Honda CB250 G5

13.08.2016 - Bei der letzen Ausfahrt ist ein kleines Malheur passiert:
Vor der Garage beim Ausschalten des Lichts bricht der Knopf des
Lichtschalters einfach in zwei Hälften... Ob nach 41 Jahren noch
Garantie auf dem Teil ist? Vermutlich nicht... Im Bastelkeller
findet sich noch ein halber Schalter, der Knopf ist noch dran. Das
Teil wird abgebaut, etwas entrostet, nachlackiert und am heutigen
Samstag montiert. Ich muss den Lichtschalter zwar zerlegen, um den
Hebel nebst Knopf auszutauschen, aber nach ein paar Minuten ist
das Problem behoben. Ansonsten gibt's weiter nichts zu berichten:
die Honda läuft gut, alles funktioniert - so darf es von mir aus gerne
eine Weile bleiben.

Da fehlt doch was...? Das Ersatzteil ist bereit
zum Einbau
Und wieder bereit
zum Einsatz

27.12.2016 - Nachdem ein Kollege (Hallo, Dieter) bereits mehrfach bemängelt
hatte, dass die Repro-Soziusrasten irgendwie "unecht" aussehen (womit er nicht
ganz unrecht hat), habe ich mir ein paar brauchbare Originalexemplare besorgt.
Vor ein paar Tagen habe ich diese gereinigt, aufbereitet und heute nehmen sie
am Fahrzeug Platz, das dürfte die letzte Tat in diesem Jahr sein, da das Wetter
auch nicht gerade zum Fahren einlädt.

Gesäubert und aufpoliert dürfen
die Altteile montiert werden...
...obwohl der Unterschied
nicht allzu gross ausfällt
(rechts das Repro-Teil)

14.04.2017 - Vor einigen Wochen machte die Alarmanlage leichten Ärger:
Beim Aktivieren bzw. Deaktivieren sollte sie eigentlich die Blinker als Signal
ansteuern - tat sie aber nicht mehr. Da ich eh' dabei bin, die alten Anlagen
in meinen Moppeds gegen neuere Exemplare eines anderen Herstellers zu
ersetzen, habe ich mir bei via eBay eine solche Anlage ergattert, die heute
montiert werden soll. Ich hatte mal vorsichtig mit etwa 2 Stunden gerechnet,
da zum Austausch der Kabelbaum der alten Anlage weiter verwendet werden
kann, es muß ja nur der Stecker abgeknipst und der neue Stecker angelötet
werden, das kann ja nicht weiter schwierig werden - dachte ich... Aber es
kommt (wie meistens bei solchen "mal eben" Aktionen) anders, als man denkt...
Um die alte Anlage auszubauen, muß ich den selbst gefertigten Halter vom
verlängerten Schutzblech abschrauben, aber ich komme an die Schrauben
ums Verrecken nicht heran. Daher baue ich erst den oberen Schutzblechhalter
ab, das reicht aber nicht - das Hinterrad muß ausgebaut werden. Das bedeutet:
Schalldämpfer rechts und Soziusraste ab, Bremsgestänge und Kette runter,
Bremsankerplatte lösen und Hinterrad rausziehen. Das Bremsgestänge hat sich
dermaßen an der Ankerplatte festgesaugt, dass ich es nur mit brachialer Gewalt
und der Zuhilfenahme des Stemmeisens dazu bewegen kann, seinen Platz zu
verlassen. Nachdem ich die Abdeckplatte der Hebebühne ausgebaut habe,
kann ich das Rad nach unten herausziehen. Dann wird die alte Anlage ausgebaut
und die Strippen eine nach der anderen gekappt, wobei der leider fehlende
Schaltplan der alten Anlage verhindert, das ich einfach die Kabel eines nach
dem anderen an die neue Anlage löten kann, jedes einzige Kabel muss durch-
gemessen und kontrolliert werden, wohin es geht. So brauche ich satte 3,5
Stunden, bis alle Strippen abgetrennt und an den neuen Kabelbaum an-
gelötet sind. Noch eine Stunde kostet es, den Halter wieder zu montieren,
das Schutzblech zu befestigen, den Schalldämpfer anzubringen und das Hinterrad
wieder an seinen angestammten Platz zu bringen. Zu guter Letzt teste ich die
Anlage und programmiere sie um, damit sie sich nicht automatisch nach einigen
Sekunden aktiviert, sondern nur auf Knopfdruck der Fernbedienung. Der Tag
ist damit endgültig dahin... Naja, irgendwann hätte ich's sowieso machen
müssen, warum also nicht jetzt?
Da unten sitzt die Anlage Endlich ausgebaut!
Der selbstgebaute Halter Ein Riesen-Chaos...

