23.05.2015 - Die beiden
neuen Zündspulen sind da, da vorerst
25.05.2015 - Wagen wir uns an die Aufstellung der Kosten... Ein prall gefüllter Aktenordner wartet auf die Sichtung der angefallenen Rechnungen für Arbeiten, Ersatzteile, Verschleißartikel, Lackierung, Verchromen etc. Schlüsseln wir's ein wenig auf: Unter "Ersatzteile" fasse ich diesmal alles zusammen an Kosten für Neu- und Gebrauchtteile, wo immer diese auch erworben wurden. Unter "Werkzeug und Verbrauchsmaterial" fallen z. B. Schleifpapier, Spezialwerkzeuge, Sprühdosen, Schweißmaterial etc. "Lackierung und Strahlarbeiten" machen wie immer einen dicken Posten aus, "Mechanische Arbeiten" umfassen Sachen, die ich auswärts machen lassen musste, wie das Honen der Zylinder, das Aufspindeln des Motorgehäuses und andere Tätigkeiten. "VA Teile" - Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben aus Edelstahl, aber auch Stangen- und Sechskantmaterial sowie einige aus VA nachgefertigte und gekaufte Ersatzteile (Federn) beschreibt diesen Posten. "Verchromen" beinhaltet die wenigen Brocken, die ich weder neu oder gebraucht habe er- gattern können und die deshalb aufgearbeitet werden mussten oder deren Qualität mich selbst im Neuzustand nicht überzeugen konnten. Bei den Verbrauchsmaterialien fehlt mit Sicherheit das ein oder andere Teil, da ich nicht für jeden Besuch des Baumarktes die Quittung aufbe- wahrt habe und die Materialien, die ich eh' schon da hatte aber noch nicht aufgebraucht worden sind und daher logischerweise auch nicht nachgekauft werden mussten. Die Bohrmaschine, die Drehbank und andere Maschinen haben die Restaurierung der Honda auch überlebt und werden mir (hoffentlich) noch ein paar Jahre gute Dienste leisten. Zusammenfassend kann ich sagen, das die relativ gute Verfügbarkeit von Gebrauchtteilen viele Kosten gesenkt hat, das Neuverchromen zweier Kotflügel beispielsweise würde sicherlich satte 1000 Euro oder mehr in die Kassen der Dienstleister spülen, dafür muss man aber bei Gebrauchtteilen manchmal Kompromisse bei der Qualität machen - Gebrauchtteile sind halt meist auch schon 30-40 Jahre in Betrieb gewesen. Zu guter Letzt fehlen natürlich bei der Rechnung auch noch Posten für verfahrenes Benzin, Portogebühren, die noch ausstehende TÜV Abnahme, die Zulassung, das Kennzeichen, die Versicherung etc., aber ich denke, die Aufstellung gibt einen guten Überblick über die angefallenen Kosten. Nun die spannende Frage: Rentiert sich das Ganze überhaupt? Vom finanziellen Standpunkt aus hier ein ganz klares "NEIN"! Der Marktwert der Honda dürfte in diesem Zustand mit frischem TÜV vermutlich um die 2000-2500 Euro liegen, sofern man überhaupt jemanden findet, der genau solch ein Fahrzeug sucht. Eine 750er Honda aus den Anfangsjahren stünde sicher besser da, aber selbst diese würde ihre Restaurierungskosten kaum wieder einspielen, zumal die Kosten für einige Teile deutlich über dem Niveau meines Modells liegen würden. Wer Geld mit einer Restaurierung verdienen will, sollte die Finger von solch einer Maschine, zumal in dem vom mir gekauften Zustand, lassen!
Rechnen wir nochmal 80 Euro für den TÜV, 20 für's Kennzeichen, 15 für die Zulassung und 100 für die Versicherung hinzu, sind das rund 12.500 Euro geworden - eine ganz schöne Summe für eine 250er Maschine, die einst für den Massenmarkt gebaut wurde... 29.05.2015 - Die Abnahme beim TÜV erfordert etwas Mühe: Morgens hole ich mir den Anhänger 20 km entfernt ab, fahre dann zur Garage, lade und verzurre die Honda, dann geht's zum TÜV. Dort wartet eine ganze Armada von Ford Transit auf die Untersuchung, es wird also noch etwas dauern... Nach der Wartezeit belehrt mich der Ingenieur, daß ich keine Vollabnahme, sondern eine Hauptuntersuchung brauche - diese verläuft problemlos, er bemängelt lediglich das etwas stramme Lenkkopflager, ich erkläre ihm, dass ich es mit Absicht so eingestellt habe, weil sich nach meiner Erfahrung das Lager nach einigen Kilometern Fahrt richtig setzt, dann wäre es zu lose. Die diversen Eintragungen (Stahlflex Bremsleitung, anderer Lenker, die Koni- Feder- beine und der Umbau des Motors auf 360 cm³ dauern länger, es werden Gutachten und ABE kontrolliert, Nummern notiert und verglichen sowie Fotos geschossen, der Lohn der Mühen ist eine erfolgreich absolvierte Untersuchung! Der zweite Teil des Lohns ist weniger erfreulich: 107 Euro wandern in die Kasse des Technischen Überwachungsvereins. Dann Mopped wieder aufladen, in der Garage abliefern und den Anhänger wegbringen, damit wäre der Teil erledigt. Da keine der von mir befragten Versicherungen das Mopped als günstigen Oldtimer versichern will (geht offenbar wegen der Leistungssteigerung nicht), frage ich beim örtlichen Versicherer nach - er kann mir einen guten Tarif anbieten, den ich akzeptiere. Nächste Woche wird die Honda angemeldet, dann wird sich's zeigen... 