Tag 16 (Lissabon Besichtigungstour, ca. 100 km):
Um 08:00 bin ich wach - zu früh, um 10:00 komme ich in die Puschen.
Ich will ein paar der außerhalb liegenden Sehenswürdigkeiten anfahren.
Zuerst das Cabo do Roca, auf der Fahrt dahin will ich abbiegen, da
hält mich ein Polizist an - so ein Mist: alle Papiere liegen im
Appartement. Aber er will mich nur darauf hinweisen, das die
Einfahrt ins Naturschutz- gebiet an diesem Wochenende gesperrt ist.
Cabo do Roca? Ich solle doch einfach den anderen Motorradfahrern
folgen! Am Cabo do Roca herrscht eine Art Invers-Wetterlage: dicke
Wolken und Nebel liegen vor der Küste, was alle Touristen ob des
spektakulären Anblicks in Entzücken versetzt - zu Recht! Dann suche
ich den Boca do Inferno auf, eine wilde kleine Felsenbrücke mit
Durchbruch ins Meer. Nun ist das erste Eis des Tages fällig. Der
Torre de Belém steht als Nächstes auf dem Plan, nach einer halben
Stunde Warterei auf Einlass darf ich ihn erklettern. Ein weiteres
Eis und ein halber Liter Wasser sind fällig, dann suche ich noch das
Mosteiro dos Jerónimos auf, das kann aber wg. der Öffnungszeiten nur
noch von aussen angesehen werden. Auf dem Rückweg sehe ich noch
mehr von Lissabon, viel mehr als erwartet: Das Navi behauptet
mehrfach, ich sei falsch abgebogen und bestraft mich daher mit
Extrarunden. In der Unterkunft wird das erste eiskalte Radler
sogleich hinunter gestürzt. Beim 2. überlege ich mir, wie ich den
Abend verbringen soll: erstmal schnell duschen, dann noch einmal in
die City, das Flair der Stadt geniessen. Eine portugiesische Pizza?
Noch nie probiert, sehen wir mal, ob die Portugiesen das genau so
gut können wie die Italiener. Sie können! Beim Abendessen spricht
mich und ein paar japanische Gäste jemand an, ob man Haschisch
kaufen möchte... Der Japaner kauft ihm tatsächlich was ab, ich
frage ihn beim Gehen mal nach dem Preis für den Brösel. Er hat
einen Brösel von knapp 5 Gramm Marihuana für 10 Euro gekauft -
scheint OK, der Preis... Zum Irish Pub geht‘s wieder steil bergauf -
was man für ein Kilkenny nicht alles auf sich nimmt... Dafür geht‘s
NACH dem Bier steil bergab! Zur Metrostation und zurück zur
Unterkunft, da warten noch 2 Radler im Kühlschrank.
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Am Cabo do Roca... |
...beherrschen Wolken
das Szenarium. |
Boca do Inferno. |
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Bade-"Vergnügen"... |
Der Torre de Belém. |
Klein, aber fein, die
Aussicht lohnt sich. |
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Mosteiro dos
Jerónimos. |
Nochmal der Aufzug. |
Noch viel los auf
den Straßen. |
Tag 17 (Lissabon-Évora, ca.
190 km):
Auch das Mopped bekommt ein
kleines Frühstück: ein 1/4 Liter frisches Motoröl. Kurz nach 10
geht es weiter, die Christo Rei Statue auf der gegenüberliegenden
Seite von Lissabon wird zuerst besucht, man hat neben der Statue
noch einmal einen tollen Ausblick auf Lissabon. Ein Nationalpark
bringt dann durch die Nähe zur Algarve tolle Ausblicke auf
Badebuchten und Lagunen zu Gesicht. Der Flüssigkeitsbedarf von
Mensch und Maschine wird an einer Tanke befriedigt, dann geht‘s
weiter. Die Landschaft vor Évora hat Steppencharakter, ich halte
einige Male an, genieße die Ausblicke und mache Fotos. In Évora
angekommen, muß ich zwar 8 Euro extra zahlen, dafür kann ich unter
dem Hotel parken und - das Zimmer hat Klimaanlage! Schnell duschen
und eine halbe Stunde auf dem Bett lang machen, ist das eine
Wohltat! Die Capela dos Ossos, das dazu- gehörige kleine Museum und
die Kirche kann ich 5 Minuten vor Toresschluss noch betreten, darf
dafür aber eine halbe Stunde bleiben. Die Knochenkapelle ist
bizarr: Wände und Säulen bestehen buchstäblich aus Knochen und
Schädeln ehemaliger Stadtbewohner! Die Kirche nebenan ist für solch
eine kleine Stadt ziemlich prunkvoll geschmückt, ich suche noch ein
paar andere Lokationen auf, dann lockt das erste Radler des Tages.