06.05.2017 - Der TÜV ist fällig und der Samstag ist der erste Tag seit fast 2 Wochen,
an dem es nicht regnet, bringen wir's also hinter uns. Recht viel los für ein Wochen-
ende, aber ich komme zügig an die Reihe. Der Prüfer sieht sich die Maschine seeehr
genau an, am Liebsten würde er auch noch durch das Kurbelgehäuse kriechen. Dann
findet er was: Der Seitenständer klappt nicht von selbst ein.... Das tat er ab Werk
nie und trotzdem will er das partout nicht einsehen, da es womöglich mal eine Rück-
rufaktion gegeben habe, wie er sich meint zu erinnern. Ich bekomme zwar einen neuen
Stempel, im Prüfbericht wird aber ein Mangel vermerkt. Ich recherchiere anschließend
im Internet und finde tatsächlich ein Schreiben von Honda aus dem Jahr 1992, das eine
Nachrüstaktion für bestimmte Fahrzeuge beschreibt, die aber nur solche ab Baujahr
1976 einschließt - meine Honda ist aber von 1975... Beim nächsten Termin werde
ich ihm das Schreiben unter die Nase halten. Trotzdem werde ich mir in den nächsten
Tagen den Seitenständermechanismus ansehen, ob eine Modifikation mit simplen
Mitteln eventuell machbar ist.

16.09.2017 - Ein freier Tag und es regnet - auf in die Garage. Ich möchte den Seiten-
ständer TÜV-gerecht modifizieren, damit das Gemecker aufhört... Dazu baue ich den
linken Schalldämpfer ab, demontiere die Doppelfeder und schraube den Haltebolzen
heraus. Mit dem Teil wandere ich in den Bastelkeller, bohre ein 7,5 mm Loch von
oben in den Schraubenkopf, schneide ein 8 mm Gewinde rein und setze eine M8
Inbusschraube mit flüssiger Schraubensicherung ein. Dieser wird der Kopf abgesägt
und der überstehende Gewinderest mit Hilfe der Drehbank geplant - Fertig! In der
Garage werden die Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder montiert und gleich
noch ein paar Lackkratzer mit beseitigt. Test: Funktioniert soweit. Der nächste TÜV
Termin kann kommen.
Der modifizierte Halte-
bolzen des Seitenständers
So sieht es aus, wenn der
Ständer hochgeklappt ist...
...und so, wenn er unten ist.
Klappt jetzt automatisch ein

14.04.2018 - Zeit für die Frühjahrsinspektion - Motorrad Nr. 3 ist an der
der Reihe. Der Ölwechsel ist schnell gemacht, wie immer aufwändig ist das
Reinigen des Schleuderölfilters und des Filtersiebes - dazu muß "nur" der
Kupplungsdeckel ab... Aber um den zu demontieren, muß zuvor der rechte
Auspuff nebst Krümmer ab, dann die rechte Fußraste sowie der Kickstarter!
Sieb und Schleuderölfilter sind dann nur noch eine Kleinigkeit. Aber ich will
mir auch noch die Kupplung zur Brust nehmen: Sie klebt im kalten Zustand,
wird dann langsam besser um bei heißen Motor kaum noch zu trennen. Ich
hatte zwar das richtige, für Ölbadkupplungen geeignete Öl im Motor, aber
irgendwas stimmt nicht. Ein paar Tage vorher fiel mir ein, das ich bei der
Restauration neben neuen Kupplungsscheiben auch stärkere Federn aus dem
Zubehör verbaut hatte, die sollen wieder gegen Originalfedern ersetzt werden.
Bei der Demontage der Kupplung fallen die Stahlscheiben durch ihren schlechten
Zustand auf - die sehen irgendwie rostig aus... Im Lager findet sich aus einem
alten Teilemotor brauchbarer Ersatz dafür, nebst gebrauchten Original Kupplungs-
federn. Mittels Handbuch prüfe ich deren unbelastete Länge, alle 4 Stück sind
innerhalb der Toleranz. Die "neuen" Stahlscheiben poliere ich mit Wasser und
Stahlwolle wieder auf, die Belagscheiben sind nach 3000 km noch neuwertig.
Das Reinigen der Dichtflächen an Motor und Kupplungsdeckel beschäftigt mich
eine gute Stunde - Sauzeug, diese Silikondichtmasse... Aber bald ist wieder
alles montiert, Öl wird eingefüllt und die Antriebskette eingeprüht. Zum Schluß
steht noch die Kontrolle des Ventilspiels auf dem Programm, eine ausgesprochen
lästige Arbeit, da man zwar dank Deckeln die Ventile gut erreichen kann, aber
die Einstellschrauben so tief versenkt sind, daß man schlecht messen und noch
schlechter dran drehen kann - zum Glück ist kein Bedarf, die Einstellwerte
stimmen noch. Zu guter Letzt wird noch etwas Batteriewasser nachgefüllt, dann
ist die Inspektion abgeschlossen, auf zur Probefahrt! Die Kupplung ist deutlich
leichter zu betätigen und trennt auch besser - hoffentlich bleibt das so.
Zerlegt ist schon alles Die Stahlscheiben
sehen nicht gut aus...
Ein Satz gebrauchter
Kupplungsscheiben
Gereinigt und geprüft Links eine Originalfeder,
rechts eine verstärkte
Im Schraubstock schön
zu sehen: die Original-
feder ist weicher

