Schottland 20.08. - 07.09.2015

Tag 13 (Tobermory-Glasgow, ca. 310 km):

Um 08:00 wird gefrühstückt, da wir das schöne Wetter für eine kleine
Runde um die Insel nutzen wollen. Die Piste ist eng, schmal und bietet
gute Ausblicke auf die nächsten Inseln und Inselchen. Am Strand von
Calgary sichte ich das mir vom letzten Trip noch bekannte "Haus-
boot
", das Wasser leuchtet flaschengrün. Die "grosse" Runde schaffen
wir zeitlich nicht, dafür sind wir zeitig an der Fähre. Unsere Reser-
vierung und Tickets werden problemlos akzeptiert. Der kleine Super-
markt am Hafen hält Snacks für unterwegs parat, trotzdem müssen
die Mitfahrer schon wieder ein Café und was zum Beissen haben...
Glencoe enttäuscht uns heute etwas bei bedecktem Himmel, die
Trossachs präsentieren sich in etwas besserem Licht. An einer Tanke
mit Souvenirshop und Café stärken wir uns ein wenig und warten
einen kurzen Schauer ab. Kurz vor 8 sind wir endlich in Glasgow,
Gepäck abrödeln geht schnell, länger dauert die Suche nach einem
Parkplatz, der nicht horrende 6 £ pro Tag kostet, ein Mopped-
parkplatz findet sich 5 Gehminuten entfernt. Da ich der Gegend
nicht so recht traue, nehme ich den GPS Tracker in Betrieb. Nach
dem Umziehen ist es fast 10:00, die erste Essgelegenheit um's Eck
ist eine Pizzeria, die wird im Sturm erobert. Für den morgigen Tag
legen wir uns einen einfachen Schlachtplan zurecht. Zum Tages-
abschluss findet sich eine Strasse weiter ein Pub mit Livemusik,
die Band spielt herrlich dreckigen Blues. Daher sind wir auch erst
gegen 01:00 zurück im Gasthaus.

Der Strand von Calgary
Die Nachbarinseln von Mull
- ausgesprochen malerisch
Die Telefonzelle kenne ich
noch vom letzten Besuch
Die Fähre nach Oban öffnet
den gierigen Schlund
Einsamer Leuchtturm Glencoe bietet nicht
den besten Ausblick heute
Der kleine Wasserfall - meist
von Touristen umlagert
Ein kleiner Streifen
Sonne am Horizont
Typische Highlandrinder
Glasgow bei Nacht Gute Musik im Pub Ganz schön steil!

Tag 14 (Glasgow Stadtbesichtigung):

Wir schnappen uns Ernst' 20 Jahre (!) alten Reiseführer und spazieren
los. Die Glasgow Cathedral sehen wir uns zuerst an, dann besuchen wir
den Western Necropolis Friedhof, der eindrucksvolle Grabbauten beher-
bergt. Aber zurück zu den Lebenden: Der George Square ist einer der
wenigen repräsentativen Plätze in Glasgow. Um die Ecke beeindruckt
uns die Princes Shopping Mall mit seinen im Jugendstil gehaltenen Holz-
vertäfelungen, reich verzierten Treppen und Galerien. Für die Brauerei-
tour sind wir zu spät dran, im Navi findet sich ein Lighthouse, das aber
keines ist - es heisst nur so, hat aber leider schon zu. Wir bewegen uns
noch etwas ziellos durch die City und entscheiden uns aufgrund der zu-
nehmenden Beinschwere und Müdigkeit zum Rückmarsch. Nach einer
Stunde ausruhen sehen wir uns den Fluss Clyde an - macht aber nicht
viel her. Ein italienisch angehauchtes Restaurant nimmt sich unseres
Hungers an. Generell können wir festhalten, dass sich Edinburgh und
Glasgow nicht bzw. schlecht vergleichen lassen: Während Edinburgh
recht traditionelle Architektur, viele Sehenswürdigkeiten und touristische
Highlights zu bieten hat, ist Glasgow städtischer, moderner, weniger
auf Tourismus, mehr auf Shopping ausgerichtet. Für den Rückweg
wollen wir uns noch ein "Beer-to-go" gönnen, wir landen mangels
Masse in dieser Ecke im Pub von gestern, wo wir kurz vor der
Polizeistunde noch ein Nachtbier bekommen. 

Glasgow - Eine
moderne Stadt
Die Cathedral Wahrzeichen von
Glasgow
Die Kathedrale ist... ...prachtvoll geschmückt Kunstvolles Tor
Der alte Friedhof... ...lädt zum Fotografieren ein Georges Square
Mit stoischer Mine... ;-) Beeindruckendes... ...Einkaufsparadies - die
Princes Mall
Ein Traum wird wahr! Die Princes Mall von aussen Einfallsreiche
Schaufensterdekoration
Auch bei Nacht bieten sich... ...interessante Fotomotive

Tag 15 (Glasgow-Keswick, ca. 360 km):

