Apulien - 03.09. - 21.09.2025

Tag 4 (Perugia Stadtbesichtigung, zu Fuß):

Nach Frühstück und Dusche geht‘s bei muckelig-warmen 22 Grad los. Ich
besichtige Kirchen, laufe durch die Straßen und besuche das Kunstmuseum,
da ist nämlich eine temporäre Ausstellung über japanische Kunst und Grafik!
Nach 5 Stunden wollen die Beine nicht mehr so richtig, ein Eis soll für Abhilfe
sorgen - gar nicht so leicht, eines zu bekommen: Ristorante, Osteria, Pizzeria
gibt‘s überall, aber ein Eiscafé? Nachdem ich doch noch eines gefunden habe
und neben dem Eis einen ziemlich dickflüssigen Apfelsaft getrunken habe,
kehren die Lebensgeister soweit zurück, das ich den Rückweg zum Hotel
antreten kann. Ein T-Shirt wird gewaschen, dann halte ich Siesta. Am frühen
Abend laufe ich wieder los, auf der zentralen Piazza ist natürlich wieder der
Hund los - vermutlich jeden Abend, solange es warm ist. Die zahlreichen
Ristorante warten auf Gäste, Italiener gehen kaum vor 21:00 zum Essen,
dafür gibt es aber auch um 23:30 noch problemlos überall warme Küche.
Die Kellnerin meines Restaurants empfiehlt mir eine Birreira - die ist leider
voll... Eine Alternative findet sich den Berg runter und hat heute geschlossen.
Die nächste Möglichkeit ist 15 min entfernt, wieder den Berg rauf und ganz am
anderen Ende von Perugia. Nicht leicht, heute noch an ein Bier zu kommen...
Meine Fitneßuhr - die sich normalerweise langweilt - vermeldet, das ich heute
45.000 Schritte gemacht habe - neuer Rekord! Am Hotel gibt‘s noch ein Radler,
wobei ich dem Portier das englische Wort "shandy" buchstabieren muß, in
Deutsch ist‘s zu schwierig. 
 

 

Die Kirchen
sind beeindruckend.
Sehr hübsche alte Häuser. Nicht Dublin, aber
auch hier...
...gibt es viele interessante
Türklopfer!
Nur noch selten
zu sehen: Fiat 500.
Prächtige Decke
einer Kapelle.
Ob modern... ..oder klassisch, im Kunst-
museum geht's derzeit
japanisch zu!
Aber es gibt ebenso
klassische Kunst...
...wie modernes Design
zu sehen! ;-)
Was für ein Tor... Stilvoll geschmückt.
Die Abendstimmung... ...in Perugia kann
voll überzeugen.
Eine lokale Spezialität:
Schokolade in allen
Farben und Formen.
Viel los um Mitternacht. Und auch die zentrale Piazza
ist noch belebt.

Tag 5 (Perugia-Vasto, ca. 425 km):

Um 09:00 ist das Frühstücksbuffet fast komplett leergefressen bis auf ein paar
trockene Scheiben Weißbrot und Salami - Na ja... Das Navi behauptet "Berechnung
nicht möglich" - liegt womöglich daran, dass ich während der Reiseplanung neues
Kartenmaterial installiert habe. Einmal neu und die Route führt schon wieder über
die Bahn, mir reicht‘s... Bei nächster Gelegenheit biege ich ab und setze die
Präferenz auf "kurvenreich". Zuerst passt es auch, aber warum das Navi mich extra
durch die Stadt Pescara führt, die wenig sehenswert ist und eine schnurgerade
Straße beheimatet, erschließt sich mir nicht. Ab der Stadtgrenze wird‘s wieder
besser, man kann nette kleine Küstenstädtchen, Strände und einige der alten
Fischerhäusschen sehen. Meine Unterkunft in Vasto finde ich schnell, die ist
allerdings recht abseits. Der Besitzer kann kein Englisch, aber mit meinen
italienischen Brocken und der Online- Übersetzung kommen wir klar. Das Zimmer
ist schmuck, hell und relativ neu. Ab unter die Dusche und Klamotten wechseln,
dann geht‘s 30 Minuten zu Fuß in die Stadt. Nicht sehr groß, aber die Altstadt
und die Promenade am Hang machen was her. Was essen wir heute: ich probiere
mal was Anderes... Ein Restaurant hat sich auf Burger spezialisiert, mal sehen,
ob die Italiener das hinkriegen. Ein "Abruzzen-Burger" wird geordert - der ist gut,
aber auch reichlich... Vom "Blutmond" ist leider nix zu sehen, es ist zu diesig heute
Abend. In Vasto gibt‘s tatsächlich einen Scottish Pub - die Einrichtung passt, die
Whiskeyauswahl dagegen weniger. Ich hatte eine Verkaufsmaschine für Getränke
gesehen, die auch Radler anbietet, die suche ich noch auf. Aber egal, was ich
mache, ich scheitere an der Alters- Verifikation, mein Perso reicht nicht aus, auch
2 Besucher können mir nicht helfen, sie sagen immer nur "ID" Card. Aber was
Anderes als den Perso habe ich nicht... Also ohne Nachttrunk zurück zur Unterkunft.
Im eigenen Saft schwitzend erreiche ich sie, nur ein Schluck Wasser ist noch da
- morgen besorge ich mir eine Notration Radler! Wenigstens tut‘s hier die Klimaanlage.