Nach dem eineinhalbten bin ich etwas aufgebläht, besonders, weil
ich das 2. in Rekordzeit trinken muß, da das kleine Café schliessen
will. Probieren wir zum Abendbrot mal was Anderes: ein überbackenes
Omelett - bin gespannt, wie das hier schmeckt. Nicht übel, nach dem
Menü korrigiere ich meine bisherigen Tagesberichte, die ich jeden
Tag brav führe. In einer Bar in Sichtweite des Hotels bekomme ich
sogar noch noch einen guten schottischen Single Malt - da ich der
Erste bin, der diesen Whiskey haben will, schenkt die Bedienung
recht großzügig ein...
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Letzter Ausblick auf
Lissabon. |
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Christo Rei Statue -
ähnlich wie die in Rio. |
Faszinierender
Ausblick. |
Wunderschöne Sandbank. |
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Alcácer do Sal. |
Eine echte Steppe! |
Évora - verwunschene
Gassen überall. |
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Vorraum der Capela
dos Ossos. |
Bizarr! |
Sieht etwas gruselig
aus... |
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Religiöse Schätze
im... |
...angrenzenden
Museum. |
Die Kirche -
prunkvoll. |
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Reste eines Dianatempels. |
Gut besucht am Abend! |
Dekorativ. |
Tag 18 (Évora -Faro, ca. 420 km):
Zum ersten Mal, seit ich in Portugal bin, ist der Himmel bedeckt.
Neben dem Hotel ist ein Minimarkt, da hole ich mir was für‘s
Frühstück, großen Hunger habe ich sowieso nicht und im Hotel würde
das 8 Euro extra kosten. Richtung Süden lockert es mehr und mehr
auf, die kurvige Landstraße macht Spaß. Am Odeceixe Strand ist
bestes Sommerwetter, warm, fast wolkenlos, ein Traumstrand in einer
natürlichen Bucht. Den Leuchtturm in Sagres kann man leider nicht
direkt anfahren - Schade. Die Route kürze ich um 2 Punkte, sonst
wird‘s zu spät, aber Monchiqe will ich noch anfahren, bevor das Ziel
Faro angesteuert wird. Buchstäblich vor dem Ortseingang von
Monchiqe muß ich leider abdrehen: In den Bergen sitzen pechschwarze
Wolken, es regnet immer mehr, an der Abzweigung sehe ich, das es
dort wie aus Eimern schüttet! Nichts wie raus aus den Bergen! Die
60 km bis Faro ziehen sich, eine Stadt nach der anderen, ein
Kreisel nach dem Anderen, dazu Feierabendverkehr. Das Hotel sieht
von außen schäbig aus, das Zimmer ist aber in Ordnung. Weniger
ansprechend ist die Gegend, wo ich das Mopped abstellen muß, daher
wird neben Kette und Alarm auch der GPS Tracker in Betrieb
genommen. Dann duschen und: Wäsche waschen ist angesagt, ich habe
fast keine Klamotten mehr. Die Badewanne wird provisorisch abgedichtet
und mit Wasser und Waschmittel gefüllt, dann heißt es: schrubben! Da
das Zimmer Klimaanlage hat, sollte das bis morgen früh einigermaßen
trocken werden, hoffe ich. Faro hat nicht viel Sehenswertes zu
bieten, aber der Hafen ist ganz nett und es gibt neben einigen
Restaurants, Cafés und Bar auch: einen Irish Pub! Der wird gleich
im GPS vorgemerkt, damit ich ihn nach dem Abendbrot auch
wiederfinde. :-) Ich sollte heute zwar zum Abschluss meiner
Portugal- Etappe etwas landestypisches essen, aber mich gelüstet es
nicht nach Fleisch, daher soll‘s ein gefüllter Crêpe mit Beilagen
richten. Im Irish Pub ist‘s laut, ein Guinness und ein sehr guter
Macallan Whiskey runden den Abend ab, der recht kühl geworden ist.
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Anfahrt zum Strand
bei Odeceixe. |
Traumhaft schön... |
Bucht am Leuchtturm
von Sagres. |
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Irgendwo unterwegs... |
Faro hat durchaus... |
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...einen ansehnlichen
Hafen... |
...sowie ein
brauchbares Kulturangebot. |
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