Italien - Trentino 18.05. - 03.06.2006

Tag 10:
Da wir wieder spät dran sind und sich die Sonne bis zum Mittag nicht blicken lässt, gehen
wir noch einmal auf Wanderschaft. Ein kleiner Wasserfall (Gorg d'Abiss), den uns Federico
beschrieben hat, ist unser Ziel. Der ist zwar kleiner als der in Varone, dafür aber kostenlos.
Bei der Suche nach der Quelle rutsche ich auf einem Stein im Bachbett aus und fange mir
nasse Füße ein. Nach anstrengender Kamikaze- Klettererei belohnt uns eine fabelhafte
Aussicht ins Ledrotal. In der Bar / Gelateria auf der Piazza in Tiarno di Sotto wachsen wir
bei einigen Bieren langsam auf den Stühlen fest... Trotzdem schaffen wir es noch, im
kleinen Restaurant "Alla Perla" vor Ort lecker zu essen.

Andreas übt sich im schottischen Nationalsport... Gorg d'Abiss Da geht's rauf?
Sieger im Bergaufkraxeln Erstklassige Aussicht Ausklang der Wanderung

Tag 11:
Die Route rund um den Monte Baldo [TOURENTIPP] steht auf dem Programm, die uns
reichlich Kurven und sehenswerte hochalpine Eindrücke beschert. In einer kleinen Herberge
mit Cafe genießen wir den lauen Nachmittag. Mein neues GPS führt uns kurz vor dem
Abstieg zur Hauptstrasse entlang des Gardasees (Gardesana Orientale) durch eine winzige
Dorfstrasse, die bei Andreas Begeisterung und bei den Einwohnern des Ortes aufgrund
unseres Auftauchens eher Verwunderung aufkommen lässt... Nur gut, dass uns da niemand
entgegen gekommen ist. Spät Nachmittags holen wir Hansi ab, der nur eine Woche Urlaub
hat und am Hafen von Molina am Spaghetti- House wartet. Der Abend wird in Tiarno di
Sotto bei "Marina" abgeschlossen.

Kurze Rast auf dem
Weg zum Monte Baldo
Strassen und Aussicht
einfach fa-bel-haft!
Nebelschwaden in den Tälern Ein erfolgreicher
Tagesabschluß... :-)

Tag 12:
Ich besuche das Internet Cafe in Pieve di Ledro, aber der Internet Zugang mag heute nicht
so recht mitspielen. Da wiederum Regen einsetzt, weiht uns Andreas in die Feinheiten des
Kartenspiels "UNO" ein, wobei die Regel, das die Verlierer Andreas und Regine mit Wodka-
Cola bestraft werden, sicher nicht im offiziellen Regelwerk steht... Ein Versuch, eine kleine
Wanderung zu der noch unentdeckten Brücke (Ponte di Croina) zu machen, scheitert schon
im Ort am kräftigen Regen. Später marschieren wir nach Bezzecha, um mal ein anderes
Restaurant zu besuchen. Das Essen ist gut, aber die Kellnerin hat ein paar Probleme mit der
Bestellung, deshalb darf der Koch selbst das zuviel gekochte Schnitzel verspeisen.

Es regnet ein wenig...

Tag 13:
Das Internetcafe hat offen, Andreas, Hansi und ich rufen kurz ihre Mails ab und befragen
den Wetterbericht für die nächsten Tage. Andreas bucht bereits den Autoreisezug für die
Heimfahrt. Wegen mäßigen Wetters fahren wir nur kurz die Schlucht in Pieve an, zum Glück
gibt es auf der Schauderterrasse auch trockene Plätze, wo wir bei Kuchen und Capuccino
den Platzregen abwarten. Nach dem Einkaufen in Riva schlägt Hansi vor, dem frisch
gefallenen Schnee auf dem Tremalzo einen Besuch abzustatten. Da sonst keiner Lust hat,
fahre ich mit ihm bis auf 1530m, weiter wagen wir uns nicht, denn dort bedecken knapp 5cm
Neuschnee die Strasse. Unser Stamm-Restaurant hat leider Ruhetag, deshalb versuchen
wir es im Nachbardorf, Tiarno di Sopra. Ein Restaurant hat noch offen, das Essen ist
preiswert, so schmeckt es allerdings auch - angesichts der späten Stunde darf man in einem
kleinen Ort aber auch nicht mehr erwarten.
 

