Royal Enfield
Model G
Restauration
17.01.2009 - Viel Zeit habe ich heute nicht, aber
es muss trotzdem
weitergehen. Das Strahlgerät und der Kompressor
werden aufgebaut
die Einzelteile der beiden Hupen gestrahlt. Die
besseren Teile suche
ich mir heraus und grundiere sie mit
Sprühdosenlack. Die bereits vor
2 Jahren erworbene Chromabdeckung
scheint in Ordnung zu sein,
die benötigten Dichtungen werde ich
entweder selber herstellen oder
bestellen, die speziellen Hutmuttern
muss ich auf jeden Fall bestellen.
19.01.2009 - Eine Anfrage bei einem Händler, der
praktisch alle
benötigten Teile im Programm hat und per
eBay verkauft,
verläuft
etwas merkwürdig: Entweder hat er meine Anfrage missverstanden
oder meint, ich will alles möglichst umsonst haben, jedenfalls ist der
Ton recht knapp, der mich darauf hinweist, dass er keinen Kontakt
über das Auktionshaus aufnehmen will. Ich fühle mich an meine erste
Kontaktaufnahme mit einem
englischen Spezialisten erinnert - die
Kommunikation verlief ähnlich
(mir scheint, die Personen sind ein
und dieselbe...).
Ob ich trotzdem bei ihm Teile bestelle, muss ich mir
noch einmal
überlegen - immerhin scheint dies der Einzige zu sein,
der sich auf
diese Teile spezialisiert hat. Der Austauschkotflügel aus
England
ist angekommen, den ich natürlich mehr als kritisch unter
die Lupe
nehme... An der Stelle, wo er mit der Gabelbrücke
verschraubt wird und
das vorherige Teil um satte 2,5 cm zu breit war,
ist das neue Teil
sogar einen halben Zentimeter schmaler als mein
Originalteil und sollte
demnach problemlos passen - Endlich ein
Lichtblick!
20.01.2009 - Trotz nicht unerheblicher Bedenken
erwerbe ich über
eBay
die gewünschten Teile, da ich keine Alternativen sehe. Bei
anderen
Händlern bekomme ich lediglich die Chromabdeckung,
die bei Reproteilen
oft nicht korrekt sitzt und die Hupe in der Funktion
behindert. Eine
Reprohupe ist zwar ebenfalls für wenig mehr zu
bekommen, aber ich
möchte mein Original aufarbeiten. Warten wir
ab, wie die Kaufabwicklung
ausfällt.
24.01.2009 - Die Temperaturen in der Garage sind deutlich
angenehmer, wagen wir einen neuen Versuch: Als Erstes brauche ich
mehr
Platz, die Velosolex und
die große
Enfield müssen nach
draußen - aber was ist das? An der großen
Schwester sind deutliche
Salzspuren zu sehen - offenbar war bei der
letzten Ausfahrt vor
Weihnachten doch schon etwas Salz auf den Straßen.
Zum Glück
lässt sich das mit etwas Chromputz schnell beheben, dennoch,
der
Frühjahrsputz muss diesmal etwas gründlicher ausfallen. Gut, zurück
zum Thema... Hmh, womit fange ich an? Nachdem ich alle Blechteile
für
das Heck auf dem Boden ausgebreitet habe, zeigt sich deutlich,
dass der
an 2 Stellen mit dem Rahmen verschraubte vordere Teil
des Kotflügels
maßgebend ist, der wandert folgerichtig zuerst an
seinen Platz. Die
unteren Blechlaschen am Rahmen müssen etwas
nachgebogen werden, dann
sitzt das Teil. Der hintere Teil wird an
den oberen Rahmenauslegern (an
denen auch die Sattelträger-
platten montiert werden) fixiert, der Rest
ergibt sich durch die (noch
nicht vorhandenen) Bohrungen, die Kotflügel
und Werkzeugboxen-
träger miteinander verbinden, an deren Endstreben
der hintere
Zipfel des Kotflügels sowie der Nummernschild- und
Rücklichtträger
angesetzt werden - eine ziemlich windige Konstruktion:
Eins trägt das
Andere... Na schön, vom alten Kotflügel werden die
Bohrlöcher auf
dem neuen Teil angezeichnet und das Ganze durch Ansetzen
der
Werkzeugboxenträger leicht korrigiert, angekörnt und gebohrt. Die
hinteren Streben müssen gerichtet und neu gebogen werden, sonst
drücken
sie die Kante des neuen Kotflügels beim Festziehen platt.
Nachdem alles
provisorisch gerade angesetzt ist, werden die
Löcher angezeichnet,
gekörnt und gebohrt, danach mit Schrauben
lose zusammengesetzt und das
Ganze per Schieblehre, Zollstock
und Augenmaß auf guten Sitz überprüft.
Der Nummernschildträger
wird als Letztes montiert, da zwei Schrauben
direkt durch diesen
hindurch führen, muss ich mir für das Nummernschild
noch was
einfallen lassen - die Schrauben sind diesem im Weg. Gut,
nehmen
wir uns unser Lieblingskind vor, den vorderen Kotflügel... Aber
diesmal passt das Teil, lediglich die (einzige) Befestigung an der
unteren Gabelbrücke braucht ein paar Hammerschläge, da der
Kotflügel
etwas schief hängt. Wohler wäre mir allerdings, ich könnte
die Räder
zum Test montieren, aber dazu fehlen noch ein paar
Brocken. Das letzte
Blechteil ist die große, dreieckige Werkzeugbox
auf der linken Seite.
Sie passt, aber die billige Blechschelle will ich
durch eine
Edelstahlschelle ersetzen. Sieht nicht schlecht aus, das
Ganze. Nachdem
ich alle Teile wieder demontiert habe, geht es
zurück in den
Bastelkeller. Die Flacheisen, die als Halter der
Kotflügel am Rahmen
dienen, sind mit billigen Stahlschrauben
befestigt, deren Köpfe rund
gedreht wurden, um die ursprünglichen
Nieten nachzuahmen. Das baue ich
mir nach: Von 6 Edelstahl-
schrauben werden die Köpfe in der Drehbank
rundgedreht und leicht
poliert, mit selbstsichernden Muttern werden
Träger und Kotflügel
verschraubt. Für die Werkzeugboxenträger muss ich
mir Bolzen
anfertigen, die an einer Seite 3/8" und an der anderen Seite
5/16"
Gewinde haben, dafür ist es mir heute aber zu spät. Außerdem
fehlen mir einige kleine Schlitzschrauben, die den vorderen Kotflügel-
halter, der gleichzeitig Nummernträger ist, am Kotflügel befestigen.
Nebst einigen anderen benötigten Schrauben aus VA bestelle ich
diese in
meinem Lieblings-
Onlineshop. Kommende Woche werde
ich die ganzen Blechteile zum
Bearbeiten beim Lackierer abliefern.