Royal Enfield Interceptor Series II

09.02.2005 - Der Dreher ist fertig  - die Schraube kann sich
sehen lassen. Ein wenig aufpolieren muss ich sie zwar noch,
aber das sollte kein Problem darstellen. Aber was mache ich
jetzt mit der restlichen Sechskant- Stange? Ein weiterer Besuch
bei Met-Rik bringt ebenfalls Neuigkeiten zutage - die Fußrasten-
achse ist bis auf eine Seite fertig gefräst, dann fehlt nur noch
das Gewinde. Bis zum Wochenende soll das Teil fertig sein.
 

Links das Original-
Stahl- Teil, rechts das
Edelstahl- Drehteil
Ausgangsmaterial
und Endprodukt

11.02.2005 - Die Jungs von Met-Rik haben ganze Arbeit geleistet
und die Fußrastenachse fertig gestellt. Die Achse ist federleicht,
aber sehr widerstandfähig. Die Gewinde am Ende sind aus
praktischen und Stabilitätsgründen metrisches Feingewinde, die
Bundmuttern sind ebenfalls aus Titan, dazu die zwei Abstands-
buchsen, die ich aber noch anpassen muss. Preiswert ist die
Aktion aber nicht gerade (war bisher eigentlich irgendwas
preiswert?): mit 198 Euro bin ich dabei - hoffentlich ist es die
Sache wert... Der Sechskant musste aus Rundmaterial gefräst
werden, was weder einfach ist noch besonders schnell geht,
das Material ist eben sehr zäh. In den nächsten Tagen habe ich
hoffentlich etwas  Zeit, mich mal wieder mit dem Mopped zu
beschäftigen.

Oben die alte Achse aus Stahl,
darunter die neue aus Titan.

13.02.2005 - Die Fußrastenachse passt perfekt, die breitere der
beiden Buchsen muss in der Hälfte durchgesägt werden, das
werde ich morgen in Angriff nehmen. Dann geht's endlich etwas
zügiger weiter: Die Bleche, die zwischen Motor und Getriebe
für die nötige Vorspannung des Zahnriemens der Kupplung sorgen
sollen, nehmen einige Zeit für die Montage in Anspruch, nach einer
Stunde Fummelei mit Montierhebel und reichlich Krafteinsatz
bin ich zufrieden. Die Befestigungsschrauben für das Batterieblech
bekomme ich erst nach einigen saftigen Flüchen an ihren Platz.
Der vordere Kettenschutz wird montiert und als letztes werden
die Motorhalteschrauben endgültig festgezogen. Wieder zurück
im heimischen Bastelkeller werden die Auspuffkrümmer wieder auf
Hochglanz gebracht, dann folgt die Neuanfertigung der Haltebleche
aus 2mm starkem Edelstahlblech. Mit der Feile werden Langlöcher
in die Bleche gefeilt und die Halter für das Polieren vorbereitet.

15.02.2005 - Die Auspuffhalter sowie einige Kleinteile werden am
Polierbock bearbeitet, das Ergebnis: Naja... Egal, die Halter sitzen
eh' unter dem Mopped. Den Auspufftöpfen hat die Lagerzeit in der
feuchten Garage auch nicht gerade gut getan, etwas Polierpaste,
ein Lappen und Muskelkraft bringen den alten Glanz wieder zurück.
Beim Großhandel kann ich einen passenden ölfesten Schlauch für
die Kurbelgehäuseentlüftung und eine passende Edelstahl- Schlauch-
schelle erwerben. Der Scheinwerfer- Reflektor macht mir noch etwas
Sorgen: Der von Hr. Weigelt erworbene passt zwar, aber das Glas
ist ziemlich flach, das originale Lucas Teil hat eine schöne Wölbung.
Von der Größe her müsste der Reflektor meiner Guzzi passen, den
werde ich mal abmontieren und anhalten. Für den Auspuff brauche
ich auch noch ein paar Befestigungsschellen aus Edelstahl, die
werden beim Schraubenhändler bestellt.

