Tag 10 (Salzburg Stadtbesichtigung, zu Fuß):
Mal sehen, ob‘s heute trocken bleibt, der Himmel sieht nicht danach
aus. Auf in die City! Ein paar Sehenswürdigkeiten aus dem Standard-
programm für Touristen stehen auf dem Plan, leicht behindert durch
massives Polizeiaufgebot anlässlich prominenten Besuchs bei den
Salzburger Festspielen. Auf der Burg war ich zwar schon mal, aber
warum nicht noch einmal? Das Wetter sieht auch besser aus, der
Rundblick dürfte sich lohnen. Mit der kleinen Zahnradbahn geht‘s steil
nach oben, das Gelände ist angesichts des Sonntags und des doch
überraschend sonnigen Wetters gut besucht, aber nicht überlaufen.
Nach 2 Stunden habe ich genug gesehen und genügend Fotos gemacht.
Zeit für eine Pause und ein Fruchteis. Was kann ich mir noch ansehen?
„Hangar 7“ ist zu Fuß zu weit, aber auf der anderen Seite der Altstadt
ist noch das Schloss „Mirabell“ - das macht nicht viel her, dafür aber
dessen Gärten, die liebevoll arrangiert werden. OK, zuerst mal zurück
zur Unterkunft, ich öffne ein Radler, setze mich auf die Terrasse,
höre ein wenig Musik und lese im mitgebrachten Buch weiter. Die
fällige Dusche, lange Hosen anziehen (es ist kühl geworden nach dem
Regen) und wieder in die City, nächtliche Fotomotive und Abendkost
suchen. Die Abendkost ist schnell gefunden, ebenso schnell findet
der Regen zurück nach Salzburg. Ich hoffe nur, das artet nicht
wieder aus, ich habe zwar mein Regencape dabei, aber wenn die
Straßen klatschnass sind, sind die Schuhe und die Hosenbeine leider
versaut... Ein Irish Pub ist nicht weit: 2 Kilkenny, 1 Whiskey, 1
Fußballspiel und ein Regenschauer später ist auch dieser Abend
Geschichte. Noch nicht ganz: am Ende des Fußballspiels, auf dem Weg
zurück merke ich, das ich doch besser noch im Pub die „Örtlichkeit“
aufgesucht hätte... Die Situation eskaliert so langsam, ein
einsamer, unbeleuchteter Straßenbaum bringt die Lösung.
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Salzburg wartet
mit... |
...vielen
historischen... |
...Bauten auf. |
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Viel Betrieb während
der Festspiele. |
Alte Wetterstation. |
Residenzplatz -
eindrucksvoll. |
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Kunst oder Kitsch? |
Auch das örtliche
Schnell- restaurant muß sich anpassen... |
Skurrile alte
Türklingeln. |
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"Balkenhol-Mozartkugel" |
Blick auf Salzburg
von der Festung aus. |
Prächtige Decken-
verzierungen. |
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Kunstvoll
gestaltetes Wappen. |
Alter Kachelofen. |
Wirklich? |
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Kannibalismus...! |
Der Dom ist... |
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eindrucksvoll
geschmückt. |
Der Garten von Schloss
Mirabell. |
Tag 11 (Salzburg-Berchtesgaden-Salzburg, ca.
140 km):
Eine Runde fahren steht an: zuerst fahre ich nach Berchtesgaden, um
mir den Königssee anzusehen, erste Zweifel an meinem Vorhaben
kommen mir, als ich jede Menge Besucher- und Busparkplätze sowie
Souvenirshops sehe, sogar für das Motorrad wird Parkgebühr
erhoben. Keine Ahnung, wie man den See erkunden kann, daher
steuere ich die Touristeninfo an - Aha, man kann eine Bootstour
machen, dauert 2 Stunden. Aber wie groß ist meine Enttäuschung,
als ich die Boote sehe: ich hatte mit offenen Decks gerechnet,
mit Rundumsicht, und, wie ich anhand mehrerer Touristengespräche
höre, bin ich nicht der Einzige. Stattdessen sind das kleine,
schmale Bötchen mit festem Dach und Glasfenstern. Man sitzt
offenbar ziemlich beengt und kann nur nach einer Seite raussehen,
zudem scheinen die Dinger noch aus den 60ern zu stammen, ich
drehe um. Stattdessen wähle ich gleich nebenan die Seilbahn auf
den Jenner, obwohl die dicke Wolkendecke Anlass zur Befürchtung
gibt, das es oben nicht allzu viel zu sehen gibt. Mit 32 Euro bin
ich dabei, es geht auf 1874 m. Die Wolkendecke oben reißt zumindest
teil- weise auf, so dass ich keine Postkarte kaufen muss, um
einen Beweis zu haben. Nach einer Stunde zieht es mich wieder
runter, ich steuere den Mondsee an, die Fahrt dahin mach Spaß,
der See ist schön gelegen. An einer Tanke sichte ich eine
Selbstwaschanlage - die BMW hat sich’s verdient! Als letzte Tat
für heute steht der Red Bull „Hangar 7“ auf meiner To-Do Liste,
der Weg dahin kostet Nerven und Schweiß: in Salzburg ist Feier-
abendverkehr, für die letzten 2,5 km brauche ich 50 Minuten, ich
ertrinke fast in meinem Schweiß... Aber Hangar 7 lohnt sich, man
sieht in der futuristisch gestylten Halle einige Formel 1
Boliden, Flugzeuge und Hub- schrauber. Zurück zum Hostel. Dort
angekommen, fragen mich zwei Männer sogleich nach Zigaretten und
bewundern meine BMW, sie kommen aus Belarus. Aus irgendeinem
Grunde ist mir wohler, als ich die Alarmanlage in Betrieb nehme.
