Tag 9:
Zuerst suche ich meine 2,5 cm² Grundbesitz auf, schließlich will das
mitgebrachte Haus aufgestellt werden. Nicht die beste Gegend, aber
verkehrsgünstig gelegen - ich glaube, auf das Grundstück setze ich
mein Alltagshaus und das in Schottland wird mein Wochen- endsitz
werden...:-) Anschließend geht es Richtung Dursey Island, das
"Cable Car" besichtigen. Das hatte ich ein halbes Jahr zuvor in
einer Fernsehdokumentation gesehen, wirklich skurril: Auf der kleinen
Insel leben nur wenige Menschen, aber auch die wollen versorgt
werden, darum wurde diese leicht überdimensionierte Seilbahn
gebaut, die zur Not auch Vieh und Möbel aufnimmt. Der Weg dorthin ist
abenteuerlich, man glaubt jeden Moment, das die Straße zu Ende ist
und man an einem Abgrund steht, aber mein Navi bleibt beharrlich
und so finde ich doch zum Ziel. Zurück geht es über den Ring of
Beara, das zieht sich... In Kenmare erspähe ich ein Musikgeschäft, dort
erwerbe ich einen Satz Saiten für die malade Klassikgitarre der
Gastgeberin. Zurück im B&B, ziehe ich auf das geschundene
Instrument die Saiten auf - spielbar ist das Teil, aber die Mechaniken
sind total ausgeschlagen. Gegen 20:30 ziehe ich noch einmal
Richtung Dingle, einen "Singing Pub" aufsuchen. Die Pubs sind,
bis auf einen, schon geschlossen. Die dargebotene Musik dort ist
weder professionell noch wirklich gut, aber authentisch: es sind
einfach Dorf- bewohner, die sich zum Musizieren treffen - macht aber
Laune. Um 23:30 mache ich, zurück im B&B, noch Datensicherung
meiner Fotos,
dann lockt die Matratze.
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Mein Haus in Irland - klein, aber
mein! :-) |
Am Ring of Beara |
Dursey Island Cable Car, nostalgisches
Technik- Kapitel |
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Ring of Beara - kurz vor Kenmare |
Ladenzeile in Kenmare |
Dingle - herrlich bunt |
Tag 10:
Kurz nach der Abfahrt von Dunquin sehe ich oben auf einem Berg eine
Passstraße, die ich trotz schlechten Wetters dort vorziehe. Der
O'Connor Pass ist bemerkenswert kurvig und bietet schöne
Aussichten, dennoch muss schnell die Regenhose angezogen werden. Als
ich die Dingle Halbinsel hinter mir lasse, bessert sich das
Wetter. Bei Tralee wird mittels Fähre der Shannon überquert, der
an dieser Stelle wg. vieler Industrieanlagen aber keinen guten Eindruck hinterlässt. Die Cliffs of Kilkee laden zum Verweilen
ein, eine traumhaft schöne Küste. Die Cliffs of Moher erschrecken
mich allerdings - weniger die Klippen als das drumherum: alles
kommerzialisiert, vom Bezahlparkplatz über das Visitor Center
bis hin zu den Souvenirshops - das war
1999 noch ganz anders. Nach den obligatorischen Fotos sehe ich zu, dass ich schnell Land gewinne. In Galway finde ich mein
B&B recht schnell, als eine der ersten Maßnahmen muss ich den schon
vorgestern angerissenen Kupplungszug er- setzen - da hingen gerade
noch 5 Drähtchen... Ein Viertelliter Öl gönne ich dem Motor
noch, dann geht es ab in die City, ich habe Hunger. Beim Abstellen
der BMW werde ich innerhalb von 5 Minuten von gleich 2 Typen
angesprochen, wie toll meine GS doch sei - Hoffentlich hat sie's
gehört und benimmt sich für den Rest der Reise. Nach über einer
Stunde Sucherei habe ich einen Spanier (zu voll), einen Franzosen
(nur Cafe) und diverse Fast Food / Take- aways gefunden, aber
nichts wirklich Gutes. Kurz bevor ich schon wieder in einem amerikanischen Schnellimbiss lande, finde ich in einer Seitenstraße
einen vorzüglichen Italiener. An einem Pub wird auf der Straße
noch ein Bier genippt, dann geht es zurück.
