18.12.2018 - Nachdem ich mir
gestern einen Tag frei gegönnt habe,
19.12.2018 - Ich mache mich an die Demontage von Zylinder und -kopf, soweit kein Problem, nur die Zahnradkaskade, die die Steuerkette führt, macht mir Probleme: Eigentlich nur von 5 Schrauben im Zylinderkopf gehalten, wollen die beiden Teile nicht ihren Platz verlassen. Des Rätsels Lösung: Unter den Schrauben sitzen Passbuchsen, die sich nur mit Mühe lösen lassen. Erst nach einer halben Stunde gelingt es mir, die Buchsen aus dem Zylinderkopf und damit auch die Steuerkettenführungen zu lösen. Ich baue auch die Nockenwellen und die Kipphebel aus, montiert lasse ich dagegen die Drehstabfedern (ein Novum des Motors: die Ventile werden nicht mit normalen Schraubenfedern geschlossen, sondern mit eben diesen Drehstabfedern) die mir suspekt erscheinen - da soll sich der Motoreninstandsetzer drum kümmern. Nach dem Abnehmen des Zylinders und Ausbau der Kolben zeigt sich soweit nichts beunruhigendes, man sieht Stand- schäden in den Zylinderlaufbuchsen, die Kolben haben Laufspuren, allerdings war ein Kolbenring gebrochen. Mit allen Teilen geht's dann zum Motorenin- standsetzer, der sich geduldig meine Wünsche und die Teile ansieht. Ob es reicht, die Zylinder zu hohnen und die Kolben mit neuen Ringen zu versehen, wird sich erst nach dem Hohnen und Ausmessen des Laufspiels zeigen. Auf jeden Fall wird das dieses Jahr nichts mehr, aber das war mir klar. Dann rufe ich den Lackierer an und bekomme eine ganz schlechte Nachricht: Noch ein Mitarbeiter ist krank geworden, meine Teile sollen erst im neuen Jahr fertig werden... *?`#+%$!!! Ich bin stinksauer und versuche bei gut einem Dutzend anderer Lackierer mein Glück, ohne große Hoffnung und leider zurecht, wie sich zeigt. Natürlich hat keiner mehr ein Zeitfenster offen, um die Brocken zu lackieren, aber was nun? Ich rufe noch einmal beim Stammlackierer an und frage, ob ich nicht einen Groß- teil der Vorarbeiten (reinigen, schleifen, abkleben, aufhängen usw.) erledigen kann - dürfte ich zwar, aber trotzdem ist niemand da, der die Teile dann lackieren kann, evtl. ist nächste Woche wieder jemand verfügbar, aber das wäre dann erst am 27.12. und auch nur eine vage Chance. Riesen-Bockmist! 20.12.2018 - Ich habe mich entschieden, dem Lackierer "etwas unter die Arme" zu greifen, besonders, da kein anderer Lackierer mehr für mich Zeit hat. Früh aufstehen, um 09:00 bin ich beim Lackierer und lege los: Eine Kiste voller kleiner und grösserer Teile und der Rahmen warten auf mich, die Teile müssen geschliffen werden, damit die grobe Oberfläche vom Sandstrahlen geglättet und damit fertig zum Lackieren ist. Ich brauche bis zum Nachmittag, dann sind die später sichtbaren Flächen soweit verputzt. Dann werden alle Nahtstellen und sonstige, später mit der Lackierpistole nicht zu erreichenden Ecken mit Grundierung gepinselt, dabei fällt mir wieder einmal auf, wie schlecht geschweißt die Teile sind, besonders am Rahmen - nicht, daß die Nähte nicht halten würden, aber sie sind optisch wahrlich keine Augenweide, sogar Spritzer vom Schweißen wurden damals nicht beseitigt, sondern einfach drüber lackiert! Ich tue mein Bestes und glätte einige Stellen, um 16:30 bin ich soweit fertig und verabschiede mich von den temporären Kollegen. Handlungsbedarf ist noch beim Kettenschutzblech, das ich zwar gut geschweißt habe, aber nach dem Abstrahlen tauchte noch eine Lücke in der Naht auf, das soll der Lackierer beheben. Eine weitere Kleinigkeit ist der hintere rechte Rahmenausleger, an dem der Blinkerhalter angeschraubt wird - hier hat sich wohl mal jemand auf die Seite gelegt, der Ausleger ist verzogen - auch das war erst nach dem Strahlen zu sehen und soll auch vom Lackierer behoben werden.
