Shetland-Orkney-Isle of Man - 23.08. - 14.09.2024

Tag 13 (Mainland Westküste und Mitte, ca. 160 km):

Es geht mir leicht besser, auf in die City. Ein Café hat schon auf und zum
Glück hat noch kein Schiff mit Tagestouristen angelegt. Zuerst fahre ich
die Westküste an, aber es nieselt immer wieder mehr oder weniger.
Ein absolutes Highlight ist ohne Zweifel die Broch of Gurness, eine uralte
kleine Siedlung und vor allem die Yesnaby Cliffs - Phantastische
Ausblicke auf eine wilde, zerklüftete Küstenlandschaft, die allerdings
durch einen 40-minütigen Fußmarsch erobert werden wollen. Der Ring
of Brodgar und der Ring of Bookan sind ebenfalls sehenswert -
die Orkney-Antwort auf Stonehenge - wobei der Ring of Bookan
erheblich mehr Fläche belegt als Stonehenge. Den Rest der Tour kürze
ich etwas ab, da es ohnehin etwas spät ist. Die Scapa Distillery hat
schon zu, aber ich fahre noch den Tesco Superstore für‘s Frühstück
an, eine Tanke, dann packe ich in der Unterkunft die ersten Sachen für
die morgige Abreise. Aber heute sollte wieder ein kleines Abendessen
gehen. Eventuell suche ich auch noch die "1000 Whiskey" Bar auf -
mit denen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen... 😅 Auch beim 2.
Versuch scheitert man dort kläglich… 4 angefragte Whiskeys von der
Karte sind nicht da. Ich begnüge mich daher mit Whiskeys aus dem Regal. 

 

Bei der "Broch of
Gurness" Siedlung.
Ziemlich beeindruckende... ...Bauwerke aus
vergangenen Tagen.
So ungefähr könnte das
mal ausgesehen haben.
Aber auch so macht es
definitiv was her.
Yesnaby Cliffs.
Eine wilde, zerklüftete... ...Klippenlandschaft... ...lohnt die Mühen
der Erwanderung.
Dick hängen Regen
und Nebel in den Hügeln.
Stonehenge? Schade...
Ziemlich großzügig angelegt. Abends im Pub.

Tag 14 (Orkney-Nairn, ca. 280 km):

Ich bin früh auf, daher kann ich etwas trödeln und die Fahrt zur Fähre
nach Stromness in herrlichem Sonnenschein geniessen. Schade, Orkney
verlassen zu müssen, war grösstenteils sehr schön. Man bekommt von
der Fähre aus nochmal ein paar schöne Ausblicke, besonders auf die
Insel Hoy und den "Old man of Hoy" - eine markante Felsnadel. An
Land zieht sich das Wetter erstmal zu, aber dann kommt die Sonne raus,
die Fahrt auf der A9 die Ostküste entlang ist einfach f-a-b-e-l-h-a-f-t:
es locken Ausblicke auf die wunderschöne Küstenlandschaft, auf den
Dornoch Firth, die Strasse ist gut und zügig fahrbar, langgezogene
Kurven, ich geniesse jede Sekunde. Mein 25 Jahre alter Fotorucksack
bzw. dessen Tragegurt gibt allmählich seinen Geist auf, ich muss den
Riemen erheblich kürzen. Die Unterkunft ist in Ordnung, ein Restaurant
ist integriert - gut, kann ich mir etwas Sucherei sparen. Ich sehe mir
Nairn an - nettes Städtchen, das touristisch aber nicht sehr ansprechend
ist, nur der lange Strand hat was. Ein Anwohner spricht mich auf meine
Mütze, den "Tam’OShanter" an, wir unterhalten uns nett, er war schon
ein paarmal in Deutschland und mag es offenbar - zum Abschluss der
Unterhaltung küsst er meinen Handrücken! Hatte ich auch noch nie
und ich bin ja auch nicht Papst... Nach dem Abendmahl noch in einen
Pub? Aber klar doch! Im Pub läuft gerade zweierlei ab: ein Fußballspiel
zwischen Schottland und Polen und ein Pub-Quizz, demzufolge ist viel
los, während draussen der typisch-schottisch feine Nieselregen/Dunst/
Nebel die Strassen nass hält. Um 00:00 mache ich endlich Feierabend. 

 

   
Soll ich? Sympathisch
sieht der Kollege ja aus...
Sieht man immer wieder:
Schrottautos in
der Landschaft
Letzte Ausblicke
auf Stromness.
Bei Sonnenschein wirkt
natürlich alles plakativer.
Der "Old man of Hoy". Was die Natur an kleinen
Wundern so anbietet.
Ausblicke von der A9. Wunderschön!
Ein tolles Panorama!
Von der Cromarty firth
bridge aus geknipst.
Nairn - der Park am Strand Nicht übel!
Nette kleine Gassen. Schmuckes Amtsgebäude.
Typische Kleinstadtkirche. Wie so oft: Nachts ist nix mehr los.

