Tag 13 (Klagenfurt-Graz, ca. 190 km):
Hinter Klagenfurt geht’s über die L91 mit zahllosen Kehren und
Kurven, eine Strecke, die offenbar gerne von Motorradfahrern
frequentiert wird. Ich bin nur noch eine Stunde von Graz entfernt,
muss aber noch mindestens 2 Stunden abbummeln, da ich erst ab
15:00 ins Hotel einchecken kann. Meine Bekanntschaft mit der CL450
(Hallo, Gerhard!) kann leider nicht zu mir in Graz stoßen, aber er
kann sich auf der Arbeit für eine halbe Stunde loseisen, in einem
Café unterhalten wir uns über die Moppeds. Ich checke in meinem
Hotel ein, parken ist ein Problem, ich parke illegal und hoffe,
dass das folgenlos bleibt... Mein Zimmer hat sogar Klima! In 20
Minuten bin ich in der City und laufe kreuz und quer, die künstlich
angelegte Murinsel macht nicht viel her: wegen einer Veranstaltung
ist sie gesperrt und die nächste Fußgängerbrücke, von man gute
Fotos machen könnte ist wg. Bauarbeiten ebenfalls zu. Rauf auf den
Schlossberg, auch wenn das bei diesen Temperaturen eine
anstrengende Angelegenheit ist. Der Uhrturm ist ein hübsches
Kuriosum, auf dem Schlossberg warte ich auf des Fotografen liebstes
Kind: die „blaue Stunde“. Ein paar gute Fotos gelingen mir, aber
ich habe die lange Brennweite 70-200 nicht dabei, die war mir heute
zu schwer... Zum Ausgleich hole ich mir im lauschigen Biergarten
ein Radler, dann geht‘s wieder bergab, ich habe im Internet einen
Irish Pub entdeckt, der neben Kilkenny auch noch Futter anbietet -
hoffentlich klappt‘s! Etwas schwierig: man soll die Pub-App
herunterladen und bestellen, mache ich, aber als ich mich via
Facebook oder E-Mail anmelden soll, streike ich! Die Bedienung
soll‘s richten, ein Kilkenny kommt schnell, mal sehen, wie‘s mit
den bestellten Burritos aussieht. Auch die kommen, aber ich habe
lange keine mehr gegessen: ich kleckere den Tisch, mein Gesicht und
die Hosen voll, nicht ohne Grund liegen wohl auch 2 Servietten bei,
trotzdem brauche ich auch noch meine Desinfektions- tücher. Ich
denke, ich suche mir aber noch einen anderen Pub. Der 2. Irish Pub
ist besser aufgestellt und sortiert, vor allem Whiskey-technisch. Über
50 Sorten! Ich probiere einen Macallan 12 years triple cask, dazu eine
kleine Portion Wedges, da die Burritos (genauer gesagt war‘s nur
einer) was für ‘nen hohlen Zahn waren.
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Name: Unbekannt.
Aber sehr fotogen... |
Viel grüner wird's
heute nicht mehr... |
Typische
Altstadtszene. |
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Das Kunsthaus Graz. |
Die Murinsel. |
Da rauf geht's -
ohne Schatten... |
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Der Ausblick von oben
entschädigt für die Anstrengung. |
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Kuriosum: der Uhrturm. |
Kleine Pagode. |
Blick auf Graz während
der "blauen Stunde". |
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Noch viel los in der
City. |
Auch im Dunkeln nett
anzusehen. |
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Für den kleinen Hunger
zwischendurch... |
Interessantes
Fotomotiv bei Nacht. |
Tag 14 (Graz-Wien, ca. 240 km):
Beim morgendlichen Kontrollgang zum Mopped und dem Genuss der
Morgenzigarette sichte ich nicht weniger als 8 (!) Politessen bzw.