21.12.2018 - Ich mache mich an die Hupe ran, nach dem Aufsetzen des Chrom- deckels wird sie mit dem Halter und dieser mit dem Zündspulenhalter verschraubt. Anhand eines bei der Demontage gemachten Fotos sehe ich, das ich die Zündspulen verkehrt herum befestigt habe, das wird umgehend behoben. An dem Halter wird der Drahtbügel zum Führen der Drehzahlmesserwelle befestigt, ebenso das Blink- relais. Den neuen Haltegummi dafür habe ich, aber wo ist der Blechhalter? Ich hatte ihn entrostet und neu lackiert, aber er ist weg. Ich erinnere mich: Vor ein paar Tagen bin ich an meinen "Lackierständer" gestoßen, dabei sind ein paar Teile herunter gepurzelt - der Halter muß dabei gewesen sein, aber selbst nach einer halben Stunde Sucherei taucht er nicht wieder auf - wenn ich ihn nicht wiederfinden kann, werde ich ihn aus VA Blech nachbauen müssen - lästig und unnötig. Erstmal ab in die Garage, ich baue den Limadeckel, den Kupplungsdeckel und den Anlasser vom Motor ab, die Teile kommen zur Überarbeitung in den Bastelkeller - dann beschäftige ich mich mit dem Tankdeckel: Ich habe von der Restaurierung meiner CB250G noch einen nagelneuen Deckel übrig, dem lediglich die Dichtung fehlt. Um diese zu montieren, muß der Deckel etwas zerlegt werden, ich schleife den Befestigungsniet des Federpakets ab, montiere die Dichtung und setze das Ganze mit einer VA Schraube wieder zusammen - Geld gespart, ein neuer Deckel ist ganz schön teuer. Aber jetzt lockt mich erstmal ein Film ins Kino...
22.12.2018 - Manchmal hilft es tatsächlich, über Probleme erstmal drüber zu schlafen: Am Morgen fällt mir ein, wo der verschwundene Blinkrelaishalter sein könnte und sehe nach - richtig, da ist er! Ich hatte die Kleinteile nach draußen zum Strahlen gebracht und das Kleinteil war unter das Strahlkabinett geraten und vergessen worden, da lag es noch! Flugs nehme ich's auf, schleife es ab und bepinsele es mit Rostumwandler - und das noch vor dem Frühstück! ;-) Später am Tag nehme ich mir die Blinker vor: Ich hatte einen Satz Blinker mit neuen Deckeln erworben, aber nicht richtig aufgepaßt, es waren Reproblinker aus verchromtem Plastik, aber neue Original Blinkerkappen lagen bei. Ein paar Tage später hatte ich mir diverse gebrauchte Blinker ersteigert und nun baue ich aus diesen, den neuen Kappen und den Blinkern von der CL einen Satz zusammen. Alle Gummiteile bekommen eine Reinigung und Überarbeitung mit Gummiauffrischer, alle Kabel werden ersetzt, nur neue Gummidichtungen fehlen noch - mal sehen, ob ich die irgendwo auftreiben kann. Dann kommt der Anlasser auf die Werkbank, er wird geöffnet und zerlegt, wobei ich von 4 Kreuzschlitzschrauben, die die Stahlkerne im Innern halten, 3 aufbohren muß - festgegammelt... Ich werde die elektrischen Teile überprüfen, die Kohlen und Dichtungen erneuern (alles schon "am Lager"), alles entrosten und lackieren und dann sehen, ob er Kraft genug hat. Aber es ist schon spät, Zeit für den Feierabend.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Letztes Update: 23.12.2018 |