02.06.2015 - Seit heute ist die Honda offiziell berechtigt, am Straßen- verkehr teilzunehmen - rückblickend auf diesen denkwürdigen Tag stellt sich bei mir aber das starke Gefühl eines Déjà-vu ein... Und das geht so: Beim zuständigen "Bürgeramt" kann man nicht mehr einfach so auf gut Glück vorbei, man muß sich einen Termin holen, entweder per Telefon (vier Rufnummern, aber keiner geht ran oder es ist besetzt) oder Online - leider aber erst in ein paar Tagen... Daher stapfe ich heute mit einem Termin und einem Stapel Unterlagen in Richtung Stadthaus und komme tatsächlich pünktlich zum Schalter. Leider hat die Sachbear- beiterin einen schlechten Tag, außerdem hasst sie mich (warum auch immer)!. Zuerst muß ich ihr erklären, warum ich keinen Fahrzeugschein habe - der wurde vor ein paar Jahren bei der Abmeldung eingezogen. Nachdem dies geklärt ist, kann sie mein Mopped dennoch nicht an- melden, da meine Versicherung die eVB (elektronische Versicherungs- bestätigung) auf ein Auto statt eines Motorades ausgestellt hat... Nach einem Anruf bei der Versicherung bekomme ich eine neue Nummer und tatsächlich auch noch einen neuen Termin für die Zulassung, obwohl die Menschenmassen in der Warteschlange minütlich zunehmen. Als mein neuer Termin 20 Minuten überschritten ist, wird doch noch meine Wartenummer aufgerufen. Ab dann geht es voran, wenn auch mit Hindernissen: Das Ausstellen des neuen Fahrzeugscheins braucht eine gute halbe Stunde, die ich wieder abbummeln muß. Bezahlen möchte ich mit Karte, da die Zulassung satte 61 Euro (!) kostet, das einzige Kartenterminal steht allerdings im anderen Gebäude... Mit Erstaunen stelle ich fest, daß man mir satte 15,30 Euro wegen "Gebührenerhöhung bei manueller Erfassung" berechnet hat, das heißt, das Eintippen der 3 Zeilen Zusatztext im Fahrzeugschein für die Eintragungen hat happige Kosten verursacht - satter Lohn für die paar Buchstaben... Was soll's, nachdem ich auch noch 15 Euro für das neue Kennzeichen berappt habe, kann ich nach 2 1/2 Stunden endlich von dannen ziehen - das Parkhaus knöpft mir allerdings zum Abschluß auch noch 6 Euro ab. Mein Fazit: Ein Fortschritt bei der Zulassung, eine Erleichterung oder auch "nur" eine Ersparnis kann ich derzeit nicht erkennen. Abends wird das Kennzeichen an die Honda montiert, außerdem pinsele ich noch die Endkappen der Auspufftöpfe schwarz nach, da dort die Farbe etwas abgegangen ist - das reicht für Heute. 04.06.2015 - Das Wetter sieht sehr gut aus - Zeit für die erste Ausfahrt! Soweit funktioniert alles, erstmal Tanken und den Luftdruck in den Reifen prüfen, dann vorsichtig ein paar Kilometer zurücklegen. Bald zeigen sich aber Probleme: Die Kette scheppert heftig gegen den Kettenschutz, schlimmer ist dagegen, das der Motor mit zunehmender Aufwärmung offenbar immer magerer läuft: Er nimmt schlecht Gas an, dreht unwillig hoch und neigt zu Auspuffpatschen - so wird das nix... Zurück in die Garage. Um dem Tag doch noch etwas abzugewinnen, wechsele ich besser das Fahrzeug. 13.06.2015 - Ein wenig Zeit habe ich vor dem Urlaub noch, daher nehme ich mir das Mopped noch mal zur Brust. Die Schwimmer- kammern nehme ich ab in der Hoffnung, dort z. B. Dreck oder losgelöste Reste der Tankversiegelung zu finden - die Kammern sind jedoch sauber, das Problem mit dem zu mageren Gemisch muß dem- nach woanders liegen. Das Werkstatthandbuch weist 3 verschiedene Vergasertypen auf: für die 250er, die 360er und die 360er Scrambler, zeigt jedoch keine Unterschiede ausser den Düsen. Sollten die Vergaser meiner ursprünglich 250er doch zu klein sein? Eine Webrecherche bringt mich nicht weiter, daher frage ich bei meinem niederländischen Ersatzteilhändler an. Die Kette wird noch ein klein wenig mehr ge- spannt und der Kettenschutz mit einer Distanzscheibe auf Abstand gebracht - das war's für's Erste. |
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Letztes Update: 16.06.2015 |