Schottland 20.08. - 07.09.2015


Tag 5 (Edinburgh Stadtrundgang):


Um's Eck findet sich ein Café mit gutem Frühstück, dann sehen wir uns
die Strandpromenade von Portobello an - nett! Mit dem Bus geht's dann
wieder in die City, sollen wir das Tartan- Museum besichtigen? Die
Freunde wollen unbedingt das Scott Monument mit seinen 287 Stufen
und 61 m Höhe erklimmen - na denn... Nix für mich, definitiv - ich sehe
mir den Spass von unten an! Danach sichten wir auf der Princes Street
einen Motorradfahrer, der sich mit wehendem Kilt auf seiner Royal Enfield
Bullet durch den Stadtverkehr kämpft - ein unvergesslicher Anblick!
Für die Kamera war er aber zu schnell wieder weg. Im Bahnhof kann
ich zwei britische Motorrad- Oldtimer Zeitschriften ergattern, während
ein Stand mit frisch zubereiteten Pasties uns magisch anzieht - wir wider-
stehen widerwillig... Die Tartan Mill am Castle sehen wir uns an, ent-
täuschend finde ich, das eine Angestellte, die extra für Clans und Tartans
zuständig ist, mir nicht sagen kann, zu welchem Clangebiet mein Grund-
stück am Loch Boralan gehört, ich hab's peinlicherweise vergessen...
Eine detaillierte Karte liegt aber aus, mein Stück Schottland gehört dem-
nach zum Clan der MacLeod. Wir genehmigen uns ein Eis und suchen uns
ein Café, Regine kann sich nicht dazu durchringen, dort ein Crêpe mit Haggis
zu testen - wer kann's ihr verdenken. ;-) Die Ausstellung "Dynamic Earth"
und das National Museum schaffen wir nicht mehr, aber für die Besich-
tigung des Castles müsste es reichen. Leider ist wg. der Abendvorstellung
des "Military Tattoo" bereits vorzeitig alles abgesperrt. Naja, aber wenig-
stens für eine abendliche "Dungeon Tour" bekommen wir noch Tickets.
Im Shop der ortsansässigen Tartan Mill erstehe ich mir eine Mütze mit
passendem Emblem, dann suchen wir ein Restaurant auf. Die Dungeon-
Tour ist leicht enttäuschend, der Gruftführer spricht sehr schnell und mit
kräftigem Akzent, man bekommt von den Geschichten, die er uns auf
einem Friedhof und den Katakomben erzählt, nicht alles mit. Auf dem
Rückweg zur Princes Street müssen wir leider auch feststellen, dass kein
Laden mehr auf hat, wir müssen auf das Gutenachtbier verzichten. Per
Bus sind wir um 00:30 wieder zurück.

Das Scott Monument -
Ernst und Regine wollen rauf...
...und so sieht das
Ganze von oben aus...
...und so von ganz oben!
Wie spät mag's wohl sein? Hier wird echter
Tartan hergestellt
Da ist mein Grundstück,
im Clangebiet der McLeod
Fantasievolle Kostümierung Gruselig...! Edinburgh bei Nacht

Tag 6 (Edinburgh-Inverness, ca. 458 km):

Das Wetter in Edinburgh sieht gut aus, für unser Tagesziel Inverness
verheisst die Wettervorhersage dagegen für heute und morgen nichts
Gutes. Kurz vor 10 sind wir abreisefertig, die Sonne lacht, auch wenn's
etwas kühl ist. Das Örtchen Queensferry mit seiner tollen Aussicht auf
die beiden Forth Brücken (und die neue, noch in Arbeit befindliche 3.)
wird angefahren, dann das Falkirk Wheel, das wir in Aktion erleben.
Das Museumsdorf Culross zeigt sich von seiner schönsten Seite, eben-
so geniessen können wir die Fahrt durch das Glenshee Tal, wo sich
auch ein Café findet. Bei einem Fotostop werden wir rasch von zahl-
reichen Mücken attackiert, worauf wir umgehend das Feld räumen.
Wir kürzen die Route etwas ab, da es sonst zu spät wird, die Carr-
bridge Brücke im gleichnamigen Örtchen wird aber noch angefahren
- ein skurriles Teil... Unser B&B ist rasch gefunden, angesichts
des massiven Parkplatzmangels sind wir froh, dass uns der Besitzer im
Hinterhof parken lässt. Die Suche nach einem Restaurant gestaltet sich
etwas schwierig, die Auswahl ist zwar gross, aber die meisten Küchen
haben angesichts der späten Stunde schon zu. Natürlich finden wir doch
noch was und auch eine Kneipe mit Livemusik haben wir schon gesichtet
- ein langer und ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Aber es geht
noch aufregend weiter: in der Live- Kneipe sind der Musik- und Alkohol-
pegel recht hoch: eine Schlägerei wird schnell geschlichtet, ein Gast, der
sich mit mir unterhalten will und dabei kaum verständliche Wörter und
Sätze verwendet... Erst gegen 00:15 beenden wir den Ausflug in die Tiefen
der schottischen Seelen... 

