Tag 4:
Eine weitere "klassische" Runde steht an: Der Besuch der
Schauderterrasse nebst
anschließendem Kurventraining hoch zum Lago di Valvestino
[TOURENTIPP] wird in
Angriff
genommen.
Die Anfahrt durch die kurvige Serpentinenstrecke und der Felsentunnel
zwischen
Pieve und
Tremosine sind wie immer spektakulär und werden in vollen Zügen
genossen. Auf
der
Schauderterrasse ist fast nichts los - vermutlich sind der
Wochentag, aber auch die heute
diesige Aussicht schuld daran, wir sind fast die einzigen Gäste. Die
Anfahrt zum Lago di
Valvestino ist wie immer ein Genuss, wenngleich der Straßenbelag
nicht so vertrauenswürdig
wie auf der Strecke nach Rovereto ist. Bei den letzten Besuchen nur
wenig beachtet, sehen
wir uns diesmal nicht nur die Staumauer, sondern auch den Stausee
dahinter etwas genauer
an und werden nicht enttäuscht. Die Strecke zum Lago d'Idro wird
wieder flotter unter die
Räder genommen, aber kurz vor dem Tunnel, der den Ausblick auf den
Lago d'Idro freigibt,
ist die Straße komplett gesperrt: Ein kleines Schild weist darauf
hin, dass der Tunnel nur zu
bestimmten Tageszeiten passiert werden kann, was für uns bedeutet,
entweder knapp 30
Minuten warten oder eine Ausweichroute suchen. Auf dem GPS zeigt
sich ein kleines
Sträßchen ein paar Kilometer zurück, das über Umwege ebenso zum Lago
d'Idro führt, also
riskieren wir's. Die Straße führt über den Passo della Fobbia
hinunter zum See und wieder
sind wir vom sich bietenden Ausblick hingerissen. Auf einigen
Webseiten hatte ich einen
kleinen Pass (Passo di Maniva)
[TOURENTIPP] entdeckt, der von Anfo ausgehend nach
Westen führt, leider
war nicht ganz klar, ob dieser Pass fahrbar ist. Wir testen es und werden
mit einer unglaublich
schönen und schmalen Serpentinenstrecke belohnt, die bis hinauf auf
1700 Meter führt.
Der Wechsel der Vegetation vom dichten Grün des Sees über die dünner
werdenden
Baumkronen weiter oben bis hin zum kärglich und deutlich herbstlicheren Gipfel
ist einfach
atemberaubend. Dass uns einige Motorradfahrer entgegenkommen,
bestärkt uns
in dem
Glauben, dass der Pass offen ist. Die Leit- planken fehlen bald, dann
stehen nur noch
Betonklötze am Straßenrand und schließlich trennen nur noch
gelegentliche Eisenstangen den
mutigen Reiter vom schwindelerreg tiefen Abgrund, es folgt noch eine
kurze Schotterpassage,
die wir tapfer im ersten Gang meistern angesichts des nahen
Ausgangs. Nach einer Kehre
dann der Schock - der Pass ist aufgrund eines Erdrutsches (oder
besser Felsrutsches) nicht
weiter befahrbar - knappe zehn Meter sind unpassierbar.
Zähneknirschend müssen wir
umkehren, die Passage hat uns schließlich so viel Zeit gekostet,
dass wir schnell durch das
Ledrotal fahren, anstatt in Tiarno die Sotto Station zu machen, um
nach unseren Freunden
Lucia und Federico Ausschau zu halten - sehr schade. Spät kommen wir
im Hotel an, kurz
geduscht und schon treten wir den Marsch hinunter zum Abendessen an.
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Der Felsentunnel
bei Pieve. |
Der Stausee Lago
di Valvestino. |
Strada chuiso... |
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Auf dem Passo Maniva
geht es zuweilen kurvig... |
...und auch eng zu... |
...bis es schließlich nicht
mehr weitergeht... |
Tag 5:
Es regnet kräftig, ein Blick ins
Internet verheißt nichts Gutes.
Als Alternativprogramm wird
Malcesine mit dem Auto angefahren und zu
Fuß erkundet.
Der Reiseführer hat zwar Recht,
wenn er behauptet, dass sich Malcesine trotz des Touristenstroms eines Großteil seines
ursprünglichen Charakters erhalten hat,
aber die zahlreichen
Läden mit Lederwaren, Kunst,
Kitsch, Krempel und Gelato nerven doch
ein wenig. Da der
Monte Baldo komplett im Dunst
verschwunden ist, schenken wir uns die
Gondelfahrt auf
den Gipfel und kehren ins Hotel zurück.
Na schön, gammeln wir halt
ein wenig: Der Fernseher
wird angeworfen, dann müssen ein
Kuchen, einige Snacks und ein Sixpack Bier dran glauben.
Ein Nachmittags- schläfchen rundet
den Tag ab, das Abendessen fällt
mangels Hunger aus...
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Bildschöner Strand
in Malcesine. |
Zweifellos ein italienischer
Hund, der unbeirrt vom Trubel
um ihn seine Siesta hält... |
Zweimaster im Hafen. |
Tag 6:
Der Regen ist schlimmer geworden, kein Stück blauer Himmel weit und
breit in Sicht.
Werfen wir noch einmal das Laptop an und befragen den Online
Wetterbericht:Der heutige
Tag bleibt verregnet und
auch der morgige
Tag sieht nicht besser aus. Angesichts dieses
Umstandes beschließen
wir nach reiflicher
Überlegung, den eigentlich noch 2 Tage dauernden
Urlaub
abzubrechen... Im Regen
werden die Moppeds verladen und traurig der Abschied von
Italien
genommen.
Die Rückfahrt wird etwas anders geplant, statt über München wird die
A7
über Kempten
und Memmingen genutzt, der Fernpass, zahlreiche Baustellen, der
Feierabendverkehr
rund um Stuttgart und starker Regend in der Eifel fressen den durch
die gewonnenen
Kilometer eingesparten Zeitvorteil aber wieder auf, so brauchen wir
abermals 12 Stunden
bis zur Heimat, die uns zum Dank im Platzregen empfängt, in welchem
wir die Moppeds
abladen dürfen...
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