Tag 5:
Das Wetter ist sehr windig und regnerisch, ein typischer Tag für
Indoor-Aktivitäten steht an. Als Erstes suche ich mir aus den
zahlreichen Verlockungen von Edinburgh die Ausstellung "Our Dynamic
Earth" aus. Eine wahrlich für alle Sinne beeindruckende Multimediashow über
den Planeten hat man da erstellt, die durchaus die 10,5
£ wert ist: In verschiedenen Räumen laufen Projektionen über
Großleinwände, außerdem gibt es haufenweise Infotafeln, künstliche
Urseen, Dinosaurierskelette und ein hervorragend nachgebauter Urwald,
wo man im Zeitraffer einen Tag im Dschungel erleben kann, außerdem
ein Aquarium, durch das man buchstäblich hindurchläuft. Zurück in
der City erstehe ich in einem der zahlreichen Touristennepp-
Souvenirshops auf der Royal Mile ein T-Shirt mit passendem Schottland- Motiv (Got Kilt?). Was nun? Es regnet immer noch, der Ausblick von einem der
noch auf meinem Besichtigungsplan stehenden Punkte dürfte
dementsprechend deprimierend sein. Als Alternative habe ich das
National Museum of Scotland im Blick: Auf 5 Etagen bekommt man von der
Entstehung der Kontinente bis hin zur Moderne einen Einblick in
Geschichte, Technik, Kunst und Kultur Schottlands. Das Ganze ist
kostenlos und bietet ansprechende Unterhaltung für eine ganze
Weile. Danach werden mir aber langsam die Beine schwer, ich halte
Ausschau nach einem Cafe. Diesmal lande ich bei einem französischen
(!) Cafe, wo ich mir ein Stück Kuchen und etwas Ruhe gönne.
Edinburgh ist wahrhaft international, was sich nicht nur anhand der
zahlreichen kulinarischen Verlockungen aus aller Welt beweisen lässt.
In einem kleinen Laden am Grassmarket kaufe ich ein paar
Lebensmittel ein und marschiere zurück zum Zimmer, für's Erste
brauche ich eine Dusche und etwas Ruhe. danach spaziere ich noch
einmal gen Altstadt, wo ich in einem Pub ein Pint Bitter genießen kann.
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"Rustikale"
Hauselektrik im Gasthaus... |
Edinburgh kann sehr
bunt... |
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...aber auch recht
grau wirken |
Skulpturengruppe im
Museum |
Tag 6:
Das Wetter sieht vielversprechend aus, heute will ich den Ausblick
von "Arthur's seat" und vom Calton Hill genießen - Wandertag. Der
Aufstieg auf Arthur's Seat ist beschwerlich, aber das 360 Grad
Panorama ist fabelhaft, man kann gut 20-30km weit sehen, den Firth of Forth, die Berge und natürlich ganz Edinburgh. Ich lasse die
Eindrücke auf mich wirken, schieße zahlreiche Fotos und wandere
in großem Bogen hinab in die Altstadt. Der Calton Hill ist von der
Aussicht her nicht ganz so freigiebig, aber bei Abendrot sicherlich
sehr viel stimmungsvoller - mal sehen, vielleicht marschiere ich
da heute Abend nochmal rauf. Die Princess Street ist sehr
geschäftig, bisher habe ich allerdings erst ein Cafe sichten können,
die Preise waren mir aber etwas zu happig auf dieser
Flaniermeile. Andererseits ist die Touristensaison fast zu Ende, und
so finde ich in einem Souvenirladen einen typischen Fischerpullover
zu einem guten Sommerschlussverkaufspreis, der mir eventuell auf dem
Mopped noch gute Dienste leisten wird... Das Tartan Museum aus
meinen GPS Vorschlägen (die sich immer wieder als sehr nützlich
erweisen) kann ich nicht finden, das ist vermutlich geschlossen
worden. Darum wird noch ein wenig flaniert und Lebensmittel eingekauft. Da - endlich sehe ich den ersten kilttragenden Pipe
Major: Einsam steht er im unaufhörlichen Menschenstrom auf der Princess Street
mit seinem Sack und dudelt sich einen... Auffällig finde ich, das
selbst die Busse (Doppeldecker, selbstverständlich) Tartanmuster
auf den Sitzpolstern haben. Übrigens: Will man in Edinburgh NICHT
auffallen, gehe man so vor: Auch bei kühlem Wetter trage man Sommerkleidung - eben der Jahreszeit entsprechend. Man stecke
sich weiterhin Kopfhörer in die Ohren, außerdem kann das Färben
der Haare und das Tragen einiger Piercings (ersatzweise gehen auch
offen sichtbare Tattoos) nützlich sein, ebenso ein Handy zum
Simsen und/oder Telefonieren. Abends geht es noch einmal auf den
Calton Hill zur Foto- und Stimmungs- Session, anschließend auf
die Royal Mile, in einen Pub mit Live-Musik. Nach meinen
Berech- nungen bin ich heute übrigens gut und gerne 22 km gewandert (nicht eingerechnet die anstrengenden Höhenmeter), aber es war ein sehr
