Tag 13 (Blackpool Besichtigungstour, wenig km,
viel Nieselregen...):
Beim morgendlichen Vorfrühstück aka Morgenzigarette habe ich ein
Café gesichtet, das KEINE Zuckerstangen in der Auslage hat, das
suchen wir auf. Danach geht's auf ins Getümmel! „Coral Island“ ist
die Essenz von Blackpool: eine höhere Konzentration von Cash-
machines, Spielen, lauter Musik und Fast Food auf solch kleinem
Raum dürfte weltweit einzigartig und unmöglich zu toppen sein. Der
Blackpool Tower ist uns zu teuer und zudem dürfte bei dem kräftigen
Wind und leichtem Nieselregen das Vergnügen ohnehin etwas einge-
schränkt sein. Das North Pier ist etwas gediegener ausgestattet, die
Innenstadt mit den Einkaufspassagen ist gut zum Shoppen.
Mit der Tram geht es zum South Pier und weiteren Vergnügungen
weltlicher Art. Am South Pier ist der „Pleasure Beach“ Park mit
zahlreichen Fahrgeschäften, leider muß man dort Eintritt bezahlen.
Wir begnügen uns mit einer Tramfahrt in einem historischen Wagen
der Küste entlang. Beim Aussteigen aus dem Zug hat sich der leichte
Nieselregen in einen ausgewachsenen Küstenregen verwandelt - wir
flüchten in ein amerikanisches 50er Jahre Retro-Café/Restaurant für
ein Bier und einen Imbiß... Ein Hotdog später ist der Regen
weggezogen. Wir wandern zurück ins „Bed without Breakfast“,
genehmigen uns ein paar Biere im Pub um's Eck und das war‘s für
heute - morgen geht es nach Chester, wo wir die Freunde treffen
werden.
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Wunderschöne
historische Straßenbahn |
Coral Island - markt- schreierischer
geht's nicht! |
Die North Pier ist deutlich ruhiger |
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Der Wind legt zu... |
Fahrgeschäfte ohne Ende |
Da liegt jemand auf der Lauer! |
Tag 14 (Blackpool-Chester, ca. 120 km):
Ich glaube, ich habe mir gestern bei dem kühlen, windigen
Nieselwetter eine Erkältung zugezogen... Selber schuld, wenn man
nur im T-Shirt ohne Jacke rausgeht! Frühstück nehmen wir im nahen
Café in vollem Lederzeug ein, da wir um 10:00 schon aus den
Zimmern ausgecheckt haben müssen. Bis Chester ist es nicht weit,
unsere Zimmer sind aber noch nicht fertig, wir dürfen aber unsere
Sachen in einem kleinen Aufenthalts- raum zwischenlagern, kämpfen
mit einem widerspenstigen Parkautomaten und ziehen uns dann um. Im
Café an der Ecke, das uns die Parkmünzen gewechselt hat, nehmen
wir die erste Stärkung zu uns. Wir suchen die Chester Cathedral
auf, die ziemlich eindrucksvoll ausgestattet ist und definitiv
einen Besuch lohnt. Dann kommt ein Anruf von Maurice - er ist
krank und kommt nicht... Unsere und seine Enttäuschung sind groß.
Wir versuchen am Bahnhof herauszufinden, ob ein Bus, Zug oder
Taxi nach Wales fährt. Zug: fährt nur an der Küste entlang.
Bus: Nur mit Umsteigen, unsicherem Fahrplan und viel Geduld.
Taxi: ein Taxifahrer bietet uns einen Sonderrabatt an - 100 £ -
Leider für uns zu viel. Es wird heute Abend also nix, sehr
schade. Wir werden versuchen, ob wir morgen früh einen Abstecher
nach Wales machen können. Jetzt aber sehen wir uns erstmal in
Ruhe das schmucke Städtchen Chester an, das mit seinen pittoresken
und reich verzierten Fachwerkhäusern, den schönen und teils edlen
Geschäften und geschäftigen Treiben zu gefallen weiß. Mich hat es allerdings definitiv erwischt: der Hals
schmerzt, die Nase ist zu und die Stirn glüht, dazu ist mir noch
schwindelig - das geht gar nicht! Eine Apotheke hält Medikamente
bereit, die hoffentlich für Abhilfe sorgen. Nach der
Stadtbesichtigung kehren wir diesmal bei einem guten Italiener
ein, anschließend geht‘s diesmal relativ früh zurück zum Hotel,
nicht ohne beim Café noch ein Nachtbier ein zu nehmen.
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Chester - Alte Mühle |
Kunstvolle Figuren |
Chester mit seinen
putzigen Fachwerkhäusern gefällt uns |
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Die Kathedrale ist ein
echtes Kleinod |
Prachtvolle
Deckenverierungen |
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Ausblick von einer der
Galerien |
Die Einkaufsgalerien
im 1. Stock sind eine Spezialität von Chester |
Tag 15 (Chester-Salisbury, ca. 420 km)
Morgens um 08:00 in Chester: 12 Grad... Die Wettervorhersage sieht
allerdings ganz brauchbar aus. „Unser“ Café hat das Schicksal
in Form eines defekten Kühlschranks ereilt, daher gibt‘s dort leider
nix. Von den 3 verfügbaren Cafés in der nächsten Nähe suchen wir
uns ausgerechnet jenes aus, in dem eine Schnarchnase arbeitet:
Meine heiße Schokolade besteht überwiegend aus Kaffee, die
bestellten Toast und Eier sind erst eine Nachfrage und 20 min
später auf dem Tisch - der Tag fängt ja gut an... Wir besuchen
Maurice und Janet, die sich riesig freuen, uns zu sehen. Eine
Stunde später dränge ich zum Aufbruch, da wir gut 420 km fahren
müssen und es ist schon früher Nachmittag. Wir müssen wieder zurück
nach Chester, um auf die M6 zu kommen - um so größer ist die
Enttäuschung, das es gut 25 km lang wg. Baustellen kaum vorwärts geht.
Später wird‘s flotter, aber 30 km vor unserem Tagesziel Salisbury
beginnt es erst zu regnen, dann zu schütten und schließlich zu
kübeln! Wir sind komplett aufgeweicht, als wir am Ziel ankommen.
Meine erste Frage an die Gastgeberin lautet daher folgerichtig, ob
sich ein Fön im Zimmer befindet und... ist vorhanden! Ein erster
dicker Pluspunkt, dem einige weitere in Form von alten Zeitungen
für‘s Ausstopfen der nassen Stiefel, sehr schönen Zimmern und einem
formidablen Abendessen folgen.
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Zum wiederholten Mal:
Alles nass! |
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