deren männliche Pendants, hier muss irgendwo ein Nest sein, ob
das gut geht? 30 km hinter Graz zwingen mich diverse
Streckensperrungen auf Umwege, die viel Zeit kosten, aber ich
habe heute ordentlich Luft. Die ist aber dennoch bald raus, als
ich bei einer Pause ins Gespräch mit einem Pärchen komme, das
von Berlin nach Graz radelt (!). Über eine Stunde unterhalte ich
mit dem Pärchen, daher wechsele ich vom Landstraßen- in den
Autobahnmodus. Wie erwartet, ist rund um Wien viel los, aber ich
komme einigermaßen gut durch. Ich fahre allerdings nicht direkt
zum Hotel, sondern erst zu BMW, ich will sehen, ob mein Termin
für morgen mit den Reifen auch klappt - das tut er. Eventuell
kaufe ich auch noch ein paar Stiefel, da meine den Aufgaben nicht
gewachsen sind, besonders, falls es noch einmal nass werden
sollte... In der Unterkunft ist niemand, aber es gibt SMS
Instruktionen und einen Zimmerschlüssel. Viel werde ich heute
vermutlich nicht mehr machen, Datensicherung, Essen und ein Irish
Pub. Bevor ich aber irgendwas mache - ein Radler lockt, oder auch
2! Schwierig wird es wie erwartet mit dem Parken, ich versuch‘s
mit einem Platz neben einem Fahrradständer. Mein Zimmer hat
tatsächlich 5 Steckdosen, demnach bekommt alles, was einen Akku
hat, eine satte Dröhnung ab - bis auf das Motorrad... 2 Stunden
später habe ich Daten gesichert, geduscht und bekomme auch noch
was zu Futtern, ein Irish Pub in der Nähe konnte auch schon
ausfindig gemacht werden. Ein netter Pub, ich dachte, ich höre
endlich einen Barkeeper mit irischem Akzent, aber der hier stammt
aus der Ukraine!
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Wenig Fotomotive am
Tag... |
...und am Abend. |
Im üblichen Irish Pub. |
Tag 15 (Wien Stadtbesichtigung, zu Fuß):
Kaum geschlafen, es war viel zu laut, zumal ich wg. der Temperaturen
das Fenster auflassen musste. Aber jetzt erstmal zu BMW, neue Reifen
montieren lassen und Stiefel testen. Die Stiefel machen einen
brauchbaren Eindruck und da meine alten Exemplare eh‘ nicht mehr zu
gebrauchen sind, schlage ich zu. Mitsamt den Reifen ist das ein
teurer Tag... Da das Wetter heute trocken bleiben soll, werde ich
erst eine kleine Tour machen, um danach Wien zu erkunden. Während
ich warte, nehme ich in einem Mc D ein „Frühstück“ zu mir: ein
Kakao und ein Mc-Wasweissich - armseliges Frühstück, das meinem
Magen zudem auch nicht gut bekommt, er grummelt... Zurück im Hotel
entscheide ich mich um - ich muss mich eine Stunde hinlegen, sonst
fallen mir die Augen zu. Dann Fotoausrüstung packen und in die Stadt.
Zuerst suche ich eine Apotheke auf und hole mir einen Gehörschutz für
die Nacht, dann gehe ich am Burgtheater entlang und hole mir ein
dickes Eis - die Sonne knallt ganz gut heute. Ein Radler in einem
Café belebt die Lebens- geister wieder. Ich suche noch einen
Uhrmacher, der mir ein neues Armband an meine Uhr machen kann - es
scheint aber fast nur Luxusgeschäfte zu geben, in einem davon werde
ich trotzdem fündig. Man bedient mich profes- sionell, obwohl ich
sicherlich nicht die typische Clientel für den Laden bin... Ich
bekomme für mein 29 Euro Armband sogar eine Rechnung im Brief-
umschlag. Das „Hundertwasserhaus“ lohnt den weiten Weg, fast so
exzentrisch wie ein Haus von Dali oder Gaudi. Übrigens ist ab heute
Urlaubs- Halbzeit! Ich hoffe nicht, dass das heißt, dass es von nun
an bergab geht... Jetzt sind meine Füße erstmal platt, für die
ersten 2 km zurück miete ich mir einen E-Roller. Ein „Fridays for
Future“ Demozug dreht seine Runde durch Wien, ein Lokal auf dem Weg
hat noch einen Tisch frei, ich nehme Platz und bestelle mir ein
Wiener Schnitzel - mal sehen, ob die Wiener Küche das beherrscht -
Das Schnitzel ist gelungen, Wien darf meiner Meinung nach weiter
„Wiener Schnitzel“ anbieten. Einen Irish Pub zu finden ist kein
Problem, aber an einem warmen Freitag-Abend ist natürlich alles
voll - im Pub von Gestern finde ich noch ein Plätzchen.
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Mit schönem Gruß an
Regine! |
Das Volkstheater. |
Auch hübsche Parks gibt es in Wien. |
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Die österreichische
Nationalbibliothek. |
Naturhistorisches
Museum. |
Schönes Kupferdach. |
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Die Hofreitschule. |
Interessante
Architektur. |
Was dem Engländer seine Fish&Chips, sind
dem Wiener seine Würstl. |
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Der Stephansdom von
außen... |
...und von Innen. |
Sehenswert: Das "Hundertwasserhaus". |
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Interessante Formen
und Farben. |
"Fridays for Future". |
DIe Hofreitschule bei Nacht. |
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Nicht mehr bekannte
Kirche. |
Und das
Naturhistorische Museum auch noch mal bei Nacht. |
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