Tag 16 (Eger-Baradla-Höhle, ca. 180 km):
Nach dem Frühstück wird's Zeit, sich ein wenig um das Motorrad zu kümmern: Der Ölstand wird geprüft und ein halber Liter Öl nachgefüllt - Fantastisch, das der Motor selbst nach der Laufleistung von gut
180.000 km kaum Öl verbraucht. Was die geplante Tour zur Baradla Höhle
angeht: es regnet, der Himmel ist ziemlich düster. Die nächste Tour
startet in der 90 km entfernten Höhle um 12:00, also noch ein wenig
Zeit zum Abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Es donnert sogar
ein paar Mal, soll ich's wagen oder nicht? Ich warte noch und sehe mir
stattdessen Burg und Städtchen etwas näher an. Zwischendurch regnet es
nochmal kräftig, demnach war meine Entscheidung richtig. Im Souvenirshop
der Burg erstehe ich eine CD mit traditioneller Musik. Soll ich die
letzte Höhlenführung um 16:00 mitnehmen? Es ist wieder warm geworden,
aber der Himmel hat teils noch eine bedrohliche Färbung. Ich riskier's
und werde auf jeden Fall mit Kurven und leichten Bergstrecken belohnt
- das es sowas gibt hier in Ungarn - ich bin verblüfft... Auf dem Land
werden die Sitten auf der Straße deutlich lockerer, in einem Dorf
kommt mir ein Autofahrer, der rechts abbiegen will und dabei viel zu
viel Schwung holt, komplett auf meiner Spur entgegen, ich habe
teuflische Mühe, ihm auszuweichen, ein paar Kilometer weiter macht es
ihm ein Busfahrer fast nach. Ich bin froh, auf dem Parkplatz der Höhle
angekommen zu sein. Die Höhle ist nicht uninteressant, bei der
Rückfahrt mit dem Bus zum Parkplatz muß ich feststellen, das es
anscheinend kurz geregnet hat. Meine Sorge, der am Mopped festgemachte
Helm könnte naß geworden sein, erweist sich als unbegründet -
allerdings haben sich unerklärlicherweise gleich Dutzende von Ameisen
über den Helm hergemacht, ich muß das Futter rausnehmen, damit ich
zumindest die gröbste Ansammlung entfernen kann, zudem grummelt es in
Richtung Eger vernehmlich am Himmel und ich habe nur die Regenhose
dabei, keine Jacke, Stiefel oder etwa die Leder- jacke... Ich bekomme
ein paar dicke Tropfen ab, aber mit etwas mehr Gas komme ich aus der
Regenzone raus, obgleich die Strecke immer wieder bedrohlich nah an
der Schlechtwetterzone vorbeischrammt. Ich muß mir für die Gastgeber
noch etwas einfallen lassen: nach dem obligatorischen morgendlichen
Toilettengang habe ich die dünne Toiletten- bürste zerbrochen - die war
meiner ungestümen Reinigungsaktion offenbar nicht gewachsen. ;-)
Ich lasse umgerechnet 10 Euro liegen, das sollte für passenden
Ersatz reichen. Heute
abend genügt mir ein (hoffentlich) kleines Menü: ich probiere die ungarische
Gulaschsuppe. Der heutige Musiker auf dem Marktplatz hat eine seltsame
Mischung auf Lager: Abba, Elvis, eine Art "Ententanz und sogar den
"Mariachi" Song aus dem Robert Rodriguez Film "Desperados" (!).
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Auf der alten
Festung in Eger |
Wertvolle alte
Bücher im Museum |
Sogar eine kleine
Wachs- figurensammlung gibt's |
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Der Hauptplatz mit
der Minoritenkirche |
Lustige bunte Stühle |
Die Baradla Höhle... |
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...präsentiert
eindrucksvolle... |
...Steinformationen... |
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...in allen
möglichen... |
...und unmöglichen Formen |
Tag 17 (Eger-Hohe Tatra, ca. 330 km):
Es ist bereits ordentlich warm, um die 24 Grad. Das
Riesen-Frühstückscroissant schaffe ich nicht mal ansatzweise...
Etwas überraschend für mich taucht die Grenze zur Slowakei auf -
ich dachte, die wäre etwas weiter weg... Die kleine Tatra macht
Laune beim Fahren, es ist angenehm warm, aber nicht heiß. Ich
merke es auch daran, daß die Ledersachen nicht mehr so am Körper
festkleben. Die große Tatra macht noch mehr Laune, schöne
Kurven, tolle Ausblicke, den kleinen Bergsee Štrbské Pleso kann
ich mir leider nicht ansehen, der ist von Hotels,
Anliegerstraßen und Souvenirbuden restlos eingekreist... Dann
streikt auch noch die Fernbedienung meiner GoPro, es ist zum
Verzweifeln! Mein "Mobile Home" auf einem Campingplatz ist etwas
"Basic", für eine Nacht reicht es zwar, ich vermisse aber ein
Handtuch. Für den Besuch der Eishöhle ist's zu spät, daher wird
erst ein Supermarkt zwecks Frühstücksbeschaffung angefahren und
dann ein Blick auf die Öffnungszeiten der Demänovska Dolina Eishöhle
geworfen: 09:00 wäre die erste Führung, aber die Rezeptionistin des
Hotels/ Campingplatzes erklärt mir, das ich bis 10:00 auschecken
müsse - das klappt nicht, der Höhlengang dauert eine Stunde. Auf
meine Nachfrage hin gewährt sie mir eine Stunde Aufschlag, das
sollte passen. Also: früh aufstehen, umziehen, die Höhle anfahren
(5 km entfernt), danach rasch packen und auf nach Bratislava,
meinem nächsten Ziel. Die Fernbedienung der GoPro lädt nicht mehr,
ich mache daher erst Datensicherung der anderen Kameras und widme
mich dann diesem Teil. Nachdem ich die Goldkontakte des
Ladeadapters gereinigt und etwas abgekratzt habe, tut sich wieder
was, hoffentlich klappt's... Der Campingplatz liegt direkt am
Wald, daher wird man wohl von Mücken heimgesucht werden, also:
alle Fenster zu, kein Licht anmachen und den leichten Muff des
"Mobile Homes" ertragen. Da mir die Lage der Eishöhle nicht ganz
klar ist, spreche ich ein Pärchen an, das aus Deutschland kommt
und mit einem Uralt VW Bus unterwegs ist - man unterhält sich
noch recht lange und nett über Urlaube, Länder, Leute, Autos und
Motorräder, bis einsetzender Regen den Abend beendet.
