Royal Enfield Model G Restauration

25.12.2007 - Fangen wir mal an, den Motor zu komplettieren:
Der Zylinder soll als Erstes wieder an seinen Platz wandern, damit
das hässliche Loch im Kurbelgehäuse endlich wieder zu ist...
Die Kurbelgehäusehälften passen an der vorderen Naht aber nicht
so recht zueinander- mit der (Achtung, Zartbesaitete bitte nicht
weiter lesen!) Schlichtfeile passe ich das Gröbste an, den Rest wird
hoffentlich die Dichtung nebst Dichtmasse richten. Aber zunächst
braucht der Zylinder seine Stehbolzen wieder, die ich aus einem
alten Gehäuse herausdrehe, entroste und in das überholte Gehäuse
einsetze. Die Kolbenringe werden mittels Kolbenringspannband
vorgespannt und der Kolben mit etwas Öl in den Zylinder geschoben.
Die einfachen Drahtsicherungen für den Kolbenbolzen geben erst
nach reichlich Fluchen meinerseits nach und setzen sich an ihren
Platz. Die "NOS" (New Old Stock = Neuteile aus altem Lager-
bestand) Muttern werden mit Edelstahl Unterlegscheiben fest-
gezogen und damit war's das für Heute - mir fehlen für die Montage
des Zylinderkopfs noch ein paar Teile...


Die linke Seite des Motors
ist halbwegs fertig...
...wogegen die rechte Seite
noch Arbeitsbedarf zeigt.

26.12.2007 - Ein paar Teile finden sich nach etwas Sucherei doch
noch ein, und darum kann ich den Zylinderkopf, die Stössel,
die Kipphebel und ein paar Kleinteile doch noch montieren.
Das Antriebszahnrad für die Ölpumpe benötigt aber einen Keil,
den ich sicherheitshalber neu bestellen werde, nebst der Feder
für den Ventilausheber und ein pass anderen Kleinteilen, deshalb
bleiben die Nockenwellen für's Erste noch neben dem Motor liegen.

Sieht gut aus...

03.01.2008 - Ein Besuch in Gross-Gerau steht an - der Meister selbst
soll mit Rat, Tat und Teilen aushelfen, einen geeigneten Platz für
die Nachrüstung eines Anschlusses für einen Öldruckmesser zu
finden. Der rechte Motordeckel, der auch die Ölpumpe beinhaltet,
ist dafür geeignet. Nach ausführlichem Studium des Ölkreislaufs
mittels Handbuch entscheide ich mich für eine Bohrung, die direkt
auf einen Ölkanal der Ölpumpe zielt, der die Kurbelwelle versorgt.
Dennoch möchte ich die Meinung des Meisters einholen, deshalb
flitze ich nachmittags zu ihm. Er ist der gleichen Meinung wie ich
und gibt mir auch gleich passende Anschlussstücke und 1,5 Meter
Schlauch, moniert aber auch den schlechten Zustand der Ölpumpen-
spindel - allerdings ist dies schon meine Beste gewesen... Dazu
sollte man wissen, dass die Ölpumpe der Enfield in ähnlicher Form
schon seit Jahrzehnten gebaut wurde und bis zum Modelljahr 2007
der Bullet immer noch ihren Dienst tut (!) - bei den ganz neuen
Bullets habe ich noch nicht nachgesehen. Diese sogenannte
"Plunger" Pumpe besteht aus zwei schwingenden Scheiben, in
denen ein Kolben, von einer exzentrisch arbeitenden Spindel
angetrieben, den Druck aufbaut - eine Pumpe versorgt die Kurbel-
welle, die andere die Kipphebel und dient gleichzeitig der Rück-
förderung in den Öltank (im Kurbelgehäuse integriert). Diese
aufwändige Konstruktion ist nicht gerade für beste Förderleistung
bzw. hohen Druck berühmt, deshalb ist ein sehr guter Zustand der
Teile zwingend - da ich weiß, dass in England eine kleine Serie
an Nachfertigungen der Ölpumpenspindel gefertigt wurden, bestelle
ich mir eine Spindel nebst deren Antriebsrad für schlappe 60 Pfund.
Die Ölpumpe selbst habe ich bereits seit 2003 im Keller liegen...

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Letztes Update: 04.01.2008