schöner Tag
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Da geht's rauf auf Arthur's seat |
Ausblick auf Edinburgh und den Firth of
Fourth |
Tolle Aussicht |
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Calton Hill |
Die geschäftige Princess Street vom
Calton Hill aus |
Da - ein Pipe Major! |
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Edinburgh bei Nacht |
Und nochmal auf dem Calton
Hill |
Tag 7:
Das Wetter sieht wieder sehr gut aus, ich fahre eine kleine Runde mit
dem Mopped: Es geht in einen kleinen Ort nahe Edinburgh namens
Queensferry, von dem aus man einen erstklassigen Ausblick auf
die beiden Brücken über den Firth of Forth hat. Und wen trifft man
da: 3 Österreicher auf Moppeds Richtung Heimat, die in den
letzten Tagen wegen sehr üblen Regens komplett abgesoffen sind
und einen Deutschen, der mit dem Liefer- wagen unterwegs ist. Wohin
jetzt? In Falkirk wird das "Falkirk
Wheel" angefahren und besichtigt, eine in der Welt einmalige Schiffsschleuse mit
einem rotierenden Rad - kurios. Weiter, nach Stirling, die Besichtigung des Castles kostet natürlich
wieder was, aber es lohnt sich trotzdem - das Castle ist schön verwinkelt, ich kann auch ein paar sehr stimmungsvolle
Schnappschüsse machen, da 2 Fotografen ein zeitgenössisch angezogenes Paar im Park ablichten. Außerdem werde ich schon
wieder auf Deutsch angesprochen (von einem Pärchen auf Rundreise
mit Wohnmobil). Weiter geht es, das Wallace Monument, in Sichtweite
des Castles lockt - kostet aber schon wieder Eintritt und einen
Fußmarsch. Das wird mir jetzt zuviel, ich begnüge mich mit einem
Foto aus der Distanz, dann folgt ein kurzer Abstecher in das
Museumsdorf Culross, wo ich 1999 schon einmal war. Auf dem Rückweg in
mein Zimmer gerate ich in den sehr nervenden Feierabendverkehr,
den ich aber dank GPS ganz gut meistere. Packen steht an und ein paar Sachen wollen gewaschen werden. Duschen und ab Richtung
City, etwas Essen und Trinken. Gutes Bier bekomme ich in einem Pub,
aber der auf der Karte angebotene "Burger and Beer für 4,50 £"
ist leider nicht zu haben, da der Ofen im Pub bereits aus ist...
Ein paar French Fries ergattere ich zu später Stunde in einem der in
Schottland recht häufig anzutreffenden KFC.
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Die Brücken über den Firth of Forth
bei Queensferry |
Das Falkirk Wheel in Aktion |
Stimmungsvolle Aufnahme im Stirling
Castle
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Das Denkmal für
William Wallace |
Culross, die Häuser
sind ausgesprochen malerisch |
Tag 8:
Der Wetterbericht im schottischen Fernsehen verheißt Gutes für den
heutigen Freitag, der Samstag soll ebenfalls schön sein, der
Sonntag dagegen bedeckt, aber trocken. Weiter geht es in die Trossachs
[TOURENTIPP],
sie präsentieren sich im besten Sonnenschein, die Straßen zeugen allerdings davon, dass es hier noch vor 1-2 Tagen heftigst
geregnet hat. Am Loch Ard lichtet mich ein freundlicher Schotte,
selbst mit dem Motorrad unterwegs, ab. Da dies eine Sackgasse ist,
sehe ich ihn nach einer halben Stunde wieder. Der Ausblick auf
Loch Arklet und Umgebung ist absolut atemberaubend, eine Landschaft fast wie auf einer Kitschpostkarte, aber sie liegt tatsächlich vor mir! Loch Lomond und Loch Katrin, der von 2 Seiten
angefahren wird, zeigen sich ebenfalls von ihrer besten Seite. Da
ich noch reichlich Zeit habe, toure ich komplett um das Naturschutzgebiet herum, bis ich gegen 17;30 das B&B gefunden habe.
Der Ausblick aus meinem Zimmer auf Loch Lomond ist unschlagbar,
dafür müffelt es ordentlich nach Mottenkugeln... Im 8 km
entfernten Helens- burgh kaufe ich noch ein wenig ein und mache es mir bei Chips und Bier (für einen Restaurantbesuch war's mir zu spät) auf der Hollywoodschaukel vor meinem Zimmer gemütlich. Nach dem Studium diverser Reiseführer ist mir aber immer noch nicht klar, was ich morgen unternehmen soll - eigentlich war Wandern angesagt,
dafür kann ich mich aber irgendwie nicht recht begeistern.
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Bei Loch Ard... |
...Loch Arklet... |
...und Loch Lomond
zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite! |
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