Nach dem Frühstück müssen wir die Moppeds vom Parkplatz 500m
entfernt holen, um sie vor dem Hotel zu beladen. Ich gehe vor, weil
ich noch an die Packtaschen ran muss. Als die beiden nachkommen,
sichte ich zwei merkwürdige, halbrunde Gegenstände in deren Händen
- Helme! Habe ich doch glatt meinen Helm vergessen! Mit Ernst' Helm
fahre ich zurück zum Hotel (da ich das Navi für das Gewimmel der
Einbahnstrassen habe), hole meinen Helm und die beiden ab. Der Tag
fängt ja gut an... Einige Kilometer Autobahn folgen, dann Schnellstrasse,
besser fährt sich's im Galloway Forrest National Park. Das unver-
meidliche Café lässt auch nicht lange auf sich warten... Kurz vor dem
Lake District müssen wir uns entscheiden, ob wir die Tour über die
Pässe "Hardknott" und "Wrynose" nehmen oder direkt nach Keswig
fahren. Es ist noch recht früh und Richtung Keswig sieht's nach
Regen aus, da fällt uns die Entscheidung leicht. Dummerweise habe
ich die Entfernung nicht mehr recht im Gedächtnis, und so wird's wohl
spät werden. Zum ersten Mal erlebe ich die Pässe im Trockenen - die
beiden letzten Male hat's geregnet. Wir haben die Piste fast für uns,
lediglich ein Fahrradfahrer versucht uns die Strasse streitig zu machen.
Wir kämpfen uns die Steigungen hoch, geniessen die Landschaft und
weichen Schafen und Kühen aus... Der Radfahrer überholt uns tat-
sächlich bergab mit kräftigem Schwung, an einer Steigung holen wir
ihn wieder ein, im Vorbeifahren recke ich den Daumen hoch und
beglückwünsche ihn mit "Good job, man!". Um 20:30 erst erreichen
wir Keswick, schnell umziehen, sonst kriegen wir kein Futter mehr!
Aber Keswick ist auf Touristen ausgerichtet, ein wirklich ausge-
zeichneter Italiener erbarmt sich unser und serviert ein erstklassiges
Dinner. Morgen müssen wir uns Regine's Honda mal zur Brust
nehmen, sie ruckelt teils furchterregend. . In einem Pub um die Ecke
gibt's ein letztes Bier für uns und ein Quiz für den Rest der Gäste.

Schöne Maserung Regine versucht ein Mini-
Pferd zu verwöhnen...
...und das ist der
Dank dafür! ;-)
30 % (und mehr) Steigung... ...warten auf dem Hardknott Pass
Und noch andere Hindernisse
warten auf der Strecke
Wunderschönes Abendlicht
auf den Berggipfeln

Tag 16 (Keswick-Llandudno, ca. 300 km):

Wir nehmen nach dem Frühstück Regine's Honda auseinander, finden aber
nichts Offensichtliches, tauschen aber auf Verdacht die Zündkerze aus.
Raus aus dem Lake District, ab auf die Autobahn. In Liverpool kriegen
wir nicht viel zu sehen, da hätten wir vermutlich die Route entlang des
Hafens nehmen müssen - egal. Hinter Chester reicht's uns erstmal, runter
von der Bahn! Ein Fast-Food hält Kaffee und andere Kleinigkeiten bereit.
50 km weiter haben wir unser Ziel Llandudno erreicht, unser B&B ist
nicht so einfach aufzufinden: nur wenige Häuser sind numeriert und
praktisch alle Häuser in der Strasse frönen dem gleichen Business.
Nach dem Abladen laufen wir in der Stadt umher, sehen uns die Pier
mit den zahlreichen Souvenirshops und Daddelbuden an. Dort
erreicht mich auch ein Anruf der Waliser Freunde, die offenbar Mühe hatten,
ein Restaurant mit Livemusik zu finden nach den Feiertagen. Anschlies-
send holen wir uns für die nächsten Abende noch ein paar Dosen Bier,
bevor wir uns ein Restaurant suchen. Obwohl es nachmittags, als wir
ankamen, reichlich voll in der City war, ist es nun, um halb acht, fast
wie ausgestorben. Nach dem Restaurantbesuch ist es wieder belebter,
die Pubs sind wohl gefüllt, ich kann Ernst und Regine aber nicht mehr
überreden, noch zu einem Nachtbier irgendwo einzukehren - die
beiden schwächeln ab... 

Die Bucht von Llandudno

Um die Figuren kommt man
dieses Jahr nirgenwo herum...
Die Pier ist fast leer Morgen fahren wir damit!

Steil fährt die Bahn
die Strasse rauf
Ulkiger Zeitgenosse

 

▲ Zurück zum Seitenanfang

◄ vorherige Seite

nächste Seite ►

horizontal rule

TIPP:
- Glasgow und Edinburgh konkurrieren seit Langem um die "Krone"
   der schottischen Städte - dabei sind diese nicht vergleichbar:
   Als Tourist wird man eindeutig Edinburgh vorziehen, als Einheimischer
   vermutlich eher Glasgow ob seiner guten Einkaufsmöglichkeiten.
- Der Lake District National Park ist nicht nur wegen der Pässe "Hardknott"
   und "Wrynose" sehenswert, bei Sonnenschein gibt es viele Naturschön-
   heiten und pittoreske Städtchen zu besichtigen.
- Llandudno ist in Nordwales die erste Wahl für den Touristen: Gute Infra-
   struktur, einige Sehenswürdigkeiten, gediegene Restaurants und eine Basis
   für Ausflüge nach Snowdonia und die Umgebung.

Letztes Update: 18.09.2015