Royal Enfield Model G Restauration 16.04.2016 - Die Inspektion ist Routine - keine
besonderen Vorkommnisse. 23.04.2016 - Das Problem läßt mir keine Ruhe, vor
Allem, da ich kein 07.05.2016 - Öl hatte ich vor ein paar Tagen
wieder eingefüllt, heute ist das 05.06.2016 - Die kleine Enfield hat mir die
Störung ihres Schlafes beim Umzug in
11.06.2016 - Die TÜV Hürde ist gemeistert, allerdings hat sich auf der Fahrt dorthin der linke Benzinhahn eines seiner Push/Pull Knöpfe entledigt, da muss ich einen Neuen ordern - mit satten 40 Pfund sind die Dinger bei meinem Teilehändler mittlerweile reichlich überteuert, wie ich finde - vor allem angesichts der mässigen Qualität... Nutzt nix, ohne das Teil geht's nicht weiter. 27.12.2016 - Eine Kleinigkeit nervt schon seit der ersten Ausfahrt: der Gaszug, der fertig gekauft wurde, ist gut einen Zentimeter (oder sagen wir besser: 0,39") zu lang - so lang, dass die Stellschrauben nicht ausreichen, das Spiel im Zug zu beseitigen. Heute habe ich Zeit und nehme mir den Zug vor. Dazu wird der Gasgriff abgebaut, der Zug ausgehängt und das alte Lötzinn, das den Zug mit dem Nippel verbindet, mit dem Heissluftföhn geschmolzen und entfernt. Dann schiebe ich den Nippel um die benötigte Länge nach hinten, reinige alle Teile und schmiere sie mit Flussmittel ein. Dann wird das Lötbad angewärmt, das eine gute Viertelstunde braucht, um das Lot zu verflüssigen. Nippel und Zug werden darin eingetaucht, das Lot verbindet sich mit beiden Teilen, dann wird der Nippel mit einer Feile wieder in Form gebracht, damit er in die Aufnahme des Gasgriffs passt - perfekt! Die Stellschrauben können nun endlich Ihrer Aufgabe nachkommen.
10.05.2018 - Der nächste TÜV Termin steht an, außerdem sind die Jahresinspektion und einige andere Arbeiten überfällig - gehen wir's an. Zuerst wird der Deckel vom Primärantrieb entfernt - es tropft schon wieder kräftig... Mit Hilfe eines Holzklotzes und dem Stemmeisen löst sich das Silikon, mit dem ich die Dichtung eingesetzt hatte, langsam aber stetig vom Untergrund. Ich baue die komplette Kupplung, das Primärritzel und den hinteren Primärdeckel ab, da ich sehen will, wo die Undichtigkeit zu finden ist. Einen eindeutigen Fehler finde ich nicht, aber die selbst gefertigte Gummidichtung hinter der Kupplung hat sich fast aufgelöst. Aus einem Stück Edelstahlblech und mit Hilfe der Drehbank fertige ich mir eine Scheibe an, die das Langloch im hinteren Deckel halbwegs verschließen soll, ähnlich der Originalscheibe, die fehlt (leider nicht als Ersatzteil lieferbar). Die Scheibe wird montiert, die Kupplung mit den neu bestellten Reibscheiben montiert und das Primärritzel aufgesetzt - dummerweise habe ich die Kette vergessen... Alles wieder ab, Kette und Ritzel werden nun gemeinsam aufgesetzt. Die Primärkette könnte etwas gespannt werden, dazu muß das Getriebe nach hinten geschoben werden. An die Stellschraube komme ich erst heran, als ich die Batterie und den Batteriehalter ausgebaut habe. Der Ersatzteil- händler hat offenbar die Gummidichtung für den Primärdeckel verstärkt, was evtl. der Dichtheit zugute kommt, aber die Montage des Deckels deutlich erschwert: Ich brauche fast eine Stunde, um die beiden Deckel mitsamt der Dichtung und der linken Fußraste, die alles fixiert, zu montieren. Es klappt erst, nachdem ich den äußeren Deckel mit einer Schraubzwinge zusammendrücke. Mittlerweise etwas genervt von meiner englischen Diva, montiere ich noch das Bremspedal und will dann die Sekundärkette spannen - Knack, der linke Kettenspanner bricht ab... !?&%$§*** Im Bastelkeller fertige ich mir aus Edelstahl eine neue Spann- schraube, spanne die Kette und widme mich dann der rechten Moppedseite: Der Auspuffkrümmer muß ab, um den Ölfilterdeckel ab zu nehmen, dann wird der Ölfilter ausgetauscht und das Motoröl abgelassen. Die Pappdichtungen auf den beiden Ablaßschrauben sehen nicht gut aus, die will ich ersetzen. Leider haben sich die Dinger aber so auf den Dichtflächen festgefressen, daß ich fast eine Stunde (!) brauche, um die Reste zu entfernen. Nachdem ich die beiden Schrauben mit Aludichtringen wieder eingesetzt habe, langt es mir für Heute. In den nächsten Tagen muß ich noch Motoröl und Primärantriebsöl einfüllen, die Ventile einstellen (lästig, weil dazu der Tank runter muß), die diversen Schmiernippel befüllen und, als letzte und größte Aufgabe, das Vorderrad ausbauen um den Halter des vorderen Kotflügels, der mehrere Risse aufweist, zu verstärken, schweissen, lackieren und wieder montieren.
