Apulien - 03.09. - 21.09.2025

Tag 10 (Apulien Küstentour Teil 1, ca. 150 km):

Ich starte Teil 1 der geplanten Rundtour, zuerst geht‘s an der Küste entlang
nach Otranto, ein hübsches Hafenstädtchen, das stark frequentiert ist. Dann
fahre ich weiter die Küste entlang, während die Sonne erbarmungslos meine
Arme verbrennt. Eine ehemalige Bauxitmine bietet buntes Fotomaterial,
ansonsten genieße ich einfach die wunderschöne Küstenlandschaft, das blau-
grüne Meer und die kleinen Städtchen. Einmal starte ich die Drohne, aber
vermutlich ist nicht viel aus dem Video geworden, da ich erstmal wieder
üben muß. Recht spät bin ich zurück, steige erst unter die Dusche und dann
in den Bus zur City. Alle Ristorante sind an diesem Freitag recht voll, aber
es findet sich was. Ich probiere eine weitere apulische Spezialtät: Ciceri e Tria.
Das sind Nudeln mit Kichererbsen, mal sehen, was die können. Die können
was, definitiv! Die Portion möchte ich aber mal als "bescheiden" beschreiben,
oder wie "Loriot" das mal so treffend feinsinnig formuliert hat: "Das sieht

sehr... übersichtlich aus." Dann verblüffe ich die Bedienung noch mit meinem
Dessertwunsch: ein Eis, noch ein Bier und ein Whiskey - sie kann‘s kaum
glauben. Dafür ist das Menü mit gut 50 Euro auch das bislang teuerste auf
italienischem Boden. Um die Ecke ist ein weiterer Irish Pub, der ebenfalls
Kilkenny hat, und auch einen Bailey‘s. Wieder einmal fällt mir auf: Auch um
00:00 regt sich keiner über die Lautstärke auf den Straßen auf - hier ticken
die Uhren einfach anders. 

 

Die Küste ist teils
atemberaubend schön.
Faraglioni di sant'andrea. Einfach traumhaft!
Was die Natur zu bieten hat... ...ist wahrlich sensationell. Otranto - Castello
di Otranto.
Kathedrale. Die Strände können
sich sehen lassen.
Die Gassen allerdings auch.
Wandgemälde - witzig! Die Ausstellung hätte ich
mir gerne angesehen... ;-)
"Cava di Bauxite",
eine alte Bauxit Mine.
Farbenfroh, auch mit
kleinem Salamander...
...oder einer Distel. Skurriler kleiner Turm.
Stilleben mit Mopped! "Colo" Fjord. Die Architektur vermag
zu begeistern.
Einsamer Park. Ein Irish Pub in Lecce! Interessant... ;-)

Tag 11 (Apulien Küstentour Teil 2, ca. 160 km):

Letzter Tag in Lecce, ich starte zum 2. Teil der Apulien Rundtour. In Leuca
gibt‘s eine schöne große Kirche mit einem fabelhaften Ausblick auf die Stadt
und den Strand. Weiter geht es an der Küste entlang, diese bietet Richtung
Gallipoli nur wenig Abwechslung: viele kleine und größere Häfen mit Boots-
verleih, die Landschaft platt wie eine Pizza Margherita. Gallipoli macht im
Teil, den ich mir mit dem Mopped ansehen kann, nicht viel her, die Altstadt
selbst müßte ich zu Fuß erkunden - keine Lust. Mehrfach sehe ich entlang der
Straßen Felder, die in Flammen stehen - bei dieser extremen Trockenheit ist
die Brandgefahr groß. Zum Glück habe ich heute den Hoodie angezogen
(den ich eigentlich für kühle Abende mitgenommen habe), da die Sonne wieder
unbarmherzig von einem wolkenlosen Himmel scheint, meine Arme sind dankbar
dafür. Recht spät bin ich wieder zurück, duschen und via Bus in die Altstadt.
Ich esse mal etwas früher, damit nicht wieder alle Tische voll sind. Gerade bei
den "Dolce" bin ich immer wieder überrascht, wie lecker die Italiener Kalorien
verpacken können... Ich wechsele noch zu "meinem" Irish Pub, unterhalte mich
nett mit der Bedienung und trete dann den 30-minütigen Heimweg an.

