Tag 9 (Ajaccio-Bonifacio, ca. 135 km):
Wir verlassen Ajaccio! Beim Packen der Motorräder vor dem Hotel
weist uns die Gendarmerie darauf hin, dass wir dort nicht parken
dürfen, aber man weist uns einen passenden Platz ein paar Meter
weiter auf dem Bürgersteig zu. Um 13:00 kommen wir in Bonifacio an
und finden gleich beim 2. Hotel preiswerte und gute Zimmer mit
Parkplatz, direkt im Herzen der Altstadt! Ich orakle gleich, dass
da was faul sein muß... Ist es auch: beim Einchecken erfahren wir,
dass die Zimmer nur für eine Nacht zu haben sind! Suchen wir also
weiter. Das Touristenbüro hat was für uns gefunden, leider etwas
außerhalb, aber angesichts der Ferien in Frankreich und
dementsprechend ausgebuchter Hotels sind wir froh, überhaupt was zu
finden. Wir wandern ein wenig in Bonifacios Altstadt umher und
schießen Fotos, dabei entdecken wir eine Treppe zur Küste hinunter
(Escalier du Roi d'Aragon), die seltsamerweise Eintritt kostet.
Ernst hat keine Lust auf Abenteuer, aber Regine und ich wagen den
Abstieg in die grausige Tiefe... Die Treppe umfaßt 87 ultrasteile
Stufen mit bis zu 30 cm Höhe. An der Küste entlang bis zu einer
kleinen Bucht führt ein gut 200 m langer, in die Felsen gehauener
Weg, der tolle Ausblicke ermöglicht. Der Weg lohnt sich, trotz des
enorm steilen Ab- und Aufstiegs. Danach hangeln wir uns über zahllose
Treppen wieder in die "Neustadt" hinab, um bei einem der zahlreichen
Restaurants am Hafen Energie in Form von Futter nachwerfen zu
können. Vorher werden im örtlichen Supermarkt ein paar Biere für
den Abend gekauft - schließlich wollen wir nicht mit Alkohol im Blut
Mopped fahren... Ein ordentlicher Gewitterguß überrascht uns beim
späteren Abendessen, sodaß ich nach dessen Abklingen für die
Heimfahrt die Füße auf die Sturzbügel der BMW lege, damit die
dünnen Sommerklamotten, die ich für die kurze Strecke angezogen
habe, nicht naß werden. 2 Biere und einen Spielfilm (Rowan Atkinson
als "Johnny English" in französischer Sprache) später wird die Nacht-
ruhe eingeleitet.
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Altstadt Bonifacio |
Tolle Aussichten |
Kramladen |
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Atemberaubende
Küstenlandschaft |
Die Treppe des
Todes... :-) |
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An der Küste
entlang... |
...gibt es immer
wieder einzig- artige Ausblicke |
Tag 10 (Bonifacio-Bootstour-Porto Vecchio, ca.
125 km):
Der Wetterbericht verheißt Sonne pur, das Gewittergrummeln am
Himmel läßt dagegen nichts Gutes erahnen. Mal sehen, ob die
geplante Bootstour entlang der Küste Bonifacios nicht doch noch
ins Wasser fällt. Aber wir haben Glück, der Himmel hellt sich auf,
die Bootstour ist bei strahlendem Sonnenschein ein wahrer Augen-
schmaus, die Küste ist ein atemberaubender Anblick mit den fast
weißen Felsen, dem blau-grünen Wasser, den Lagunen und Grotten.
Wir knipsen ohne Ende Fotos, die 17,50 Euro für die Bootstour
sind wahrlich gut angelegt. Anschließend fahren wir nach Porto
Vecchio und sehen uns dort um - nett, aber kein Highlight. Das Eis
für 14 (!) Euro dagegen stopft dermaßen, das ich mich kaum
bewegen kann. Beim Bummel durch die Altstadt sehen wir kurz den
Enfield- Fahrer aus Sartene wieder. Ein kurzer Strandbesuch
schließt sich an, wir genießen die schon recht warme Sonne. Dann
treten wir den Rückweg an, wir suchen uns in der Altstadt von
Bonifacio ein Restaurant aus und lassen den Abend langsam
ausklingen. Zu guter Letzt gibt's bei stimmiger Abendbeleuchtung
eine kleine Fotosession durch die engen Altstadtgassen.
