Royal Enfield Interceptor Series II

01.03.2005 - Der Dreher darf sich mal wieder über Arbeit freuen -
er soll mir in den ersteigerten Magneten ein 3/8" Loch bohren,
damit dieser über den Stehbolzen des Ölfiltergehäuses passt.
Nach einer Mail an Ka-Ja-Tacho mache ich ein Päckchen mit
dem lädierten Öldruck Anzeigeinstrument fertig, die Überholung
des Teils inkl. Funktionsprüfung, neuer Chromeinfassung und
einer passenden Fassung für die Beleuchtung wird zwischen 70
und 80 Euro kosten und etwa 6 Wochen dauern...

02.03.2005 - Der Dreher hat es nicht geschafft, ein Loch in den
Magneten zu bohren - auf der Rückseite ist Material ausgebrochen.
Mit dem zweiten (und letzten) passenden Magneten probiere ich
es an der heimischen Standbohrmaschine selbst, seeehr langsam
und mit viel Schmiermittel. Nach einer halben Stunde ist das Loch
fertig, lediglich ein kleiner Ausbruch ist zu sehen - das ist akzeptabel.
Als nächstes schleife ich die angerosteten Stellen auf der Rückseite
des Scheinwerfer- Reflektors etwas an und sprühe etwas Bronze
drüber - anscheinend liegt die Dose aber schon zu lange im Keller
herum: Die Kupferpartikel, die den Bronzeton erzeugen sollen, haben
sich mit den Jahren verflüchtigt. Egal, ist ja nur die Rückseite...
Sobald die Schicht Farbe getrocknet ist, kommt zum Schutz noch
etwas Klarlack drüber, das sollte reichen.

06.03.2005 - Angesichts des Wetters und den zu erwartenden
Temperaturen in der Garage nehme ich mir in der warmen Stube
endlich mal wieder den Schaltplan vor: Die Schalterkombination,
die ich mir im Winter auf dem letzten Teilemarkt günstig ergattert
habe, gibt mir allerdings Rätsel auf - eines der Kabel führt offenbar
niemals Strom... Die Funktion der beiden oberen Schiebeschalter
will sich mir nicht so einfach erschließen, erst nach dem Zerlegen
und Sortieren der Kontaktplättchen im Inneren verstehe ich, was sich
der japanische Konstrukteur vor ca. 30 Jahren dabei gedacht hat.
Das hat aber zur Folge, dass die Verteilung des Kabelbaums für
die Lichtschalter in der vorderen Lampe deutlich zu aufwändig
geraten würde - Schade. Dabei seht das Teil nach einer Aufarbeitung
am Polierbock sicher edel aus. Im Polo Katalog finde ich noch eine
mögliche Alternative, das sehe ich mir morgen mal vor Ort an.

07.03.2005 - Der im Katalog noch ganz ansehnliche Blinkerschalter
entpuppt sich bei näherem Hinsehen doch als billiges Blechpressteil.
Ich nehme ihn trotzdem mit, wenn mir gar nix Besseres mehr einfällt...
Eine Beratung mit einem Freund (Danke, Dieter) überzeugt mich
davon, dass es doch besser ist, das optisch schönere Teil zu
verwenden und die Lichtschalter tot zu legen - das wird über die
Original- Schalter erledigt. Den Schaltplan bekomme ich fast fertig,
es fehlen nur noch ein paar Beschriftungen - und natürlich mal wieder
Material: Für die einzeln abgesicherten Stromkreise will ich jeweils
andersfarbige Leitungen in 1,5 mm² verwenden, weniger belastete
Stromkreise mit mehrfarbigen Kabeln in 1,0 mm². Von dem dickeren
Querschnitt fehlt mir aber eine Farbe, das wird bei Kabel-Schmidt
nebst einigen Kabelhaltern und einem Sortiment hochwertigem
Schrumpfschlauch bestellt. Bei Conrad bestelle ich mir außerdem
noch einen einzelnen Sicherungshalter für die Batterie nebst einigen
selbstklebenden Haltern für Kabelbinder. So langsam können die
ersten Strippen gezogen werden...