Tag 15 (Nairn-Stirling, ca. 270 km):

Der Himmel sieht bedrohlich dunkel aus, die Wettervorhersage behauptet
aber steif und fest, es bleibt trocken - man wird sehen. Auf jeden Fall soll
es Richtung Stirling deutlich wärmer werden - auch das wird man sehen...
Der Nebel, der mir kaum mehr als 50 m Sicht lässt, reisst bald auf und
ab dann wird es ein herrlich sonniger, unbewölkter und warmer Tag, den
man in den Highlands wohl nicht allzu oft erleben kann. Viele Touristen
sind unterwegs, das zu geniessen, ich mache es ihnen gleich. Ich starte
auch noch mal die Drohne für einen Rundflug, dabei komme ich mit einem
Schweizer Pärchen ins Gespräch, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind.
Die haben einen ganzen Eimer Pilze für‘s Abendbrot gesammelt! Ich
erreiche aufgrund zahlreicher Stopps Stirling etwas später als geplant und
habe etwas Mühe, meine Unterkunft zu finden, der Zugang zu Haus und
Zimmer mit Schlüsselcodes ist nicht ohne, aber ich schaff‘s. Da ich
morgen früh raus muss, um meine Fähre auf die Isle of Man zu erwischen,
entschliesse ich mich, die morgendliche Dusche vorzuverlegen. Der Weg
in die City ist weit, zurück werde ich mir ggf. ein Taxi leisten müssen. Auf
den ersten Blick hinterlässt die Stadt bei mir einen etwas gemischten Eindruck:
es gibt eine Uni, einen größeren Bahnhof, dementsprechend ist auch was los
- aber einige Ecken sehen recht vernachlässigt aus. Es gibt offenbar
eine Menge asiatischer Restaurants, ein paar große Hotels und jede Menge
kleine Geschäfte - mir fällt ein kleines italienisches Restaurant auf, das noch
Plätze frei hat. Da mir heute nicht nach Asiatischem ist und ich kein schottisches
oder englisches Restaurant finde, speise ich heute etwas früher als sonst. Am
Abend kommt kräftiger Nebel in der Stadt auf, der Friedhof, auf dem ich ein
paar Fotos schiesse, wirkt dadurch besonders gruselig... Ich mache ein paar
Fotos in S/W, daher sieht es so aus, als würden gleich ein paar Vampire aus
ihren Gräbern steigen. Vom Stirling Castle ist - abgesehen von der Aussen-
mauer - nichts zu sehen. Wer will, kann sich ein Foto aus dem Internet
herunterladen... Ich finde tatsächlich einen Irish Pub, aber das stellt sich
gewissermassen als Fehler heraus: sofort nach der Ankunft werde ich von
einem ziemlich angesäuselten älteren Schotten angesprochen, der ein paar
Jahre in Deutschland gearbeitet hat und mir in gebrochenem Deutsch seine
Lebensgeschichte erzählt. Er stellt mich auch noch seinen Freunden vor,
die ebenfalls einige Pint zuviel auf dem Tacho haben und die ich kaum
verstehe. Nach einem spendierten Whiskey auf Eis (Brrr...) flüchte ich,
das wird mir dann doch zuviel! Eine Strasse weiter ist eine weitere Lokalität,
die ist vorwiegend von Jungvolk besucht, da werde ich nicht belämmert.
Wie schon mal erwähnt: ich mache sehr gerne Bekanntschaften in Pubs
oder sonstwo, aber dann sollte auch ein brauchbares Gespräch dabei
herumkommen. 35 Minuten brauche ich für den Rückweg, überraschender-
weise hat der Tesco Supermarkt zu dieser Stunde noch offen, also hole
ich mir was für‘s Frühstück.

 

Der schottische Nebel
lichtet sich.
Ab dann wird's ein
herrlicher Tag.
Idyll mit Schafen.
Traumhafte Landschaft. Pilze zum Abendbrot. DAS Wahrzeichen Stirlings:
Wallace's Monument.
Fotogene Brücke. Naja... Der Nebel kommt zurück...
Gruselig sieht's... ...in Schwarz-Weiss aus.
Eigentlich ein gemütlicher Irish Pub... Der Mond ist aufgegangen.


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TIPP:
- Orkney's Mainland und vor Allem die Westküste bietet atemberaubende
   Anblicke an. Auch, wenn man etwas wandern muss - ein Muss!
- Die A9 zwischen Wick und Dornoch ist für Motorradfans ein Highlight!
- Die Sehenswürdigkeiten Stirlings wollen erarbeitet werden: Überall geht's
   steil bergauf...

Letztes Update: 03.10.2024