Brücke bei Pieve Abwarten, ob der Regen
irgendwann aufhört...
Parkplatzchaos am
Supermarkt in Riva
Tremalzo im Neuschnee

Tag 14:
Kalt war's in der Nacht - die Sitzbänke der Moppeds sind gefroren, die Vermieterin sagt uns,
dass am Morgen -2 Grad waren - aber die Heizung hat sie trotzdem nicht angestellt... Wir
stellen langsam fest, dass die Wohnung zu allem Überfluss durch die Bodenfliesen auch
noch extrem fußkalt ist. Da wir halbwegs zeitig (!) aufstehen, wird die Tour zum Kaiserjäger-
steig [TOURENTIPP] angesetzt, der 2002 wegen Sperrung leider nicht besucht werden
konnte. Von einigen kleinen GPS- Fehlern und stets drohenden Regenwolken abgesehen,
ist die Tour einfach herrlich - von den sehr engen Kehren des (leider mittlerweile geteerten
und entschärften) Kaiserjägersteigs aus hat man einen fantastischen Blick auf den Lago di
Caldonazzo. Irgendwo unterwegs wird endlich ein kleines Cafe gefunden, das tatsächlich
offen ist. Dann wird die Zeit aber wieder etwas knapp fürs Abendessen, und so nehmen
wir die "kürzeste" Strecke über Rovereto, die uns über einen sehr schönen kleinen Pass mit
zahlreichen "Tornanti" (SS350 Folgaria – Calliano) führt. In Pieve di Ledro machen wir das
von Lucia empfohlene Hotel "Sportivo" ausfindig und halten gleich zum Abendessen, das
wirklich ausgezeichnet ist.

Auf dem Monte Bodoni Funktioniert der Selbst-
 auslöser eigentlich?
Auf dem Kaiserjägersteig
Blick auf den
Lago di Caldonazzo
Durch diese schmale
Gasse wird er kommen...
Noch weiter runter!
Aussichtspunkt Italienische Hunde sind
ebenso verschmust wie
die in anderen Ländern
Aussicht von einer kleinen
 Passanhöhe ins Tal


Tag 15:
Hansi und ich marschieren Richtung Internet-Cafe, die Wetterlage und die Alpenpässe
prüfen. Andreas fährt Richtung Bozen, um seinen gebuchten Rückreisezug zu erwischen.
Der Rest teilt sich auf, da ja am Abend die Einladung von Lucia und Federico auf ihrer
Wochenendhütte zum Polenta- Essen den Zeitplan ein wenig einschränkt. Ich besorge
mir in Arco in einem Touristen-Nepp Laden ein T-Shirt, da mir langsam die frische
Wäsche ausgeht. Es folgt ein wirklich netter Abend mit reichlich Polenta, Würstchen,
Fleischröllchen und (natürlich) Alkohol. Lucia holt uns mit ihrem betagten Fiat Uno ab,
der mit 6 Personen angesichts der kleinen und steilen Wege doch ein wenig überfordert
ist… Uwe darf die Kartoffeln stampfen, Federico stürzt unter Beifall kunstfertig die
angerichtete Polenta auf eine Holzplatte und ich werde später sogar genötigt, Gitarre zu
spielen, die Federico extra von zu Hause holt. Es wird laut und falsch gespielt und
gesungen, aber mit viel Einsatz und Spaß an der Freud'. Die Heimfahrt in zwei Autos
gestaltet sich etwas schwierig, da die steile Auffahrt durch den Regen arg aufgeweicht
ist – Lucia ruiniert dabei de Grasnarbe nachhaltig..

Andreas' BMW auf
dem Weg nach Hause
Die umgebaute Hütte
von Federico und Lucia
Wärmendes und
urgemütliches Kaminfeuer
Vorbereitungen Das Stampfen erfordert
viel Kraft...
Federico stürzt
gekonnt die Polenta
Es ist angerichtet! Der laute Teil des
Abends ist im Gange...

 

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TIPP:
- Gerade abseits des typischen Touristenrummels rund um den Gardasee
finden sich für Motorradfahrer fast unendliche Möglichkeiten, die dem
"Normalreisenden" meist verborgen bleiben.

Letztes Update: 16.06.2006