Honda SL350 K1 02.10.2023 - Der
Brückentag wird u.a. natürlich auch für die SL genutzt: Zuerst
03.10.2023 - Der Rostlöser hat nicht geholfen, der Kanal ist
nach wie vor zu. Na
schön, versuchen wir den Kanal anders frei zu kriegen: Ich sehe mir den Verlauf der Bohrungen an und schleife die Kugel, die den Kanal am Ende verschließt, mit Dremel und dünner Schleifscheibe flach, so dass ich einen Körner ansetzen kann. Dann bohre ich mit einem 1 mm Bohrer, bis die Kugel durchlöchert ist. Eine winzige Blechschraube wird in die Kugel gedreht, ein kräftiger Ruck und der Kanal liegt frei. Ich stochere mit einem Draht drin rum, komme aber nicht weit - müsste ich aber! Da der Kanal gerade verläuft, setze ich erneut den 1 mm Bohrer an, bis dieser im Vergaser versinkt: eine unglaubliche Menge an versteinertem Dreck rieselt aus dem Kanal, da kann sicherlich das beste Ultraschallbad nichts ausrichten. Mit einem angespitzten Schweißdraht werden die Reste des Drecks entfernt, dann kann ich den Kanal wieder verschließen, aber womit? Ich habe eine dünne Stange Messing, das wäre geeignet. Der Reitstock Oberschlitten der Drehbank wird so gedreht, das ich einen Kegel drehen kann, den ich dann in die Öffnung des Vergasers einklopfe. Versuch 1 schlägt fehl - der Winkel war zu steil, der Kegel hält nicht in der Bohrung. Ebenso bei Versuch 2, aber beim 3. Anlauf funktioniert es. Ich kann den Kegel einklopfen, bis er fest sitzt, der überstehende Teil wird abgeschnitten und geglättet, das wird dicht sein.
04.10.2023 - Ich opfere den wohlverdienten Feierabend und baue die Vergaser wieder ab - mittlerweile kann ich das ohne hin zu gucken... Im Bastelkeller werden die Kanäle des Leerlaufgemischs geöffnet und - wie groß ist meine Enttäuschung, als sich praktisch kein Dreck in den Kanälen findet, darauf hatte ich gehofft. Trotzdem kratze, spüle und puste ich natürlich alles nochmal durch. Nachdem ich die Kanäle mit neuen Blindstopfen verschlossen habe, mache ich mir Gedanken, wie's nun weitergehen soll: Ich werde die Vergaser auf jeden Fall nochmal testen, wenn das nichts bringt, bekommen die alten Vergaser die Teile des anderen Satzes verpasst um zu sehen, ob sich wenigstens was ändert - ob zum Guten oder zum Schlechten...
05.10.2023 - Die Vergaser werden wieder montiert, der Test bringt - Nichts... Also baue ich sie wieder aus, zerlege sie komplett und baue mit den Teilen die Originalvergaser zusammen. Nach einer 3/4 Stunde sind die Vergaser zusammen- gebaut und montiert - Probelauf: Auch nichts! Jetzt fällt mir definitiv erstmal nichts Neues mehr ein, wo ich noch nach einem Fehler suchen könnte. Logisch betrachtet kann es nun nicht an den Vergasern liegen, da beide Paare die gleichen Symptome zeigen, es sei denn, die neu gekauften Teile, die ich natürlich auch in die alten Ver- gaser montiert habe, haben eine Macke, aber die habe ich bestimmt schon 10 x mit den Altteilen verglichen, ohne Ergebnis. Keine Ahnung, wie's jetzt weitergehen soll...
06.10.2023 - Da die beiden Originalvergaser nicht im besten Zustand sind und die Aktion gestern nichts geändert hat, baue ich alles wieder um: Vergaser ausbauen, alles abbauen und auf die anderen Vergaser einbauen, dann die Vergaserbank wieder montieren. Testlauf... Aber zuerst ist der rechte Spritschlauch undicht, ist der aufgequollen? Keine Ahnung, ein neues Stück behebt das Problem. Dann erneuter Motorstart, die Düsennadeln habe ich vorher wieder auf die mittlere Position gehängt. Der Motor springt an, beide Zylinder lassen sich halbwegs auf 3,5 % Abgas einregeln, dann aber fängt er an zu stottern - der rechte Zylinder läuft nicht mehr. Zündkerze raus und reinigen, er läuft wieder! Aber nur 30 Sekunden, dann ist's wieder vorbei. Ich baue eine der auf Seite liegenden "kalten" (aber laut Handbuch richtigen) Kerzen wieder ein und das Spiel wiederholt sich: 30 Sekunden in Ordnung, dann fällt der Zylinder aus. Vermutlich ist jetzt die Zündspule abge- raucht... Ich habe die Nase voll und schließe die Garage ab.
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Letztes Update: 06.10.2023 |