15.10.1018 - Leider hat sich das Kupplungsproblem nicht gebessert, ich sehe
mir das Ganze auf's Neue an: Auspuff rechts ab, Fußraste rechts ab, Fußbrems-
hebel lösen, Kupplungsdeckel ab. Ich vermesse die Reibscheiben nach Handbuch,
kontrolliere erneut die Stahlscheiben, aber ohne rechten Befund. Aus den neuen und
den gebrauchten Reibscheiben suche ich mir die mit dem meisten "Fleisch" heraus
und baue die Kupplung wieder zusammen. Das ausgetretene Motoröl fülle ich
wieder ein, da es ja fast neu ist, ich merke aber gleich, das sich nach dessen
Verteilen innerhalb der Kupplung das Trennverhalten der Kupplung wieder
verschlechtert - und so ist es auch, wie eine Probefahrt bestätigt. Jetzt bin ich's
erstmal leid. Ich prüfe noch die bockige Gabel, lockere alle Halterungen und
federe sie durch. Noch eine Probefahrt - die Gabel bockt immer noch...

03.05.2019 - Da ich mit der 2. Honda nicht weiterkomme, nehme ich mir die
kleine Schwester vor. Der Plan? Ein weiteres Mal nach der Kupplung sehen
und die Gabel überprüfen. Zuerst durchwühle ich den Bastelkeller nach brauch-
baren Teilen: Eine komplette Kupplung liegt noch herum, ausserdem zwei
Gabelfedern, ich kann loslegen. Standardprogramm: Auspuff rechts ab,
Krümmer rechts ab, Kickstarter ab, Fußrastenhalter weg, Öl ablassen und
Kupplungsdeckel demontieren. Nachdem ich noch den Schleuderölfilter de-
montiert habe, sehe ich mir die Teile der Kupplung genau an. 2 der Stahl-
scheiben sind krumm, die ersetze ich gegen Gebrauchtteile. An den Reib-
scheiben ist nichts zu erkennen, aber sowohl am innern als auch am äußeren
Kupplungskorb haben sich die Reibscheiben etwas eingearbeitet. Mittels
Minischleifer und Nadelfeile beseitige ich die Rillen, mehr ist hier nicht zu tun.
Alles wieder zusammensetzen, mich zieht's in die City, neues Motoröl besorgen.
Das Öl ist zwar noch nicht alt, soll aber gegen ein deutlich dünneres Mehr-
bereichsöl ersetzt werden, ich setze auf ein 10W-40, das ich in Bonn besorge.
Gleichzeitig entsorge ich auch noch 3 Altreifen und 2 Kanister mit Altöl. Öl
einfüllen, dann nehme ich die Gabel vor. Die Honda wird am Garagentor
vorne mit einem Spanngurt aufgehängt, damit das Vorderrad in der Luft ist
und die Gabel entlastet wird, dann löse ich den Lenker und entferne die
oberen Gabelstopfen. Die montierten Gabelfedern sehen etwas anders aus
als die aus meinem Teilelager, aber härter scheinen sie nicht zu sein, dennoch
ersetze ich sie. Auch das Gabelöl wird ersetzt, obwohl kaum 2000 km gelaufen.
Zeit für eine Probefahrt. Die Kupplung scheint endlich zu funktionieren, sowohl
kalt als auch warm lassen sich die Gänge einwandfrei einlegen, was für eine
Wohltat! An der Gabel kann ich dagegen keine Änderung feststellen, trotzdem
bin ich für's Erste zufrieden.

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Letztes Update: 03.05.2019