Royal Enfield
Model G
Restauration
08.11.2010 - Der Lackierer freut sich, nach sooo
langer Zeit wieder mal was von
mir zu hören. Neben der Neulackierung
des Luftfiltergehäuses darf er auch noch
beim befreundeten Grafikbüro
den Wartungsaufkleber auf dem Kasten nachfertigen
lassen - derjenige,
der jetzt ruiniert unter dem Sprühdosenlack sitzt, war nämlich
mein
Einziger...
13.11.2010 - Der Luftfilterkasten ist noch nicht
fertig lackiert, widmen wir uns der
Elektrik. Um eine 12V
Spannungsversorgung für mein Navi oder andere Klein-
geräte zur Verfügung
zu haben, hatte ich mir vor einigen Wochen bereits einen
Spannungswandler
für Autoradios besorgt, der allerdings recht groß ausfällt.
Platz soll er
finden im großen Werkzeugfach auf der rechten Seite. Dazu verfügt
er
über zwei Blechlaschen, die ich zuerst auf 6mm aufbohre, damit die
beiden
Silentblöcke zur Befestigung dran passen. Da das Bauteil
eigentlich für 6V mit
Minus an Masse gedacht ist und mein Mopped nunmal
mit 6V Plus an Masse
aufwartet, darf das Gehäuse auf keinen Fall Kontakt
mit dem Rahmen oder einem
Karosserieteil haben - diese Aufgabe
übernehmen die Silentgummis.
In den Werkzeugkasten werden die Löcher
passend gebohrt und das Teil montiert.
Die 6V Alarmanlage findet
ebenfalls noch Platz, aber das Zündschloss müsste zwecks
Zugänglichkeit
im Sichtbereich montiert werden - das will ich aus optischen Gründen
nicht, da das Mopped ab Werk gar kein Zündschloss hat. Ein geeigneter
Platz für Zünd-
schloss und die 12V Anschlussbuchse wäre unter dem
Sattel, dazu muss ich mir aber
ein Gehäuse bauen. Mit einer
Pappschablone werden die Maße festgelegt - am
Besten werde ich das
Gehäuse aus Edelstahlblechen fertigen - eine Aufgabe für den
Bastelkeller. 3 Relais muss ich unterbringen, der beste Platz dafür wäre in der
Nähe
von Lampe und Lenker, wo die Endverbraucher sitzen (Hupe,
Abblendlicht und Fern-
licht). Dazu brauche ich ein Gehäuse, das unter
dem Rahmenrohr zwischen den Tank-
hälften untergebracht werden kann.
Zurück in der Wohnstube bestelle ich mir bei
Conrad ein Gehäuse
für die Relais und einen Sicherungshalter. Das bereits vor einiger
Zeit
gekaufte Zündschloss gefällt mir nicht recht, es ist hakelig und der
Schlüssel sitzt
nicht sehr fest (der Schlüssel kann im Schloss
vibrieren). Damit's in der Familie bleibt,
bestelle ich mir bei
Hitchcocks das Zündschloss einer Royal Enfield Bullet Elektra
nebst
einigen Kleinteilen.
24.11.2010 - Die Teile sind da, das
Luftfiltergehäuse immer noch nicht... Für Zünd-
schloß und Strom wollte
ich mir ein Gehäuse bauen - fangen wir damit an: Aus
3 mm
Edelstahlblech schneide ich mir 4 gleich große Stücke - dummerweise sind
die Kanten alles andere als parallel geworden... Was nun? Perfekt wäre
eine Halterung
für den Winkelschleifer, damit dieser exakt gerade
schneidet, sowas hatte ich doch
mal im Baumarkt gesichtet, fahren wir
also hin. Für 33 Euro bekomme ich ein Puzzle
aus Schrauben und
Stanzteilen, aus dem eine Halterung entstehen soll - mal sehen.
Nach
einer guten Stunde bin ich schlauer und habe meinen Reservewinkelschleifer
(das Billigteil mit dem lauten Getriebe) so montiert, das man damit
einigermaßen
gerade schneiden kann, folgerichtig darf nun auch gleich
das Schweißgerät angewärmt
werden. Die Bleche werden mit Winkeln
ausgerichtet und verschweißt, anschließend
werden mit Hilfe einer
Fächerscheibe die Schweißnähte so weit verschliffen, das sie
nicht mehr
als solche zu erkennen sind. Die beiden Löcher für Zündschloss und
Stromanschluss hatte ich natürlich bereits vorher gebohrt. Sieht soweit
ganz gut aus,
was noch fehlt, sind die beiden Winkelstücke mit
Bohrungen, um das Gehäuse am
Mopped zu befestigen - allerdings ist es
jetzt etwas zu spät um noch in der Garage
Maß zu nehmen, das vertage
ich auf Morgen.
25.11.2010 - Maßnehmen in der Garage steht an -
das angefertigte Gehäuse passt
noch nicht ganz, ein paar Ecken müssen
noch abgetrennt werden, Breite und Höhe
dagegen stimmen. Ich zeichne
mir noch die Stellen an, an denen die Haltewinkel
angebracht werden
müssen, dann geht's zurück in den Bastelkeller. Aus Lochblech
in V2A
biege ich mir die Haltewinkel zurecht, die Löcher werden passend
aufgebohrt
und die Winkel ans Gehäuse geschweißt. Am Gehäuse werden die
überflüssigen
Ecken abgeschnitten und noch eine Verstärkung
angeschweißt, dann ein wenig
anschleifen, anschließend folgt per Pinsel
und Karosserielack der erste Anstrich
auf der Innenseite.
26.11.2010 - In der Werkstatt ist's eindeutig zu
kalt und zu feucht - der Lack
trocknet nicht - na schön, bringen wir
auch das Teil zum Lackierer ; da der
Luftfilter immer noch nicht fertig
ist, kann er das Teil gleich mit einschwärzen.
27.11.2010 - Bitterkalt ist es geworden, trotzdem
wage ich mich in die Garage.
Als Erstes wird die Propanflasche
aufgedreht und die Gasheizung angestellt - so
kann man's gerade eben
aushalten. Machen wir uns an die Elektrik: Von den bei
Conrad bestellten
Gehäusen ist nur eines groß genug, die 3 Relais aufzunehmen,
damit
fange ich auch an. Die Relaissockel sind bereits bestückt, da die
Kabelfarben
aber nicht zu meinem Schaltplan passen, werden die Kabel
und Stecker entfernt.
Farblich passende Kabel werden abgelängt, mit
Quetschverbindern versehen,
zusätzlich verlötet und in die
Relaissockel montiert. Die Kabel für Lenkerschalter,
Lichtmaschine,
Scheinwerfer, Rücklicht und Bremslichtschalter werden grob
abgeschnitten und lose an den Rahmen gelegt - erst, wenn alle Kabel
verlegt
sind, werde ich sie in das baumwollumflochtene Bougierrohr
einziehen und
endgültig verlegen - das wird noch ein paar Tage dauern.
Bis ich alle drei Relais
bzw. deren Sockel fertig bestückt und die
Hauptkabel grob verlegt habe, ist es
nach 17:00 Uhr, dunkel und
endgültig zu kalt geworden - für Heute ist's genug.
03.12.2010 - Die lackierten Teile sind fertig,
lediglich das selbst gebaute Gehäuse
für Zündschloss und 12V Steckdose
ist nicht gut gelungen - der Lackierer hat
das Teil auf den Deckel
abgelegt, als der Lack noch nicht trocken war. Nicht
weiter dramatisch,
das schleife ich nochmal an und pinsele es mit Chassislack.