Royal Enfield Model G Restauration 28.12.2022 - Es sollte eine schöne Ausfahrt an
einem kühlen, aber trockenen
29.12.2022 - Die Isolierscheibe ist schnell gemacht, passendes Kunststoffmaterial habe ich im Bastelkeller. Montiert ist er auch schnell - hilft aber nicht: Der Motor springt nicht an und produziert nur Fehlzündungen. Ich prüfe noch einmal ausführ- lich alle Stromverbindungen und montiere auch eine der neu angekommenen Zünd- spulen, aber das Ergebnis bleibt gleich. Ich komme zum Schluß, dass der Masse- kurzschluss nicht nur die Sicherung, sondern auch den Pickup zerstört hat. Also werde ich in England anfragen müssen, ob der Pickup auch einzeln erhältlich ist.
01.01.2023 - Mein letzter Urlaubstag - trotzdem kann ich das Basteln nicht ganz lassen... Ich sehe noch einmal nach der Enfield, alle Steckverbindungen werden akribisch kontrolliert, ausserdem prüfe ich die Spannungen und Masseverbindungen sehr genau, es gibt nichts zu bemängeln, kein Spannungsabfall in den Leitungen, alles in Ordnung. Auf Verdacht ersetze ich den Kerzenstecker, bringt natürlich nix. Aber die Lötung des Zündkabels an der Zündspule ist lose, ich löte einen anderen Stecker an, aber das hätte trotzdem funktionieren müssen. Nach wie vor gibt es außer ein paar Fehlzündungen praktisch kein Lebenszeichen, ich forsche weiter, da sich die Hinweise mehren. dass auch auf der Gemischseite etwas nicht stimmt: Die Zündkerze ist nach den vielen Startversuchen nur leicht feucht geworden, nicht nass, wie ich's erwartet hätte. Ich nehme die Schwimmer- kammer ab und sehe mir das Nadelventil an, es ist in Ordnung. Die Hauptdüse ist ebenfalls frei, ich puste durch, was durchzupusten geht, komme aber nicht an alles dran, dafür müsste ich den Vergaser abbauen und zerlegen. Also mache ich Feier- abend und bestelle in England neue Dichtungen und ein paar Verschleißteile, dann werden wir weitersehen.
06.01.2023 - Die bestellten Teile (für reichlich Pfund...) sind da, der Vergaser wird abgebaut. Stark verrußt zeigen sich die Innereien, ich zerlege und reinige die Teile. Der Kaltststartschieber nebst Führung und Feder wird erneuert, die Feder des Gasschiebers, die Hauptdüse und der Düsenstock und natürlich alle Dichtungen. Nach dem Wiedereinbau verzweifele ich fast beim Einhängen des Gaszuges, da mir nicht klar ist, wie dieser im Schieber halten soll. Schließlich finde ich's doch noch heraus und setze ihn ein, ein Startversuch unterbleibt allerdings, da ich noch auf den neuen Pickup für die Zündanlage warte.
13.02.2023 - Endlich habe ich ein wenig Zeit, mich um den Einbau des schon vor einiger Zeit eingetroffenen neuen Pickups zu kümmern. Das Altteil ist schnell ausgebaut, das neue Pickup braucht ein neues Massekabel, das mit einer Mini- Ringöse an eine der beiden (ebenfalls Mini-) Inbusschrauben befestigt wird. Dazu brauchen die Kabel einen Schutz, ein Bougierrohr übernimmt die Aufgabe. Die Stecker musste ich abzwicken, nachdem die neuen Kabel ihren Schutz haben, werden neue Stecker vercrimpt und verlötet. Probieren wir's aus: Nachdem ich mit der Zündverstellung herumgespielt habe, springt der Motor nach zahlreichen Tritten endlich wieder an. Ich lasse ihn im Stand 10 Minuten warmlaufen, aber für eine Probefahrt ist's heute zu spät - erst die wird zeigen, ob das Problem endlich behoben ist.
04.03.2023 - Auch eine Probefahrt über ein paar Kilometer vor ein paar Tagen hat vorläufig keine neuen Probleme aufgezeigt - hoffen wir, dass das so bleibt... Aber es gibt noch ein anderes Problem, dem ich mich heute widme: Bei der Restaurierung der Enfield hatte ich einen Spannungswandler 6V -> 12V installiert, um damit eine normale Bordsteckdose zu betreiben, aber seit einiger Zeit ist die Bordsteckdose stromlos. Da vermutlich der Spannungswandler seinen Geist aufge- geben hat, hatte ich mir ein Neuteil zugelegt. Die Zeit ist auch hier nicht stehen- geblieben: Meine Alttteil ist recht groß, aus Blech und lieferte nur 2 A, das Neuteil ist kleiner, aus Aluminium und liefert satte 10 A. Um das Altteil auszubauen, muß ich die hintere rechte Fußraste entfernen, da ich das Teil in der Bordwerkzeugdose mit Gummipuffern befestigt habe, da die Masse über das Blechgehäuse geht und daher bei Kontakt mit dem Rahmen einen Kurzschluß verursachen würde - meine Enfield hat schließlich Plus auf Masse. Ich öffne das Gehäuse des Teils, aber man hört vorher schon, das im Gehäuse war lose herumfliegt - eine Spule ist von der Platine abgebrochen, die hat die Vibrationen des Motors nicht vertragen. Das neue Teil ist vergossen, das sollte in der Hinsicht keine Probleme machen. Probleme macht mir aber wieder die "Plus-Auf-Masse" Elektrik, bei der ich immer wieder "verkehrt herum" denken muss - wenn ich das länger nicht gemacht habe, fällt mir das immer etwas schwer. Daher brauche ich über eine Stunde, bis ich trotz Schaltplan die Strippen neu sortiert und verlötet habe. Der Lohn der Mühen: 12V an der Bordsteckdose trotz 6V Elektrik - Prima! Noch schnell Aufräumen und dann die kalte Werkstatt verlassen.
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Letztes Update: 04.03.2023 |