Jaja, ich weiß schon: Vorurteile! Angesichts der Gestalten stehe
ich aber dazu. Duschen und kompletter Wäschewechsel ist fällig,
dann lockt ein Abendmahl und das dazugehörige Feierabendradler, im
Anschluss evtl. auch noch ein Kilkenny. ;-) Das kriege ich zwar,
aber auch mal wieder einen kurzen, heftigen Regenschauer,
natürlich habe ich den Regenponcho im Hostel gelassen, da ja kein
Regen angesagt war... und aus dem gleichen Grund habe ich das
frisch gewaschene Mopped nicht mit der Plane abgedeckt.
Buchstäblich 10 m weiter muss ich feststellen, dass ich im
„falschen“ Irish Pub gelandet bin: gleich nebenan ist noch einer, da
gibt‘s Livemusik - man kann nicht alles haben... Das letzte
Radler vor dem Hostel, eine Katze kommt mich 4 mal besuchen und
daher muss ich mir 4 mal die Hände desinfizieren - ich muss dem
Zeitgenossen, der an der Rezeption sitzt, eine Erklärung abgeben,
aber er kennt die Katze schon.
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Imposanter Findling. |
Der Königssee. |
Sieht nicht gerade
einladend aus... |
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Aber es lockert
immer wieder auf... |
...und man kann den
Ausblick zumindest erahnen. |
Schillert in allen
Regenbogenfarben. |
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Am Mondsee. |
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Hangar 7. |
Eine tolle Sammlung in
futuristischem Ambiente. |
Furchteinflössend! |
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Mozartkugeln - was
sonst? |
Regenschirme... |
Tag 12 (Salzburg-Klagenfurt, ca. 335 km):
Zum Frühstück noch ein Rest Kuchen und einen Schluck Kakao -
Igitt! Der ist umgekippt, ich hole mir eine Limo aus dem Automaten.
Über kleine und mittlere Landstraßen geht es voran, die ländliche
Idylle mit seinen Dörfern, den Kirchtürmen und kleinen Flüssen,
eingerahmt durch die Berge, macht Laune beim Hinschauen und
Durchfahren. Die Berge werden präsenter, bis ich den Großglockner
erreiche. Zugegeben, die Passstraße ist spektakulär, schön zu fahren
und ermöglicht bei dem sonnigen Wetter einzigartige Ausblicke, aber
gleich 27 Euro für ein Motorrad? Ich will nicht allzu oft anhalten für
Fotos und nehme die Helmkamera in Betrieb. Die Fahrt ist in der Tat
beeindruckend, ich fahre relativ langsam und genieße es in vollen
Zügen. Besorgniserregend finde ich, mit welchem Affenzahn einige
Radler die Berge runterkrachen, geschätzt mit bis zu 80 km/h.
Bemerkenswert finde ich dagegen den Geruch - nicht den klaren,
würzigen Duft der Natur, sondern den Geruch von glühenden
Bremsscheiben und ver- brannten Bremsbelägen! Offenbar können viele
Autofahrer mit der Situation nicht gut umgehen und stehen offenbar
mit beiden Füssen auf dem Bremspedal, ich dagegen bremse fast
ausschließlich mit dem Motor, unten wieder angekommen, prüfe ich
die Bremsscheiben - nur leicht warm geworden. Es wird deutlich
flacher, am Wörthersee entlang hangele ich mich bis nach
Klagenfurt, meinem Tagesziel. Standard- programm: Einchecken,
abladen, Duschen, diverse Geräte aufladen, ein Radler trinken,
Fotosachen einpacken und ab in die City. Es gibt nicht allzu viel
zu sehen, aber die Altstadt mit seinen gepflegten Häusern, den
Cafés, Restaurants und Geschäften lädt zum Flanieren ein, für mich
eine kleine Wohltat nach dem geschäftigen Treiben in Salzburg - vor
allem jetzt, in der Zeit der Salzburger Festspiele. Ein offenbar guter
einheimischer Restaurantbetrieb mit traditionellen Gerichten hat
leider nur noch Plätze drinnen - ohne Not mache ich das nicht. Eine
Osteria bietet erstklassigen Ersatz in Form von traditionellen
„Penne“ an, auf dem Weg durch die Altstadt habe ich auch einen
Irish Pub gesichtet, der könnte mein nächstes Ziel sein... Nach dem
Pub-Besuch nehme ich noch ein Radler im Hotel-Biergarten zu mir,
wobei mir ein ziemlich seltsamer Typ Gesellschaft leistet, aber
auch sowas muss es geben...
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Burg Hohenwerfen. |
Tolles Panorama! |
Am Großglockner... |
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...gibt es Berge satt. |
Wie schön grün! |
Klagenfurt. |
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Nette und gepflegte... |
...Altstadt. |
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