Tag 4 (Jersey Rundtour, ca. 80 km):
Die morgendliche
Blechschlange, die sich mühsam ihren Weg durch die Stadt bahnt,
lässt mich wieder früh aufwachen. Das Wetter sieht freundlich aus,
das könnte nett werden. Wird es auch: ich fahre unzählige Strände,
Steilküsten und militärische Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg an,
auch das Militärmuseum wird besichtigt. Die Landschaft ist
beeindruckend, das Wetter meistens sonnig mit kräftigem Wind, so
macht das mächtig Laune. Am Corbiere Lighthouse wird ein Eis
genossen, dann geht‘s im Uhrzeigersinn weiter die Küste entlang.
Die Strassen sind oft winzig und schmal, dazu kann man nirgends
schnell fahren. Schade, das ich wg. des Flugplatzes in der Nähe
die Drohne nicht aufsteigen lassen darf, das ändert sich erst im
Osten der Insel, als ich weit genug entfernt bin. Erst um 20:00 bin
ich zurück und habe gerade einmal 80 km zurückgelegt! Essen fassen
ist wieder etwas schwieriger, da es unter der Woche und auch schon
spät ist, eine Brasserie schliesst gerade, aber man hat einen Tipp
für mich, der sich als japanisches Restaurant entpuppt. Eine Schüssel
Ramen und ein Asahi Bier werden genossen. Die Fährgesellschaft
hat mich wg. „technischer Probleme“ von der nachmittäglichen Fähre
auf die morgendliche verlegt für meinen Wechsel zu Guernsey - ich
werde recht früh aufstehen müssen… Eine kleine Sportsbar hält noch
einen Whiskey und ein Guinness bereit.
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Strand mit Blick
auf St. Aubin. |
St. Aubin - auch
recht mondän. |
Portelet Beach. |
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Beauport Beach (mit
Orangefilter). |
Corbiere Lighthouse. |
Blick auf Le
Braye Beach. |
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Le
Braye Beach mit "La Rocco" Tower |
Zeitung aus den Kriegstagen. |
Irgendwo unterwegs... |
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Malerisches Brückchen. |
Giffard Bay
(vermutlich). |
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"Hungry man" am Rozel
Harbour - leider schon geschlossen. |
Abends im japanischen
Restaurant. |
Tag 5 (Jersey Rundtour, ca. 45
km):
Zumindest zeitweise lacht die Sonne, zuerst fahre
ich das Mont Orgueil Castle an. Aber wohin mit meinen
Motorrad-Utensilien? Ein kleiner Laden am Hafen ist mir gestern
bei der Rundfahrt schon aufgefallen, der verkauft unter anderem
„Barbour“ Jacken, den besuche ich. Ich finde einen sehr schönen,
leichten und fabelhaft weichen Sweater, nach dem Kauf frage ich
listig die Besitzerin, ob ich für den Besuch des Castles meine
Sachen „irgendwo“ ablegen kann - sie bietet mir prompt ihren
Laden an… :-) Der Aufstieg ist steil, die Stufen eng und ver-
winkelt, es gibt viel zu sehen in den unzähligen kleinen Räumen.
Nach 2 1/2 Stunden bin ich zurück und fahre den gestern
gesperrten „Grosnez Point“ an - ein fabelhaftes Panorama öffnet
sich an der Steilküste! Hier müsste ich eigentlich unbedingt die
Drohne aufsteigen lassen, aber der Flugplatz ist zu nahe. Nach
einer ausgiebigen Fotosession fahre ich die „Jersey War Tunnels“ an,
die einst von der deutschen Besatzungsarmee angelegt wurden und
nun ein Museum sind. Die Ausstellung ist weitläufig und
informativ. Auch hier fällt mir (wie im Militärmuseum gestern)
wieder auf, wie viel Zeugs aus dem 2. Weltkrieg hier noch zu
finden ist. Liegt offenbar daran, dass es auf Jersey kaum Kampfhand-
lungen oder Bombenangriffe gab. Kaum bin ich aus den Tunneln raus,
muss ich Regenzeug anziehen, die Klamotten hänge ich im Zimmer
zum Trocknen auf. Diesmal möchte ich früher ausgehen, damit ich
nicht erst auf den letzten Drücker ein Restaurant finde, meine
Wahl fällt auf einen Portugiesen, der immerhin ein paar
authentische Gerichte auf der Karte hat. Anschliessend suche ich
mir einen Pub aus - allerdings ein leichter Fehlgriff: da ich heute
meine Schottenmütze auf habe, werde ich sogleich von jemand
angesprochen und auf einen Whiskey eingeladen. Eigentlich mag
ich‘s ja, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, aber der Kollege
redet in einem fort und ist kaum zu verstehen. Ich sehe nur
einen Ausweg: ich trinke schnell aus und sage ihm, dass ich früh
raus muss, verlasse die Kneipe und wechsele die Lokation… Nach
dem Wechsel (1 Whiskey und 1 Pint später) entdecke ich noch eine
Spielhalle, die Pool und Snooker anbietet - ich kann nicht
widerstehen… Mein „übliches“ Problem taucht auf: die Kugeln sind
kleiner als üblich, das Tuch zu langsam und die Taschen eckig statt rund,
dazu viel Alkohol, Ergebnis: miserabel! Auf dem Rückweg zur
Unterkunft genehmige ich mir kurz vor der Sperrstunde noch einen
Whiskey in einer weiteren Kneipe.
