Tag 22 (Leipzig Stadtbesichtigung, zu Fuß):
Die meiste Wäsche ist trocken, gut. Nach dem Frühstück aus dem
Kühlschrank wappne ich mich, den Regenponcho nehme ich
vorsichtshalber mit, die Jacke nicht, es soll bis zu 24 Grad werden.
Mit dem kleinen Navi in der Hand klappere ich zuerst die Standard-
Touristen-Highlights ab, dann lasse ich mich treiben. Der Altstadtkern
hat durchaus was zu bieten, mir ist er aber etwas zu „grau“ - das kann
an den verwendeten Baumaterialien liegen oder auch am bedeckten
Wetter... Trotzdem kann ich Leipzig was abgewinnen. Am Marktplatz
suche ich mir ein Café, zum Genießen eines kleines Stück Kuchens und
eines Radlers. Zeitweise lässt sich die Sonne blicken, 2 Geschäfte
haben eine Zippo Kollektion, aber es ist nichts für mich dabei,
T-Shirts sind nicht auffindbar. Eine Kirche wird noch besichtigt,
dann habe ich meine Liste soweit durch. Es lockt der Irish Pub, wo
ein „Pub Grub“ und Kilkenny auf mich warten. Eine Vierergruppe
Jugendlicher am Nebentisch bestellt sich 4 Pitcher (ca. 1,9 Liter)
- ob die das schaffen? Die Schweizer Corona App habe ich gelöscht,
die österreichische App muss noch ein paar Tage bleiben. Die
deutsche App meldet 2 Risikobegegnungen mit „geringem Risiko“...
Gegen 23:00 bin ich zurück, ein letztes Radler wird geöffnet.
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Altes Rathaus. |
Rückseite mit
Gastronomie. |
Riquet Haus. |
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Gut umgesetzte Idee. |
Die
Demokratieglocke. |
Universität. |
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Ganz schön bunt
hier... |
Farbenfrohes Haus in
grauer Umgebung. |
Das neue Rathaus. |
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Das Gebäude gehört
zum Bundesverwaltungsgericht. |
Im Johannapark. |
Stilvolle
Dekoration. |
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Speck's Hof bei
Nacht. |
Und das alte
Rathaus, jetzt ohne Marktbesucher. |
Die Bühne Leipzig. |
Tag 23 (Leipzig-Wolgast, ca. 380 km):
Morgens muss ich feststellen, dass meine Armbanduhr satte 20 min
nachgeht, daher komme ich erst spät weg. Vorher allerdings muss
das Brötchen von vorgestern, das im Kühlschrank übernachtet hat,
auf dem Toaster aufgebacken werden - klappt, genießbar ist es. Das
Wetter sieht nicht wirklich gut aus, warten wir mal ab. Mein Navi
lotst mich tatsächlich mitten durch Berlin, vorbei an der
Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche und der Siegessäule. Das zieht
sich natürlich, ab Berlin zieht sich dazu für fast 100 km eine
dunkle, schnurgerade und von Bäumen gesäumte Allee - furchtbar zu
fahren, man sieht vor lauten Bäumen keine Natur und Kurven gibt‘s
auch nicht. Kurven gibt es auch später nicht, dafür zeigt sich
die mecklenburgische Seenplatte von einer netten Seite. Die
Alleen kann man mit gut 100-130 km/h dahin- brausen - sofern
keine Radarfalle oder Streifenwagen in Sicht ist… In Anklam soll
ich eigentlich abbiegen zu meinem Tagesziel Wolgast, aber
ausgerechnet die Straße ist gesperrt, eine Umleitung gibt‘s nicht.
Jetzt komme ich in Zeitnot, da laut Regularien meiner Pension dort
nur bis 18:00 eingecheckt werden kann und das Navi für die
Umfahrung der gesperrten Strecke satte 45 min kalkuliert. Gegen
18:15 komme ich an, zu Glück nimmt man‘s nicht so genau...
Wolgast ist eine Klein- stadt, fast noch ein Dorf,
dementsprechend wenig ist los, auch an diesem Samstagabend.
Dennoch finde ich gut 8 Restaurants, sogar 3, die nicht NUR Fisch
auf der Karte haben! Wenn das Wetter morgen passt, will ich eine
Rundtour auf Usedom machen. Um 22:00 wirft man mich und den
anderen, verbliebenen Gast hinaus, während in der Stadt die
Bürgersteige hochgeklappt werden, auch die Ampeln stehen auf
Dauerblinklicht.
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Tour mitten durch
Berlin! |
Alte Senderöhre als
Deko. |
Der kleine Markplatz
in Wolgast. |
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Am Hafen - hübsch! |
Einige Gebäude
erinnern noch an alte Zeiten... |
...wie auch dieses
hier. |
Tag 24 (Wolgast-Usedom Rundtour, ca. 130 km):
Die Wettervorhersage sieht ganz brauchbar aus, daher möchte ich
Usedom erkunden. Ich fahre die Zinnowitzer Seebrücke an, viel los
in Zinnowitz an diesem Sonntag. Das „Haus auf dem Kopf“ steht
ebenfalls auf dem Programm, ist mit 8 Euro aber etwas überteuert.
Im Wasserschloss Mellenthin muss 2 Euro Brückenzoll bezahlt werden,
dafür gibt‘s auch einen Verzehrgutschein, den ich für ein dickes
Eis nutze. In Peenemünde besuche ich das historisch-technische
Museum, da, wo Deutschland im Krieg die ersten Raketen gestartet
hat. Das historische Gebäude ist gut als Museum eingerichtet, man
hat sich auch um Geschichtsaufarbeitung gekümmert. Mich faszinieren
sowieso alte Industrieanlagen, daher treibe ich mich über 2 Stunden
dort herum und schieße zahlreiche Fotos. Mein letztes Tagesziel bei
Greifswald lasse ich aus, da ich ringsherum vom Regen eingekreist
werde. Ich habe am Ortseingang von Wolgast ein amerikanisches
Schnellrestaurant entdeckt, das reicht heute für den kleinen
Hunger. Dafür gibt es anschließend zwar weder ein Kilkenny noch ein
Guinness, aber ein echtes „Störtebecker Weizen“ in einem anderen
Restaurant, dazu einen Glenfiddich. Um 22:00 macht auch dieser
Laden Feierabend, aber ein indisches Restaurant hat noch ein Bier für
mich! Sogar 2, wenn man‘s genau nimmt, immerhin, mit dem geschenkten
Buch der Freunde bin ich jetzt fast durch. Der nette Wirt nötigt mir
auch noch einen Ouzo auf, nachdem ich in letzter Zeit fast nur
Radler (außer in den Irish Pubs) getrunken habe, bin ich jetzt
blau...
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Alles steht Kopf! |
Echt schräg... |
Am Strand vom Seebad Zinnowitz ist
dagegen alles schön in Reih und Glied.
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Der Steg ist lang... |
Kleine Tauchkapsel,
die... |
...knapp einen Meter abtaucht. |
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Lustige
Farbgestaltung. |
Der Strand ist
ansehnlich. |
Wasserschloß Mellenthin. |
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Die alten
Fabrikanlagen in Peenemünde. |
Replik der "V1". |
Blick von oben, rechts die "V2". |
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Sooo viele schöne
Schalter... |
Beeindruckend und
bedrohlich zugleich. |
In stilvollem Schwarz-Weiß. |
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Prachtvoller
Sonnenuntergang auf der Heimfahrt. |
Die Peenebrücke. |
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