Italien - Trentino 26.06. - 09.06.2002

A g'scheite Maß Bier darf's halt immer sein...

 

-> TIPP

Tag 6
Der Tag fing diesmal früh an, schließlich wollten wir vom Segeln auch was haben -
und wenn's nur ein Sonnenbrand sein sollte... Wegen Flaute mussten wir bis zur
Mitte des Sees den Motor bemühen, der Wind glänzte dabei durch Abwesenheit,
die Sonne indes nicht. Die Zeit bis zum Einsetzen des Nachmittagwindes wurde
mit Trockenübungen überbrückt, es sollte ja jeder mal an die Ruderpinne und die
Segelmanöver wollten auch noch etwas geübt werden. Gegen Mittag kam dann doch
noch Wind und damit auch Stimmung auf, die Trockenübungen konnten sofort
praxisnah umgesetzt werden, inklusive "Frau über Bord". Ansonsten klappte alles
bestens, nur die Rückfahrt war kein Meisterstück unserer Segelcrew: Der Rückenwind
ließ uns glauben, dass wir kaum voran kamen, tatsächlich war das mangels Gefühl
von Gegenwind aber ein Trugschluss und so segelten wir glatte 5km am Hafen
vorbei... Naja, bis zum nächsten Adminralscup war ja noch etwas Zeit zum Üben.
Hans-Jürgen und Anke hatten für den Tag eine Wanderung rund um den Ledrosee
vorgezogen, erst zum Abendessen sahen wir die beiden wieder.

Unser Boot

Regine über Bord! - wir haben sie aber doch noch rausgefischt

Optimaler Badesse -
der Lago di Tenno


Tag 7
Spät losgekommen wollten wir ein wenig ausspannen, also wurde der Tipp des Boots-
verleihers vom Vortag befolgt und der Lago di Tenno angesteuert. Ein malerischer
kleiner See erwartete uns, das Wasser war allerdings kalt genug, um uns innerhalb
von wenigen Minuten sämtliche Farbe aus dem Gesicht zu vertreiben.
Andreas nervte auf der Liegewiese noch alle Anwesenden mit seinem Konzert
auf allem möglichen Grünzeug. Nach dem Relaxen am See wurde nur noch ein
holländisches (!) Restaurant mit Blick auf den Lago d'Idro angefahren, das Abendessen
dort war eine willkommene Abwechslung (das jetzt keiner denkt, wir mögen keine
Nudeln und Pizza, aber gelegentlich...). Im Dunkeln auf der Landstrasse hatten wir
gegen einen anfliegenden italienischen 7er BMW allerdings keine Chance und
ließen es etwas ruhiger (Rülps) angehen.

Tag 8
Anke reiste wieder ab und Hans-Jürgen brachte sie zum Flughafen, der Rest wollte
sich auf die Suche nach dem legendären "Kaiserjägersteig" [TOURENTIPP] machen,
der Tipp dazu stammte aus einer Moppedzeitschrift. Die Straße zum Monte Bodoni
war mangels Beschilderung nur schwer aufzufinden, das GPS half uns wieder mal
weiter. Die Strecke führte uns weiter über Rovereto zum Lago di Caldonazzo, der
wegen des warmen Wetters zum Baden genutzt wurde, einige Einheimische hatten
jedoch die gleiche Idee und so wurde es recht voll. Danach wurde emsig und unter
Ausnutzung sämtlicher Navigationshilfen sowie des versammelten Instinkts der
Kaiserjägersteig gesucht und gefunden - leider geschlossen...Grrr. Zum Ausgleich
wurde eine Umgehungsstraße gefahren, die sich aber auch als reizvoll herausstellte.
Richtung Riva wurde der Verkehr allerdings wieder recht zähflüssig, sodass ich
mir noch vor dem Abendbrot einige Dosenbiere zur Frustbewältigung reinpfiff.

Öko-Blatt- Musik -
Das Publikum zeigt sich wenig begeistert

Wichtige Einkäufe haben natürlich Vorrang... :-)

Passo di Tremalzo -
Der interessante Schotterteil ist leider gesperrt


Tag 9
Gammeltag - Andreas ging seine Eltern in Malcesine besuchen, die hier Kurz-
urlaub machten, Ernst und Regine kümmerten sich um den abgefahrenen
Hinterreifen von Regines XBR, der Rest guckte Fußball. Übrigens wurde abends
in Ermangelung besserer Alternativen "Notti Mondiali" auf Rai Uno gesehen,
leider entpuppte sich die Sendung als Mixmasch aus Show, Diskussionsrunde,
Fleischbeschau und Schlagerparade mit satten 5 Minuten Fußballergebnissen zum
Ende der Sendung, was während einer Fußball- WM natürlich besonders bei den
Fußballjecken unserer Truppe nicht gut ankam. Immerhin ließ die leicht bekleidete
Moderatorin gelegentlich "tief" blicken, was den Mangel an Information zumindestens
kurzzeitig vergessen ließ. 

Tag 10
Wieder mal spät losgefahren, egal, schließlich hatten wir ja Urlaub. Endlich sollte ein
"richtiger" Pass befahren werden, der Gavia [TOURENTIPP]. Der zeigte sich leider
noch geschlossen und die Stimmung (besonders meine) ging gegen Null.
Ein entgegenkommender Autofahrer radebrechte uns aber, dass der Pass bis an
den Gipfel befahrbar sei. Also vorbei an Geröll und Schneefeldern bis zur Gipfelstation.
Ein fabelhafter Ausblick und eine sehr anspruchsvolle Strecke entlohnten uns für
unsere Pass- Enthaltsamkeit! Demzufolge wurden natürlich die Kameras ordentlich
geschwenkt. Aber der Tag hatte noch kein Ende: Die auf der Karte als "nett zu fahren"
angepeilte Strecke von Breno an den Lago d'Idro über den Passo Croce Domini
entpuppte sich als reines Kurven- Mekka. Als Tagesabschluss musste natürlich
die Pizzeria in Mezzolago herhalten, die uns mit der üblichen 1,2m Pizza nicht
enttäuschte. Leider fing es bald danach an zu regnen, in der Nacht musste ich unsere
auf dem Balkon aufgestellte Wäsche wegen starken Regens in Sicherheit bringen.

"Action"- Foto vom Tremalzo - BMW R1100 GS in voller Fahrt

Passo di Gavia - anspruchs- und eindrucksvoll

Kleine Hindernisse werden geschickt umfahren

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TIPP:
- Wer die Ruhe sucht, findet diese mitunter an den kleinen Seen.
Wer Kurven und ggf. Nervenkitzel sucht, sollte jeden Pass mitnehmen,
der zu finden ist.
- Rund um den Ledro finden sich reichlich Wanderwege - nicht jedermanns
Sache, aber ebenfalls reizvoll.
- Ein Passführer sollte zum Reisegepäck gehören, außerdem Detailkarten
mit Maßstab 1:200.000 oder kleiner, sonst sind einige Highlights kaum
zu finden.
- Der Gardasee bietet für Segler reichlich Möglichkeiten. Segelschulen
und Bootsverleiher sind eigentlich in jedem Ort zu finden. Die Preise
sollte man natürlich vergleichen, außerdem ist Handeln erlaubt...

Letztes Update: 16.04.2004