Die Eisenbahnbrücke über
den Firth of Forth
Überall haut man uns diese
Dinger um die Ohren...
Das Falkirk Wheel - eine
Ingenieurtechnische
Meisterleistung!
Es dreht sich! Culross - die niedlichen
Häuser begeistern...
...mich und auch
meine Mitfahrer
Unterwegs im Glenshee Die Carrbridge Brücke - skurril Inverness Castle
Im Pub - kurz nach der
Kneipen- Schlägerei
Die Uferpromenade macht
auch bei Nacht was her

Tag 7 (Inverness-Loch Ness-Inverness, ca. 50 km Bus!):

Das Wetter ist übel, grau in grau, immer wieder schauert es kräftig, daher
sehen wir uns als Erstes das Städtchen an. Inverness ist ganz nett, hat aber
touristisch nicht allzu viel zu bieten. Nach einer Stunde Pause im B&B regnet
es immer noch, was nun? Im Regenzeug los? Mmmh... Der B&B Besitzer
erklärt uns, das es eine Busverbindung nach Urquhart Castle gibt - der Bus
hätte sogar ein Dach! Nehmen wir halt den Bus. Seltsam: wir machen eine
Moppedtour, sind aber ständig im Bus unterwegs... Urquhart Castle ist seit
meinem letzten Besuch kräftig umgebaut worden: man hat keinen freien
Zutritt mehr, dafür gibt's ein Besucherzentrum mit Souvenirshop und Film-
vorführung. Man hat aber auch am Castle selbst gebaut: der grösste Teil der
Anlage ist nun begehbar, mit Plattformen und Treppenaufgängen. Gegen
16:30 haben wir alles abgehakt und warten auf den Bus Richtung Inverness.
Inverness dann Stillstand - Verkehrsstau... Nach 10 Minuten Warterei wird's
uns zu bunt, wir steigen aus. In der City laufen wir etwas ziellos hin und her,
dann kehren wir in einem Café ein. Nach einer weiteren Stunde Pflaster-
latschen gelüstet es Ernst und Regine schon wieder nach Essen - keine
Ahnung, wo die das alles hinessen... In dem ausgesuchten Restaurant gibt
es Livemusik, der Fiddle- und der Gitarrenspieler kommen uns verdächtig
bekannt vor: Richtig, es sind 2 Musiker des Trios von gestern aus dem Pub. 

Urquhart Castle am Loch Ness
- Ziel vieler Touristen
Ein Geist mit Dudelsack?
Nein, der Herr ist lebendig und
"schlichtweg" der örtliche Pipe Major
Keine Nessie in Sicht...

Tag 8 (Inverness-Thurso, ca. 230 km):

Nach dem Frühstück und Aufrödeln des Gepäcks geht's gegen 10:00 los.
Wir bekommen ein paar Mal Tropfen ab, sonst scheint aber öfter die
Sonne. Wir statten Dunrobin Castle eine Stippvisite ab, dann fahren wir
immer der Westküste entlang gen Norden. Die Ausblicke auf die sonnige
Küste sind toll, im Städtchen Wick findet sich ein Café zur Verköstigung.
Bis John'O'Groats kommen wir trockenen Fusses, obwohl der Regen von
allen Seiten droht. Dort treffen wir einen Franzosen aus der Gegend von
Bordeaux, den es von Berufs wegen nach Schottland gezogen hat und eine
Tagestour mit dem Mopped unternimmt. Auf meine Frage, wie er mit dem
eher herben Klima von Schottland klarkommt, erklärt er mir nur trocken:
"Schottland überrascht mich immer wieder." Leider fängt es bald an zu
schütten, zum Glück kommen wir aber bis Thurso mit 2 kurzen, aber
kräftigen Schauern davon. Das Hotel ist gleich gefunden, auch ein Park-
platz für die Moppeds. Die Zimmer dagegen sind recht schwierig zu
finden: es geht links, rechts, nach oben, nach unten, über einen Hof,
wieder ins Gebäude uswuswusw. Dergleichen Labyrinth habe ich mein
Lebtag noch nicht gesehen! Wir wollen die Moppeds abladen, da
erwischt uns ein sehr kräftiger Schauer, den Ernst und ich in einem
Hauseingang abwarten wollen - dummerweise weht der Wind genau in
unsere Richtung, wir werden tropfnass... Ich parke, sobald der Wolken-
bruch vorüber ist, das Mopped um, so kann ich mir den kilometerlangen
Weg durch den Irrgarten des Hotels sparen. Es geht weiter: Ernst und
Regine bekommen ihre Zimmertür nicht abgeschlossen, nach 10 Minuten
herumfummeln geben wir auf und wandern zur Rezeption zurück. Die
Dame dort erklärt uns anhand eines Musterschlosses den Trick, wobei
ich angesichts dieses Utensils anmerke, das wir wohl nicht die ersten
und einzigen sind, die mit dem Schloss zu kämpfen haben. Regine
jedenfalls ist angesichts der diversen Hürden genervt, was ich zwar
nachvollziehen kann, ich lache mich dennoch halb tot angesichts der
Ereignisse. Das Restaurant am Strand ist komplett ausgebucht, aber
in der City findet sich in einem Hotel was zum Futtern.

Dunrobin Castle - fast wie... ...ein Märchenschloss
Von allen Seiten kommt der Regen näher...

DA waren wir auch schon! In Schottland gibt's sogar
Kopfhörer im Tartan- Look
Thurso - ein nettes Städtchen... ...mit schmucken Häusern
 

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TIPP:
- In Edinburgh ist immer was los! Eine pulsierende Stadt mit vielen
   Sehenswürdigkeiten, immer einen Besuch wert!
- Der Verkehr im Vereinigten Königreich ist deutlich entspannter als
   bei uns. Geduldig wird z. B. gewartet, bis jemand eingeparkt hat,
   ganz selten wird gehupt - sehr beruhigend.
- Wie immer muss man in England wettertechnisch auf Alles gefasst
   sein: Sonne, Wolken, Schauer (die aber meist nie lange dauern).
   Der Klimawandel macht sich auch dort bemerkbar - die Temperaturen
   steigen - unberechenbar bleibt es trotzdem!

Letztes Update: 16.09.2015