 

 

 
Der Harley Laden von
gegenüber - ziemlich
chaotisch, aber nett.
Blick auf die Bucht und den
Hafen von Leuce.
Wunderschöne Kirche und
Vorplatz in Leuca.
Gallipolli. Wo hatte ich nochmal
mein Boot geparkt?
Oft zu finden: Kaktusfeigen. 
   
Bunte Leckereien... ...in einer Ladenauslage.
   
Wieder viel Betrieb heute. Der kann was! 

Tag 12 (Lecce-Matera, ca. 250 km):

Die Zimmerabnahme durch die Besitzerin verläuft problemlos, ich verlasse
Lecce. Beim ersten Stop sehe ich mir die Route an - irgendwie kompletter
Quatsch: fast nur Autobahn mit einem Riesenschlenker gen Norden, ich plane
um. Ich sehe mich nach einem Hafenstädtchen um, finde auch eines, ist aber
eher was für Strandratten. Weiter an der Küste entlang, bis ich auf eine Allee
komme und im Zwielicht der Baumschatten ein Riesenschlagloch übersehe!
Ich sehe mich schon auf der Nase liegen, es tut einen Riesenschlag, aber die
BMW und ich bleiben heil, zum Glück. Die Einheimischen kennen natürlich
jedes Loch in der Straße und kurven drumherum, ich Dussel rassel natürlich
voll rein... Nach diesem Schreck sehe ich mir die Städtchen Ginosa und
Laterza an - beide nichts Besonderes, bis auf Eines: Sie haben eine "Gravina",
eine Schlucht, die die Städte in 2 Hälften schneidet und die Häuser sich eng an
den Abgrund quetschen - sieht recht imposant aus. Meine Unterkunft in Matera
ist meiner Meinung nach ein ehemaliges Kloster oder Konvent - das Zimmer ist
nicht allzu groß, aber es ist alles da, inkl. Klimaanlage, die schon läuft. Nach
Duschen und Wäschewechsel geht‘s in die Altstadt, ich möchte die typischen
"Sassi" (Höhlenwohnungen) sehen. Dazu müsste man sich eigentlich einen Tag
Zeit nehmen und eine Führung buchen, so sehe ich sie mir nur von außen an
- ist aber trotzdem mehr als Eindrucksvoll. Die Altstadt schmiegt sich um eine
wild zerklüftete Felsenlandschaft, mit winzigen Gassen, steilen Treppen und
rutschigen Pflastersteinen. Wenn das Fotolicht stimmt, ein Fest für die Kamera!
Ich gehe recht früh Essen, da die Stadt an diesem Sonntag aus allen Nähten
platzt und die Restaurants teils nur für reservierte Gäste Platz haben. Natürlich
zahlt man hier noch den, ich nenne es mal "Sehenswürdigkeits-Zuschlag", aber
das war zu erwarten. Kurz tröpfelt es sogar von oben, aber nach ein paar
Minuten gibt sich das wieder. Als Nachtisch bestelle ich mir ein Eis, in dem
Whiskey drin sein soll, ich bin gespannt! Der Eis-Whiskey ist sehr "dünn"
enthalten, weiter oben in der Stadt finde ich eine Bar, da hole ich den
Flüssigkeitsmangel nach. In der Stadt steppt der Bär, vor lauter Menschen
kann man kaum noch laufen. 

 

Strand-Trulli? Das Schlagloch sieht harm-
los aus, ist's aber nicht...
Ginosa wird...
... durch die Schlucht
in zwei Hälften geteilt
Chaotischer Hinterhof. Eine wilde Landschaft.
     
Freiluftkunst bei Matera. Ist das Kunst oder
kann das weg?
Piazza in Matera.
Und wieder einmal
alte, malerische Gassen.
Extrem verwinkelte Altstadt. Die "Sassi" ziehen sich den
ganzen Hügel entlang.
Einige wenige sind
sogar noch bewohnt.
Stilleben. Wunderbar altmodische
Ladenszenerie.
 Auch bei Nacht ein
toller Anblick.
Reichlich Touris unterwegs. Es finden sich auch abseits
der Massen lohnenswerte
Fotomotive


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TIPP:
- Die Küstenregion Apuliens hat reichlich Sehenswertes zu bieten:
   Strände, Städtchen, wunderschöne Küstenstriche, malerische Felsen undundund...
-  Matera ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt, also besser nicht
   an einem Wochenende aufsuchen.

Letztes Update: 21.10.2025