17.02.2005 - Die Befestigungsschellen sind schon eingetroffen,
dazu ein paar Inbus UNF- Schrauben für die Auspuffkrümmer-
Kühlsterne. Aber erstmal rufe ich bei Stein-Dinse an wg. des
Scheinwerfer- Reflektors. Beim Preis von 122 Euro (ohne Versand)
verschlägt es mir allerdings die Sprache... Lieber noch etwas
warten, ich habe noch was anderes in petto. Der äußere  Primär-
deckel wird provisorisch angebracht, damit ich die Krümmer und
den dann noch verbleibenden Platz für die Fußrasten prüfen kann.
Die linke Fußraste muss ich noch etwas biegen, ansonsten sieht
es gut aus. Die angefertigten Haltebleche für die Auspuffkrümmer
passen vorne und hinten nicht, die muss ich noch mal neu bauen.
Außerdem finde ich keine passenden Muttern für die Krümmer,
die Gewinde- und Schieblehre tragen nur weiter zu meiner
Verwirrung bei - ich finde kein passendes Gewinde in meiner
Tabelle. Wo ist mein Denkfehler? Mich beschleicht ein finsterer
Verdacht... In meiner Werkzeugkiste finde ich eine vergammelte
M8- Schraube, mit der ich mich vorsichtig dem englischen Auspuff-
krümmer nähere - Verdammt, das Ding passt! Hat man doch
tatsächlich einen metrischen Bolzen an das englische Eisen
geschweißt - Sakrileg! Weiter geht's: Nachdem ich die rechte
Fußraste noch ein wenig gerichtet und abgeschliffen habe,
zeigt mir ein Blick auf die Uhr, dass ich die Teile noch gut zum
Pulverbeschichten bringen könnte, wenn die letzten alten Farbreste
nicht noch stören würden. Ein kurzer Besuch bei HBS könnte
helfen, vielleicht hat der Chef Zeit, kurz die letzten Lackreste
per Glasperlstrahlen zu beseitigen. Er hat - aber ich bekomme
auch eine kleine Lektion: Auf der Hebebühne in der Werkstatt
steht eine hochglanzpolierte Harley mit einer merkwürdigen
Lackierung, bei deren Anblick ich mich zu der Frage hinreißen
lasse, ob dies eine Effektlackierung sei oder ob da ein Eimer
Abbeize über den Tank gelaufen sei... Die Quittung für diese
kurze Entgleisung folgt sogleich - statt der erwarteten 2 Euro
für die Kaffeekasse darf ich 10 Euro berappen. Das soll mir eine
Lehre sein, meine spitze Zunge in Zukunft besser im Zaum zu
halten, zumal es der Händler wirklich nicht verdient hat, er hat
mir immer sehr nett geholfen. Was soll's: Strafe muss sein!
Oder wie es in einem bekannten Comic immer heißt: Hätte ich
doch besser meinen großen Schlumpf gehalten! Danach bringe
die frisch gestrahlten Rasten noch zum Pulverbeschichten weg,
die Teile sollen morgen bereits fertig sein. Am Abend schneide
ich von der großen 2mm VA Blechtafel zwei Streifen für die
Krümmerhalterungen ab, flugs werden neue Löcher gebohrt,
die Bleche in der Mitte abgewinkelt, dann kurz an die Polier-
maschine halten, diesmal sollten die Teile passen.

18.02.2005 - Als erstes will ich ein paar Teile abwaschen, aus
dem Schlauch des Teilwaschtischs tröpfelt leider nur noch ein
schwaches Rinnsal. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass
sich die Farbe im Waschbecken aufgelöst und am Boden zu
einem zähen Schlamm verbunden hat - ausleeren, saubermachen
und neuen Reiniger bei eBay ersteigern sind die ersten Arbeits-
schritte des Tages. Dann nehme ich mir die Vergaser und die
Ansaugtrichter vor: Für die Befestigung der Trichter an den
Vergasern benötige ich je drei kleine Inbusschrauben, da die
serienmäßigen Madenschrauben sich nur zu gerne selbständig
machen, wie man mir sagte. Im Baumarkt werde ich tatsächlich
fündig und mit passenden M4- Inbusschrauben aus VA fahre
ich weiter, um mal nach den Fußrasten zu sehen, die aber noch
nicht fertig gepulvert sind. Gut, dann also weiter mit den Trichtern.
Das exakte Bohren der Löcher und Schneiden der kleinen Gewinde
in die Vergaseröffnungen erweist sich als nervenaufreibende Arbeit,
die eher einem Uhrmacher denn einem Grobmotoriker wie mir
Freude bereiten würde... Dann bricht mir beim Vorbohren ein
1mm- Bohrer im Vergaser ab und erst nach 1 Stunde gelingt es mir,
die Reste mühsam mit einem kleinen Fräser zu entfernen. Genervt
breche ich die Arbeiten erstmal ab, bevor ich den zweiten Vergaser
vorbereite.
 

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Letztes Update: 18.02.2005