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Mont Orgueil Castle. |
Aufstieg zum
Schlossberg. |
Typischer Festungsbau. |
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Die Ausblicke sind
immer wieder herrlich. |
Stammbaum. |
Ausblick auf Gorey. |
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Grosnez Point mit
Ruine. |
Symbolisches Foto für
die überall präsente Blumenpracht. |
In den Jersey War
Tunnels. |
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Trostlose und enge Korridore... |
Nicht wirklich
erfolgreich gewesen heute... |
Interessanter
Bierhahn. |
Tag 6 (Jersey-Guernsey)
Sehr früh bin ich wach, lange
vor der eingestellten Weckzeit. Soll ich meinen Krempel zum Mopped
schleppen oder lieber den Bürgersteig vor der Unterkunft
blockieren? Ich entscheide mich für Letzteres, da meine Sachen einfach
zu schwer sind, ich müsste 3 x laufen. Das Einchecken auf Fähre
geht schnell, ich habe gerade Zeit für eine Zigarette. Jetzt
erstmal Frühstück! An Bord versuche ich etwas zu dösen, schnell
kommt Guernsey in Sicht. Mein Hotel ist etwas ausser- halb, aber
ich finde es auf Anhieb. Da mein Zimmer so früh noch nicht fertig ist,
kann ich nur einen Teil meines Gepäcks da lassen. Ich fahre zurück
zum Hafen und sehe, ob und wo ich Tagestouren auf die
Nachbarinseln Sark, Herm und Alderney buchen kann. Herm muss man
nicht einmal im Voraus buchen, für Sark ja. Ob ich Alderney
anfahre, weiss ich noch nicht, da EINE Tour 54 Pfund (!) kostet,
also 118 Pfund plus 10 Pfund, wenn man ein Fahrrad mit- nehmen
möchte - das ist teuer… Auf dem Rückweg fahre ich einen meiner
Wegpunkte an, der will zwar erwandert werden, aber es lohnt sich: eine
wunderschöne Küstenlinie, grünes Wasser, ein kleiner Strand und
ein Blumen- meer auf dem Weg. Mein Zimmer ist fertig, ich rödele
das Mopped ab und wasche 2 T-Shirts im Waschbecken. Dann wird
geduscht und ich mache mich auf den Weg nach St. Peter Port,
wandere herum und geniesse das Flair der Stadt. Ein Chefkoch aus
Lettland spricht mich an, da er sich über meine Schottenmütze
wundert. Er gibt mir ein paar Tipps für Besichtigungen und wir
unterhalten uns nett. Zeit für‘s Abendbrot, ein Beef Wellington wird‘s
richten. Mit 84 £ bin ich dabei - lecker, aber SEHR teuer! An der
Hotelbar gibt es dann das Abendbier und -Whiskey.
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Trauriges Frühstück an Bord der Fähre... |
Ausblick auf Guernsey - farblich etwas
verfälscht, da durch die Fährfenster fotografiert. |
Hat der überhaupt einen Führerschein? |
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Ozanne steps - fabelhafte... |
...Ausblicke! |
Mein Zimmer ist diesmal üppig. |
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St. Peter Port... |
...bietet optisch mehr als... |
...St. Helier. |
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Farbenfroh! |
Aber auch der Hafen
weiss zu überzeugen. |
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Tolle Deko im
Restaurant. |
Abendlicher Blick auf
Castle Cornet. |
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