08.03.2005 - Nach ein paar weiteren Stunden des Überlegens und
Zeichnens ist der Schaltplan für die Enfield endlich fertig - da habe
ich mich auch lange genug vor gedrückt... Sieht nicht schlecht aus,
ich werde mir morgen 2 Exemplare (eins für die Werkstatt, eins für
die Ablage) ausdrucken, dann kann es am Wochenende los gehen.

09.03.2005 - Die Kabelbestellung ist schon da, der Laden ist wirklich
fix. Die Preise für die "paar" Kabel, Schrumpfschlauch und Rundösen
ist aber nicht von Pappe: Satte 75 Euro sind fällig - Das sind so die
Momente, wo ich mir wünsche, ich hätte mit 18 etwas mehr an die
Zukunft gedacht... Beim örtlichen Schreibwarenhandel erstehe ich
noch eine Klarsichthülle für das Werkstatt- Exemplar des Schaltplans.
Nur für den Fall natürlich, dass es in der Garage nicht ganz sauber
sein sollte und ich meine blütenweißen Chirurgen- Handschuhe nicht
finden kann... :-))

Detailansicht des Schaltplans

12.03.2005 - Um die ganzen Teile für die Elektrik in die Garage zu
bekommen, muss ich das Auto beladen: Die Kabel, Stecker und
Buchsen, Schrumpfschläuche, dazu Lötkolben, diverse Kabelösen,
Isolierband, der überarbeitete Scheinwerfer und Kabelbinder aus
Edelstahl nehmen ganz schon Platz weg. Als erstes nehme ich mir
aber den Seitenständer vor, die U-Schellen werden einfach über die
Rahmenrohre gelegt und das Halteeisen des Seitenständers quer
unter dem Motor befestigt. Um den Lack der Rahmenrohre nicht
zu beschädigen, schiebe ich ein Stück Bougierrohr über die U-
Schellen. Dabei fällt mir auf, dass der linke Auspuffkrümmerhalter
dem Ständer etwas im Weg ist, entweder muss ich den noch mal
neu bauen oder ihn etwas biegen. Beim Versuch, die Feder des
Seitenständers ein zu hängen, rutscht mir die Feder aber ab und
zieht mir buchstäblich die Haut vom Daumen ab. Fluchend muss
ich daheim erstmal ein großes Pflaster um den Daumen wickeln -
ich glaube, das Mopped mag mich einfach nicht... Danach versuche
ich die ersten Kabel zu verlegen: Das Massekabel für den Motor
wird aus 6mm² Kabel und einer Öse angefertigt, die Öse wird
verlötet und mit einem Stück Schrumpfschlauch isoliert. An der
unteren Haltebrücke des Getriebes ist ein guter Platz dafür, aber
mein lädierter Daumen schmerzt sehr und behindert die Arbeiten
ordentlich. Als es immer kälter wird und der eisige Wind mir dicke
Schneeflocken bis in die Garage wirbelt, gebe ich's auf: Meine
Motivation ist analog zu den Temperaturen mal wieder unter dem
Nullpunkt angekommen. Bevor die Temperaturen nicht 10° oder
mehr erreicht haben, setze ich keinen Fuß mehr in die Garage!

15.03.2005 - Das Öldruckmanometer ist schon wieder aus der
Reparatur zurück - das ging fix. Wenn mich jetzt nur nicht mein
Daumen an weiteren Arbeiten hindern würde... Mittlerweile sind
die Temperaturen auch deutlich angenehmer geworden, da könnte
man gelegentlich mal eine Abendschicht in der Garage einlegen.
Ich muss noch mal was bei Kabel Schmidt bestellen - ich brauche
ein paar der typisch englischen "Bullet"- Konnektoren, die ich z. B.
an den Anschlüssen des Bremslichtschalters benötigen werde.
 

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Letztes Update: 15.03.2005