Velosolex 5000
Restauration
21.09.2008 - Immer wieder mal habe ich in den
letzten Wochen einige Teile montiert, der Motor sitzt z. B. wieder an
seinem Platz, diverse Teile wurden montiert und so manche Pretiose
beschafft: Aus einer Nachfertigungsaktion komme ich an einen
nagelneuen weißen Tank und einen Statordeckel. Es fehlen aber auch
immer wieder mal verschiedene Teile, wie z. B. die Schraubnippel der
diversen Züge, die ich mir in Niedernhausen besorge. Bei den kleinen
vorderen Schutzblechstreben muss Herr M. allerdings auch passen, die
bekomme ich momentan nur über
Frankreich. Nach
drei Wochen sind die Teile aber immer noch nicht da - der ansonsten
sehr zuvorkommende Herr D. entschuldigt sich - er hat's schlichtweg
vergessen... Naja, ansonsten geht es aber immer vorwärts, das
vorerst letzte Teil ist vom Verchromen zurück (linker Pedalarm) und
wird
mitsamt neuer weißer Pedale (sehr rar!) montiert.
23.09.2008 - Ich beginne damit, die Züge zu
montieren, es dauert aber eine Weile, bis ich mir über die Funktion des
"Gasgriffs" im Klaren geworden bin. Der hintere Bremszug ist allerdings
zu kurz - da ich noch den Benzinfilter für den Tank benötige, werden
beide Teile kurzerhand bestellt. Als Ummantelung für die Züge habe ich
für teuer Geld sogenannte "Zierspiralen" gekauft, ein typisches 70er
Jahre Zubehör, auf das ich ebenso großen Wert lege wie auf die
Nabenputzringe. Den Kauf von weiterem 70er Flair in Form von
Schlaghosen und Klogs schenke ich mir in meinem Alter allerdings
besser...
03.10.2008 - Der rare Chromauspuff wird mittels
kleinem Bohrer und Dremel Schneidscheibe auf der Rückseite geöffnet, da
er wegen Ölkohleansatz keinerlei Abgase mehr durchlassen würde.
Nach der gründlichen Reinigung schneide ich mir aus einem 2mm starken
Edelstahlblech eine Rundscheibe, die mittels Drehbank soweit abgedreht
wird, dass sie das entstandene Loch abdecken kann. Das durch den Topf
laufenden Auspuffrohr wird durchbohrt und ein Stehbolzen daran
befestigt, der den Deckel halten soll. Der Auspuff wird lose mit grober
Stahlwolle gefüllt und mittels Deckel verschlossen. Der vordere
Schmutzfänger wird ab Werk direkt vom Auspuff angeblasen, so dass er
schnell gelb anläuft. Um dies zu verhindern, verlängere ich das Endrohr
mit einem Stück Edelstahlrohr. Mittlerweile sind endlich die vorderen
Kotflügel- streben aus
Frankreich eingetroffen, die flugs entrostet, grundiert und
lackiert werden.
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Die typisch 70er Jahre "Zierspiralen" um
die Züge sind recht teuer.... |
06.10.2008 - Am langen Wochenende sah ich Licht am
Ende des Tunnels: Nachdem alle Blechteile für die Front versammelt
sind, sollte der Endmontage und Testfahrt eigentlich nichts mehr im
Wege stehen. Die vorderen Kotflügelstreben, der Kotflügel selbst und
die Bremse sind schnell sortiert und montiert. Leider passt das vordere
Rad nun nicht mehr: es schleift an der rechten Seite der Motor-
halterung bzw. der Feder des Klappmechanismus. Stelle ich das Rad
schräg, schleift es am hinteren Schutzblech. Den Rest des Wochenendes
und den Montagabend verbringe ich mit der Fehler- suche: Die
Gabelscheiden werden auf Verzug kontrolliert, ebenso der Gabelkopf, die
Zentrierung des Vorderrades. Fazit: Alles stimmt, aber der Motor hängt
schief. Warum, kann ich mir noch nicht erklären, deshalb stelle ich das
Problem der versammelten Fachkompetenz des
Velosolexforums vor, mal sehen, ob mir von dort neue Ideen
vorgeschlagen werden.
18.10.2008 - Eine Idee aus den
Diskussionen im
Velosolexforum könnte sich als zutreffend erweisen: Da das Moped
praktisch zerlegt war, habe ich viele Teile nur mittels
Explosionszeichnungen, Bildern aus dem Internet und dem gesunden
Menschenverstand zusammengesetzt. Die zentrale Motorhalterung wird mit
Gummi- buchsen und diversen Distanzscheiben befestigt, die bei meiner
Solex fehlen. Flugs wird eine komplette Halterung geordert, die im
Laufe der letzten Tage montiert und der Motor wieder angebaut wird. Das
sieht schon besser aus, der Tachoantrieb macht mir aber mal wieder
einen Strich durch die Rechnung: Sobald ich diesen montiere, sitzt das
Rad wieder schief. Mit ein paar Distanzscheiben auf der anderen
Radseite kann ich dem soweit entgegenwirken, dass das Rad halbwegs
sitzt. Für's Erste muss das genügen.
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