(mit ziemlich aggressivem Reiniger, der mir im wahrsten
Sinne des Wortes die Haut abgezogen hat, also noch eine
50er- Packung Einweghandschuhe besorgt), poliert und
fehlende oder nicht mehr zu rettende Teile (Deckelverschraubung,
alle Federn) zur Bestellung vorgemerkt. Unglaublich, wie viel
Zeit für so ein Teil draufgeht, wenn man nicht nur reparieren,
sondern restaurieren will... Um den Vergaser nur wieder instand
zu setzen, hätten eine knappe Stunde und Teile für 2 £ genügt.
So wurden es ca. 8 Stunden, etwa 10 Polierscheiben und eine
Messingbürste für den Dremel, 3 Putzlappen, 1 kleine Stange
Polierwachs und eine nicht näher bestimmbare Menge
Metallreiniger... Immerhin machen sich jetzt der Ultraschall-
reiniger
und das erst kürzlich über eBay ersteigerte Teile-
waschbecken bezahlt. In der Zwischenzeit war ich aber auch
sonst nicht untätig: Mehrere Telefonate wegen der Vorderlampe,
von der ich noch nicht weiß, ob ich die auch über England oder
besser bei einem Händler in Deutschland beziehe, dazu einige
Mails zum Royal Enfield Owners Club und einigen Teilehändlern
verschickt und stundenlang (!) benötigte Teile aus dem Ersatz-
teilkatalog heraus gesucht. Da alle Schrauben BSC oder BSF
(British Standard Cycle und British Standard Fine) sind,
müssen Schrauben entweder bestellt oder aufwändig vom
Dreher hergestellt werden - ein mühsames Unterfangen in
jedem Fall. Heute schicke ich noch die 2. Bestellung nach
England, damit wenigstens der Vergaser wieder komplett wird.

Nicht perfekt, eben so gut wie ich's kann.
Sieht aber doch nicht schlecht aus, oder?

In der nächsten Woche werde ich mal wegen der Instand-
setzung der Lichtmaschine und der Zündanlage mit einigen
Händlern Kontakt aufnehmen.

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Letztes Update: 16.04.2004