Schweiz-Österreich-Deutschland
14.08.2020 - 11.09.2020.

Tag 25 (Wolgast-Rügen-Stralsund, ca. 240 km):

Richtig gut sieht das Wetter am Morgen nicht aus, wenngleich auch
nicht wirklich schlecht. Heute steht eine der kürzesten Etappe der
Reise an. Ich werde eine Runde auf Rügen drehen, bevor ich im
Hotel einchecken und Stralsund erkunden kann. In Greifswald
schauert es kurz, aber Richtung Rügen sieht‘s besser aus. Ziemlich
windig auf der Insel... Ich fahre kreuz und quer, sehe mir verschiedene
Punkte aus dem Navi an, geniesse die halbwegs warme Sonne und
packe das Werkzeug aus: bei einer Ortsdurchfahrt über Kopfstein-
pflaster gibt es auf einmal einen Schlag, das sogar der Tacho aus
seiner Halterung hüpft! Der seit einiger Zeit lose Drehzahlmesser hat
auch was abgekriegt, jetzt bändige ich ihn mit 2 Kabelbindern. Ich
muss dennoch festhalten, dass mir Rügen generell besser gefällt als
Usedom. Mein Hotel in Stralsund ist rasch gefunden, aber es ist
niemand an der Rezeption. Na schön, laden wir schon mal ab. Der
Rezeptionist erscheint, findet mich aber nicht auf der Gästeliste -
dafür hat er aber rasch die Erklärung: nebenan ist noch ein Hotel!
Welcher Vollpfosten hat denn 2 Hotels mit ähnlichen Namen direkt
nebeneinander gesetzt? Jetzt darf ich das Gepäck ein Haus weiter
schleifen und das Mopped umparken... Eine sehr angenehme
Überraschung für mich ist Stralsund: viele, gut renovierte Backstein-
bauten mit schönen Fassaden, ein schöner alter Marktplatz und ein
einladender Hafen. Ich schlendere eine ganze Weile herum, mache
viele Fotos und suche mir dann was zum Beißen. Laut Google Maps
gibt es auch genau einen Irish Pub in Stralsund, wenn der offen hat,
lasse ich ihn natürlich nicht links liegen! Er hat offen und ich trete für
ein Kilkenny und einen Whiskey ein. Der Pub überrascht mich -
eine Raucherkneipe!

Wieker Klappbrücke - schön! Auf Rügen gibt's... Wasser und Strand satt.
Panoramaansicht Stralsund.
Kütertor. Das Rathaus -
tolle Architektur.
Viele renovierte
alte Bauten.
Wer wohnt denn da? Gorch Fock. Blick auf die Hafenfront.
Noch mehr
alte Hansebauten.
Keine Frage,
was hier zählt!
Mit Schiff noch besser.
Rügenbrücke. Die Nikolaikirche. Im Irish Pub: Reichlich
Graffiti im WC...
Nächtlicher Blick
auf die Altstadt.
Das Rathaus bei Nacht. Arkadengang
im Rathaus.

Tag 26 (Stralsund-Flensburg, ca. 460 km):

Je nachdem, welchen Wetterdienst ich befrage, gibt es heute Regen
oder nicht, wir werden sehen... Ganz trocken bleibt‘s nicht, aber auch
nicht ganz nass, das Wetter kann sich nicht entscheiden. Bis 50 km
vor Kappeln fahre ich über Landstraßen, aber so langsam werde ich
auch müde und es wird spät, den Rest der Strecke erledige ich auf
der Autobahn. Gegen 17:15 bin ich am Ziel in Flensburg und beiße
mich durch die mir zugeschickten, nicht einfachen Anweisungen. Das
Haus ist offenbar in mehrere Wohneinheiten mit jeweils 2 Parteien
aufgetrennt - unkonventionell. Soweit scheint alles OK, ich dusche
und ziehe alsdann los. Die ersten Ziele sind nicht nach meinem
Geschmack: ich werde mehrmals von Bettlern angesprochen, die
„interessanten“ Punkte machen für mich nicht viel her, wenden wir
uns Richtung Hafen und Wasser, vorher gibt‘s ein ordentliches
Abendessen in Form einer „Pasta-Pfanne“, deren Käse Fäden von
Flensburg bis zur Autobahnabfahrt Neapel-Süd zieht... Rund um den
Hafen sieht es interessanter aus, ich nehme diesmal einen „English Pub“,
der auch Kilkenny anbietet. Der Rückweg ist nicht weit, aber er ist
steil und führt durch zwielichtige Gassen - ganz Flensburg und das
ganze Umland ist platt wie ein Pfannkuchen, warum liegt ausgerechnet
mein Quartier auf dem Gipfel des Mount Everest? Ich bin ziemlich platt...

   
Flensburg Altstadt. "Shoefiti" nennt sich das... Nette kleine Gassen.
Das Nordertor. Am Hafen - einladende
Abendstimmung.
Diesmal ein
English Pub.

Tag 27 (Flensburg Stadtbesichtigung, zu Fuß):

Woher ein Frühstück bekommen? Nutzt nix, ich muss den Berg
wieder runter, mit Kapuze dank Regen. Ein dänischer Bäcker hält
einen hervorragenden „Schokoboller“ (süßes Schokobrötchen)
nebst Kakao bereit. Aber was mache ich heute bei dem kräftigen
Landregen? Museumstag? Ins Bett legen? Erstmal zurück zur
Unterkunft, Datensicherung machen und den Fernseher in Betrieb
nehmen. Endlich, am Nachmittag, lässt es nach, ich gehe in die
City, nehme das Gelände rund um den Hafen näher in Augenschein
und besuche noch das Schifffahrtsmuseum, dann wird es Zeit für
mein Treffen mit einem Internet-Bekannten (Hallo, Holger!), der
ebenfalls eine CB250 restauriert. Man speist zusammen, dann
besuchen wir noch den English Pub, schnacken miteinander über
dies und das - ein netter Abend!

Flensburger Malstudio. In der Nikolaikirche. Es regnet - auf ins
 Schifffahrtsmuseum.
   
 Kapitaler Schaden... Endgültig? 
   
 Nachbau eines alten
Kolonialwarenladens.
Kriegt man wieder hin...


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TIPP:
- Rügen hat viel Natur und Ausblicke zu bieten - deutlich mehr als Usedom.
- Stralsund hat micht überrascht: Man sieht, dass viel Geld in die Restaurierung
   der Häuser gesteckt wurde, das Resultat: eine wunderschöne Altstadt!

Letztes Update: 23.09.2020