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In der Grotte des
Sdragonato |
Die Ausblicke... |
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...sind einfach unbeschreiblich... |
..vielfältig, bunt... |
...und teils bizarr! |
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Am Hafen von Porto Vecchio |
Man faulenzt am Strand |
Die nächtlichen Gassen... |
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...von Bonifacio... |
...sind ein Fest für
Fotografen |
Tag 11 (Bonifacio-Bastia, ca. 170 km):
Nach dem Frühstück wird gepackt, wir müssen wieder zurück nach
Bastia. Bei einer kurzen Rast schließen wir eine Wette ab, ob der
gerade ankommende LKW Fahrer wohl seinen Motor laufen läßt, wie
so viele Einheimische. Entgegen unserer Vermutung tut er's nicht -
vermutlich ein Zugereister... :-) Gegen 13:15 sind wir bereits am
Ziel, das vorgebuchte Hotel ist schnell gefunden. Aber was machen
wir mit dem Nachmittag? Wir entscheiden uns gegen eine schnelle
Tour Richtung Nordwesten (der letzte weiße Fleck auf unserer
Karte), sondern sehen uns zu Fuß Bastia an. Der alte Hafen lädt
besonders zum Flanieren und Eis essen ein. Das Sight- seeing endet
am späten Nachmittag mit einem Vorabend- Ruhe- stündchen -
schließlich sind wir nicht mehr die Jüngsten... :-) Beim
anschließenden Abendessen wird noch das Vorgehen für den nächsten
Tag besprochen, wir müssen früh aus den Federn, unsere Fähre zurück
nach Frankreich fährt bereits um 08:00 los.
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Altstadthaus in
Bastia mit "Charakter" |
Die Einfahrt des
alten Hafens |
Die Zitadelle
Bastias |
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Stimmungsvolle
Kirchenbeleuchtung |
Ein liebevoll
eingerichteter Spirituosenladen |
Der alte Yachthafen |
Tag 12 (Bastia-Nizza-Pinerolo, ca. 220 km,
ohne Fährkilometer):
Früh, sehr früh, viel zu früh klingelt der Wecker des Smartphones.
Nach einer Katzenwäsche werden die Moppeds beladen und die
wenigen Meter bis zum Hafen gefahren. Das Boarding geht deutlich
zügiger als bei der Abahrt in Savona vonstatten, aber es warten
diesmal auch nicht so viele Passgiere. An Deck werden flugs 3
Sonnenliegen requiriert, dann heißt es warten und etwas Sonnen-
baden. Die laute Bordmusik auf dem Sonnendeck mit der "Lido-" Bar
nervt zeitweise stark, aber die 5 1/2 Stunden gehen irgend- wann
auch vorbei. Der Sonnenbrand wird jedenfalls auch noch eine Weile im
Gedächtnis bleiben... Nachdem sich der Ansturm der von der Fähre
abfahrenden Touristen aus Nizza verzogen hat, fahren wir auch
los. Über den Col de Nice, Col de Braus (fantastisch) und den Col
de Broise fahren wir Richtung Italien, wir bekommen einen ganz
kurzen Regenschauer ab, bleiben ansonsten aber trotz drohender
Regenwolken ringsum trocken. In Pinerolo finden wir ein etwas
teures, aber fantastisches Hotel. Für uns überraschend erweist
sich die Altstadt mit ihren gepflegten und schmucken Gassen als
echter Hingucker.
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Das gemeinsame
Selbstportrait will einfach nicht gelingen - ständig
latscht einer durchs Bild |
Man sonnt sich an
Deck |
Nizza in Sicht |
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Die Altstadt von
Pinerolo... |
...ist wirklich sehr
hübsch |
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