15.05.2018 - In den letzten Tagen habe ich den Kotflügelhalter, der an beiden Seiten gerissen ist, geschweisst und lackiert (nicht besonders gut...), heute soll er, mitsamt Kotflügel und vorderem Nummernschild, wieder ans Mopped montiert werden. Aber der Kotflügel ist unhandlich und die winzigen Schrauben zierlich, da brauche ich mehr als 2 Hände - 2 weitere Hände (Hallo, Dieter!) helfen am Abend aus. Ich habe die Schweissnähte am inneren Teil des Halters nicht glatt geschliffen, um die Stabilität nicht zu beeinträchtigen, aber dadurch passt die Befestigungsschraube nicht mehr dazwischen. Lösung: Ich habe mir eine Abstandsbuchse gedreht und nun wird diese mitsamt einer etwas längeren Schraube und dem Halter befestigt. Es folgen der Kotflügel, das Nummern- schild und das Vorderrad, nach etwa einer Stunde sind wir damit durch. Allerdings muß ich eine Ölspur auf der Hebebühne konstatieren - wo kommt das nun wieder her? Mit einem Spiegel sehe ich mir die Sache von unten an und kann die Getriebeölablaßschraube als Übeltäter ausmachen... *Seufz* Aber heute nicht mehr...
30.12.2018 - Eine kleine Ausfahrt am Vorabend von Silvester - dummerweise komme ich nicht weit: nach ein paar Hundert Metern streikt das Getriebe, es läßt sich nur noch zwischen Leerlauf und 1. Gang schalten. Benutze ich den Enfield- typischen Leerlauffinder, gehen alle Gänge rein, das Getriebe gibt auch keine Geräusche von sich, das läßt mich hoffen, dass kein Getriebeschaden vorliegt, sondern ein Problem mit der Schaltmimik, die sich vergleichsweise einfach über- prüfen und hoffentlich auch reparieren läßt. Aber vorerst ist Sendepause... 31.12.2018 - Irgendwie ertrage ich den Gedanken nicht, dass meine kleine und (meistens) brave Enfield kaputt in der Garage den Jahreswechsel erleben soll, daher versuche ich ihr zu helfen. Der Auspufftopf wird gelöst, dann Schalthebel, Leerlauffinder, Kupplungszug und Kickstarter demontiert, wobei bei letzterem sich leider auch wieder die dämliche Kickstarterfeder löst - na toll... Vier Schrauben später ist der Deckel ab, dann zerlege ich den Schaltmechanismus und das Problem liegt klar vor mir: die kleine Schenkelfeder, die den Ratschen- mechanismus nach dem Schaltvorgang wieder in die Ausgangsstellung bringen soll, ist gebrochen. In der Neuteilekiste finde ich keine mehr - das war offenbar die, die nun zerbrochen vor mir liegt, aber im Bastelkeller mit den Gebrauchtteilen liegt noch eine, die einen guten Eindruck macht. Flugs zurück in die Garage, die Feder wird gesäubert, untersucht und für gut befunden. Feder einsetzen, Schaltmechanismus wieder zusammensetzen, Schalthebel drauf und - die Gänge schalten wieder, sehr schön! Etwas frisches Fett an die Teile, Deckel mit Dicht- masse aufsetzen, Leerlauffinder, Kupplungszug und Schalthebel montieren, das war der einfache Teil. Was mache ich mit der Kickstarterfeder? Sie stützt sich einerseits am Getriebe und andererseits an einem Hohldeckel ab, der mit einem Mitnehmer auf der Kickstarterwelle sitzt, die Feder muß vorgespannt und der Deckel auf den Mitnehmer der Welle gesetzt werden, daran bin ich schon mal verzweifelt... Aber hatte ich mir nicht extra dafür ein Spezialwerkzeug gebaut? Wühl, Kram - da ist es ja! Mit dessen Hilfe gelingt es mir nach wenigen Anläufen, die Feder zu spannen und den Deckel aufzusetzen, jetzt bloß nicht atmen, bevor der Kickstarter montiert ist und verhindert, dass der Deckel mitsamt Feder wieder fliegen geht! Es klappt, zum Schluß wird nur noch der Auspufftopf montiert, das war's. Beim Zusammenpacken des Werkzeugs bemerke ich aber noch, das sich der Kupplungszug so langsam auflöst: Ein Draht des Zuges ist gebrochen, der Rest sieht noch gut aus - das hat also noch etwas Zeit. A happy New Year, kleine Enfield!
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Letztes Update: 31.12.2018 |