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Typisches altes Bauernhaus |
Dunquin am Morgen |
Die Cliffs of Kilkee... |
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...laden zum Spazieren und auch zum
Baden ein |
Guinness gibt Kraft! |
Die Cliffs of Moher |
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Die Kehrseite des
Tourismus an den Cliffs of Moher... |
Schlossruine vor
Galway |
Tag 11:
Ich fahre etwas zurück in den Süden, der Ring of Kerry steht auf dem
Programm. Wieder werde ich von einem Motorradfahrer auf meine
BMW angesprochen, die offenbar ein hohes Ansehen genießt. Um ein
schönes Foto eines alten Turms zu machen, halte ich an, merke aber
zu spät, dass das Gras am Straßenrand nur einen Graben verdeckt
und kippe in Zeitlupe um... Nix passiert, aber ich habe
verteufelt Mühe, die schwer beladene BMW wieder aufzurichten. Nach einem Strandbesuch und der Besichtigung eines der ältesten Dolmen (ca. 3800 v. Chr.) in Irland suche ich mir noch eine
Sehenswürdigkeit aus dem Navi heraus, eine zum Pub umfunktionierte kleine Burg oberhalb von Galway. Dann geht es zurück, die
Strandpromenade Galways wird besucht, danach heim ins B&B, ich brauche eine Runde Schlaf. Als ich gegen 22:30 wieder aufwache, ist's zu
spät für einen Pubbesuch. Macht nichts, futtern brauche ich dank
des überaus reichhaltigen Essens der letzten Tage sowieso nicht
und man muss auch nicht jeden Tag Bier trinken. Checken der
E-Mails und des Wetterberichts für die nächsten Tage (Aussichten
trübe, aber trocken) beschließen den Ausflugstag.
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Karge Felsenlandschaft des Burren |
Kurz vor diesem Foto
bin ich umgekippt... |
Poulnabrone Dolmen - Teil der irischen
Geschichte |
Tag 12:
Nach dem wie immer üppigen irischen Frühstück geht's los, nach knapp
100km steht Kylemore Abbey auf dem Programm. Das Schloss und die
Gärten sind wirklich sehens- wert, ich hatte aber nicht damit
gerechnet, dass mein Besuch 1,5 Stunden dauert, darum gerate ich
wieder ein wenig in Zeitnot. Achill Island wird darum nicht wie
geplant bis zur Spitze angefahren, ich finde aber eine schöne
Bucht, wo ich Fotos schießen kann. Den Küstenstreifen bis nach Sligo
schenke ich mir ebenfalls, trotzdem komme ich erst gegen 18:30 an
- ein etwas außerhalb Sligos gelegenes B&B mit einem herrlichen
Ausblick auf die umliegenden Berge. Als ich mein Zimmer beziehe,
fragt mich die Hausdame, ob ich eine Reservierung hätte -
natürlich habe ich die. Nach einem kurzen Blick darauf erklärt sie mir, dass ich im falschen Haus bin.... Sie erklärt mir, dass es
ein zweites B&B namens "Glenview" in Sligo gibt und ich dort
gebucht habe. Etwas beschämt und verwirrt ziehe ich wieder von
dannen. Nach einer Viertelstunde habe ich die im Navi gefundene Straße erreicht, aber da ist nix... Ein Passant erklärt mir,
dass die Hauptstraße ebenfalls dazu zählt, obwohl mein Navi
anderer Meinung ist. Nach kurzem Suchen habe ich's dann doch
gefunden. Kurios: Nur wenige Minuten nach mir kommt ein
italienisches Pärchen an und möchte sein Zimmer beziehen, nur, um
von der Gastgeberin zu hören, dass sie im falschen Haus sind - die
haben dort gebucht, wo ich vorher war und haben sich auch vertan!
Die Gastgeberin versichert mir, dass dies öfter vorkommen würde.
Während ich mich halb totlache, erkläre ich den Beiden den Weg zu
"ihrem" B&B. Nach einer Dusche geht es Richtung Sligo, Essen fassen.
Vorher werde ich aber noch von einer Polizeistreife angehalten
(schon zum 2. Mal eine allgemeine Verkehrskontrolle in Irland)
und muss sogar pusten. In Sligo ist nicht viel los an diesem
Wochentag, ich finde in einer Seiten- straße dank Navi aber einen
kleinen, feinen Italiener. Direkt schräg gegenüber ist auch noch
ein Pub, der mich anschließend mit einem Guiness verwöhnt. Der Tag war lang und anstrengend, hat aber viel Spaß gemacht, reizvolle Ecken Irlands
wurden erkundet und manche flotte Landstraße er-fahren.
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Kylemore Abbey -
wunder- schön gelegen |
Der See präsentiert
sich in gutem Fotolicht |
Fenster der Kapelle |
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Der Klostergarten |
Blütenpracht |
Tolle Aussicht -
leider aus dem falschen B&B... |
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