 

 

 
Hübsche Landschaften. Altes "Trabucco"
Fischereibau.
Vasto - Hauptplatz.
Toller Ausblick auf
den Hafen.
Eine sehenswerte
Promenade in der Altstadt.
Malerischer Sonnenuntergang.
Mit Sternfilter noch
ausdrucksstärker.
Mal zur Abwechslung... Ein schottischer Pub!
Immer wieder begeistert mich... ...die abendliche Szenerie.

Tag 6 (Vasto-Trani, ca. 450 km):

Frühstück lasse ich angesichts des Riesen-Burgers von gestern fallen. Zuerst
fahre ich ein Stück Autobahn, dann an der wunderschönen und fotogenen
Küste Umbriens entlang, durch den "Parco Nazionale del Gargano", mit
spektakulären Ansichten und ebenso spektakulären Kurven - der Hinter-
reifen wird sichtlich runder. Furchtbar dagegen finde ich die Camping- "Siedlungen",
eine eigene Welt aus Zeltwiesen, Luxus-Ressorts mit Pool oder eigenem Strand-
zugang und eigenem Supermarkt. Zum Abschluß der Tour muß ich nochmal auf
die Bahn, bis das kleine Städtchen Trani auftaucht. Ich parke das Mopped extra
in der vorab angefragten Tiefgarage, da ich das Mopped nicht auf der Straße
stehen lassen will. Dann Duschen, einen Supermarkt aufsuchen und eine Notration
Bier einkaufen. Ein Autofahrer zischt mir aus dem Fenster "Faschista" zu - das ist
das erste Mal, das ich negative Reaktion auf mein schottisches Barret bekomme.
Die Altstadt macht nicht viel her, die Mole und erst recht die Hafenmeile dagegen
schon, vorher hält die Natur aber noch ein echtes Schmankerl bereit: die gestern
hinter Wolken versteckte Mondfinsternis zeigt sich zwar nicht noch einmal, dafür
aber ein fabelhafter Blutmond, der zuest zaghaft am Horizont aus dem Meer
auftaucht. Eine ordentliche Fotostrecke ist die Folge, der ein ordentliches, aber
nicht geniales Abendbrot folgt. Ich muß doch mal eine Pizza oder Pinsa testen in
den nächsten Tagen. 

 

Peschici. Was die Natur bietet. In Szene gesetzt.
Eine sehr beeindruckende
Landschaft in Umbrien.
Treppe eines alten Turms. Trani bietet...
     
...stilvolle Gassen... ...und eine sehenswerte
Seeseite.
In der Kathedrale.
Was für ein Portal! Die Sonne geht mit
tollem Farbenspiel unter.
Blick auf die Hafeneinfahrt.
Ein winziger und... ...witziger Leuchtturm. Die Abendstimmung...
...ist prachtvoll! Am Hafen... ...herrscht reges Treiben.


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TIPP:
- Auffällig: In den 80er fuhren viele Menschen noch mit Vespa Rollern herum
   dann folgten die koreanischen Scooter (die heute nur noch von der Generation
   30+ gefahren wird), heutzutage ist die Jugend entweder auf E-Rollern oder
   dem E-Fatbike unterwegs.
-  Rund um den Parco Nazionale del Gargano ist alles auf Touristen ausgerichtet,
   kein Wunder, angesichts der Strände und der Anblicke.
-  Vasto und Trani - kleine Städte, aber gut genug für eine Stippvisite.

Letztes Update: 19.10.2025