Royal Enfield 
        Interceptor Series II
        31.05.2004 - Ein wenig erfolgreicher Tag: Als ich 
        einige
        Gewinde
        nachschneiden will, muss ich feststellen, dass
        ein paar der teuer
        erkauften Gewindebohrer und -schneider
        fehlen - dass muss ich in
        England reklamieren.
        Der Gewindeschneider für das Bremsgestänge
        ist immerhin
        da, aber leider ist das Gestänge so in sich verdreht und
        verzogen, dass sich das Gewinde nicht anständig nachschneiden
        lässt. Da ist wohl ein neues Gestänge fällig... Die Seitenreflektoren
        meiner US- Ausführung zerlege ich zur Bestandsaufnahme,
        hier sind
        lediglich Entrosten und neue Scheiben für die Gummi-
        Einfassungen
        nötig. Leider sind Unterlegscheiben in diesen
        riesigen Dimensionen
        (52 mm) absolut unüblich, wie eine schnelle
        Internetsuche zeigt.
        Zurück im Bastelkeller fällt mir das frisch
        lackierte Bremspedal aus
        der Hand - das darf ich dann wohl
        noch mal neu machen. Für heute
        reicht es mir erstmal und das
        Werkzeug wird zur Seite gelegt.
      01.06.2004 - Die Unterlegscheiben für die 
      Reflektoren will
      ich mir
      anfertigen lassen, die erste Anfrage bei einer Dreherei
      bringt eine
      Absage - die Scheiben lassen sich in der Drehbank
      nicht vernünftig
      einspannen, da hätte ich auch selbst drauf kommen
      können. Aber
      dafür gibt es einen guten Tipp: ein kleiner Metallbaubetrieb nimmt
      meinen Auftrag ohne Probleme an.
      02.06.2004 - Wegen des Hinterradreifens werde ich 
      beim
      Reifen-
      händler vorstellig: Der Hinterradreifen entspricht nicht den
      Werks-
      abmessungen, passt aber einwandfrei. Laut Reifenhändler ist
      der
      anstelle des Originalen wohl montiert worden, da er etwas
      schmaler
      und damit nicht so "ballonförmig" wie die serienmäßige
      Größe ist.
      Abends werden die Gabelbrücken mit den überholten
      Verkleidungen
      und neuen Edelstahlschrauben wieder zusammengesetzt, außerdem
      entroste und lackiere ich noch die Halter für die
      Seitenreflektoren.
      Morgen früh will ich wegen des Reifens mal beim
      TÜV anfragen.
      03.06.2004 - Der TÜV zeigt sich erstaunlich kulant 
      und hat keine
      Einwände gegen die Verwendung des "falschen" Reifens. Dann
      muss ich ja nur noch eine günstige Quelle ausfindig machen und 
      die Reifen bestellen. Für die Gabel brauche ich doch noch ein
      paar Teile - die Faltenbälge erweisen sich bei eingehender
      Betrachtung als von winzigen Rissen durchzogen. Nach Auskunft
      von Southern 
      Division in München ist das ein bekanntes Material-
      Problem und man verspricht mir bessere Qualität zu liefern.
      04.06.2004 - Die Bremsbeläge sind leider noch nicht 
      fertig, dafür
      aber die Unterlegscheiben für die Seitenreflektoren: mit 10 Euro
      für die Kaffeekasse bin ich dabei. Apropos Reflektoren... Gönnen
      wir uns zur Abwechslung mal den (zugegebenermaßen perversen)
      Spaß und rechnen den Zeitaufwand und die Kosten für die Über-
      holung dieser Kleinteile nach:
      Circa 3 Stunden gingen für das Zerlegen der Halter, Entrosten,
      Grundieren und Lackieren drauf, 1/2 Stunde für Internetrecherche
      nach passenden Scheiben und etwa 1 1/2 Stunden für 2 Fahrten
      zum Metallbauer. Dazu kommen noch mal 1 1/2 Stunden für die
      Säuberung der Reflektoren, der Chromeinfassungen, das Suchen
      passender Schrauben und das Bohren und Polieren der neuen
      Unterlegscheiben, insgesamt also 6 1/2 Stunden.
      An Materialkosten sind zu erwähnen: 
      10 Euro für die Anfertigung der Scheiben, geschätzte 10 Euro für
      Schleifmaterial, Grundierung, Lack, Werkzeugbe- bzw. Abnutzung
      (anteilig natürlich) und die Zollschrauben. Etwa 5 Euro kommen
      für Fahrtkosten hinzu, und natürlich der dickste Posten - mein
      (fiktiver!) Arbeitslohn. Setze ich meinen Stundenlohn mal vorsichtig
      mit 40 Euro an, so kommen hier bei 6 1/2 Stunden rund 260 Euro
      (!) zusammen. Macht alles zusammen 285 Euro - und das bei einem
      Kleinteil... Man kann sich leicht ausrechnen, wie viel Zeit und Geld
      für die Restauration letztlich draufgehen werden.