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Die Natur wird wieder
interessanter |
Wird's gefährlich? |
Die kleine Tatra... |
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...und die große
Tatra - wunderschön! |
Kleiner Bergsee |
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Auf dem Campingplatz -
links der Uralt-VW |
Die wichtigsten
Utensilien sind parat... ;-) |
Tag 18 (Hohe Tatra-Bratislava, ca. 390
km)
Der erste Regentag... Gegen 07:00 nur ein leichter Niesel,
verwandelt der sich bis nach dem Duschen in einen kräftigen
Dauerregen. Apropos Duschen: Das Fehlen eines Handtuches erweist
sich wie erwartet als lästig, soll ich das kleine Geschirrtuch
benutzen? Besser nicht, wer weiß, was damit schon alles
abgetrocknet wurde... Das alte T-Shirt von gestern muß dafür
herhalten, von dem weiß ich wenigstens, was damit schon alles
getrieben wurde. Aber wage ich bei diesem Wetter die Fahrt zur
Höhle? Nope - der Regen wird heftiger, jetzt heißt es nur noch
abwarten, ob es soweit besser wird, das ich das Mopped beladen und
abfahren kann. Der dicke Regen hält zum Glück nur 25 km an, es
bleibt zwar stark bewölkt mit ein paar Tropfen, aber das Wetter
scheint sich zu halten. Die Citadela Felsenburg und die Festung
Bojnice werden für ein paar Fotos angesteuert, während die
Temperaturen wieder deutlich ansteigen, in einem Städtchen zeigt
ein Thermometer 26 Grad an. 3 Mal muss ich das Navi resetten, weil
die wacklige Stromversorgung der Quetschverbinder offenbar immer
wieder kurz den Strom unterbricht - das mag das Ding nicht. Ich
will aber auch nicht weiter herumreparieren, solange es noch läuft,
womöglich wird's nach einem Reparaturversuch nur noch schlimmer.
Beim Spaziergang durch die wunderschöne, stark belebte Altstadt
von Bratislava entdecke ich doch tatsächlich einen auf Whiskey
spezialisierten Laden. Mit der Besitzerin unterhalte ich mich fast
eine Stunde lang über Whiskeys, Schottland, Irland und die
Unterschiede zwischen unseren Ländern - nettes Gespräch. Sie
spendiert mir einen höllisch scharfen Octomore Whiskey und ich
kaufe ihr 2 Probierfläschchen Slovenischen (!) Single Malt ab. Mein
Reiseführer hat nur die wenigen touristischen Highlights notiert,
die malerische, an einem Samstagabend natürlich auch stark
frequentierte Altstadt mit vielen, gut erhaltenen Häusern, einem
pittoresken Marktplatz und dem Fluß mitten durch die City hat er
nicht erwähnt - schade, das ich nur diesen Abend habe. Großen
Hunger habe ich nicht, daher wird ausnahmsweise ein
Schnellrestaurant aufgesucht, danach geht's in den schon vorher
gesichteten schottischen Pub. Dort geht's sehr laut zu, was nicht
unbedingt der lauten Musik geschuldet ist, sondern vielmehr einigen
anwesenden Touristen - definitiv Engländer! ;-) Und die sind noch
nicht fertig: einige von ihnen enden, nur mit Badehose bekleidet,
im Brunnen auf dem Marktplatz, in Begleitung einer Gummipuppe! Oh
my God! Zur vorgerückten Stunde gönne ich mir ein Taxi für die
Rückfahrt.
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Citadela Felsenburg |
Schöne
Gebirgslandschaft |
Schloß Bojnice |
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Hrad Beckov Felsenburg |
Das Gebäude der
Rundfunkgesellschaft |
Nettes Panorama |
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Vorstadtszenerie |
Die Residenz des
Präsidenten |
Lebhaft geht's in der
Altstadt zu |
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Schnuckeliger
Marktplatz |
Die Brücke des
Slowakischen Nationalaufstandes |
Abendstimmung |
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Apollobrücke |
Auch hier: Die
Partyschiffe sind bereit für Gäste |
Kleines Klassikkonzert
in der City |
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Wie wahr... ;-)) |
Die Herren werden
Ärger kriegen, auch wenn sie's für Spaß halten... |
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