Honda CL 450

25.02.2019 - Nur eine Viertelstunde Zeit heute, was machen wir:
Der Lichtschalter ist fertig lackiert und trocken, die "Glanzpunkte"
können gesetzt werden: Bei welcher Schalterstellung Strom fließt,
zeigt neben der Schalterstellung die rote Farbe in den Symbolen an,
daher wird der Farbtopf durchgerührt und der Miniaturpinsel in
Gang gesetzt... So ganz ruhig ist meine Hand heute Abend nicht,
daher werden die haarfeinen Linien etwas zittrig, aber für mich
ist's gut genug.

Ganz brauchbar geworden!

28.02.2019 - Gute Nachrichten: Die verchromten Teile sind fertig,
die werde ich am Freitagnachmittag in Frankfurt abholen. Die Motor-
teile
sind auch fertig, die werde ich aber erst am nächsten Dienstag
abholen können. Jetzt fehlt noch der Lackierer... Angekommen sind
dagegen gestern schon die "Bullet" Stecker und -buchsen, die überall
am Kabelbaum zu finden sind. Als (hoffentlich...) letzte größere
Anschaffung bestelle ich mir eine elektronische Zündanlage. Es gibt
verschiedene Modelle am Markt, von einfachen Hallgeberzündungen
bis hin zu volldigitalen Anlagen, aufgrund von guten Erfahrungen mit
der Anlage an meiner 750er Enfield habe ich mich erneut für diese Firma
entschieden.

02.03.2019 - Am Freitag geht es los: Um 12:30 Feierabend, dann auf
die Bahn Richtung Frankfurt. 1 3/4 Stunden später bin ich am Ziel: Der
Galvanisierer wartet schon auf mich. Eine Stunde später (Benzingespräche...)
bekomme ich meine Teile zu sehen - Shiny, shiny! Es ist zwar etwas teurer
als angedeutet geworden, aber das Ergebnis kann auf ganzer Linie über-
zeugen. Kleiner Wermutstropfen: Man war etwas übermotiviert: Einige
Teile wie die hinteren Fußrasten oder die Vorderachse sind nicht neu
verzinkt, sondern gleich mit verchromt worden - nicht schlimm. Ich befrage
den Meister auch noch, ob sich die Schutzbleche vernünftig neu verchromen
lassen, was er bejaht. Er würde die geschweißten Bleche auftrennen,
die Teile strahlen und verkupfern, dann neu verschweissen. Anschliessend
würde die Naht mit Hartlot versiegelt, dann erst vernickelt und verchromt.
Ziemlicher Aufwand, der sich natürlich auch im Preis niederschlägt: Für
den hinteren Kotflügel setzt er etwa 800 Euro an, für den vorderen etwa
500 Euro - darauf muss ich erst noch sparen... Am heutigen Samstag
könnte ich eigentlich ordentlich loslegen: Den Lichtschalter zusammen
bauen, den Hauptständer nebst Bremspedal montieren, den Haltebügel
anbauen und mich um die Montage der Bremsankerplatten kümmern,
leider wird nichts draus: Ich bin krank, eine Grippe zwingt mich zur
Pause...

Eine glänzende Erscheinung... ...sind die frisch verchromten Teile.

03.03.2019 - Viel besser geht's mir nicht, soll ich's trotzdem wagen? Es
kann ja nicht viel schaden, im warmem Keller zu arbeiten, setzen wir den
Lichtschalter zusammen. Zuerst werden an das Kontaktplättchen für den
Killschalter neue Kabel angelötet, wozu ich eigentlich drei Hände bräuchte,
aber mit zweien klappt es dann doch noch. Die Kabel werden in den
Schalter eingefädelt, dann kommt der knifflige Teil: Einsetzen einer winzigen
Feder nebst Kügelchen in den Killknopf, dann aufsetzen auf den Schalter,
mit einer Hand das Ganze fixieren und mit der anderen versuchen, die zwei
Isolierscheiben und auch noch einen winzigen Sicherungsring zu montieren.
Zehn Minuten Fummelei später habe ich eines der frisch verlöteten Kabel
wieder abgerissen, der Lötkolben wird nochmals angewärmt. Einige weitere
Minute später passiert es: der winzige Sicherungsring, der den Killknopf am
Platz halten soll, fliegt in hohem Bogen davon - ich sehe ihn noch im Augen-
winkel irgendwo landen, aber nach intensiver Suche wird mir langsam klar,
das es aussichtslos ist, das Teil ist weg. Ich muß mir eingestehen, dass es
um meine feinmotorischen Fähigkeiten derzeit nicht zum Besten steht, daher
wird diese Aktion erfolglos beendet, ich muß nach Ersatz Ausschau halten.
Interessant: Schalter für die linke Lenkerseite (Blinkerschalter) finden sich
in Originalqualität als auch als Reproteil, rechte Seite ist kaum was zu finden.
Ein Originalteil mit schwarzem Killknopf gibt es für schmale 310 Euro, ich
entscheide mich für einen NOS Schalter mit rotem Knopf, dessen Isolierung
wohl etwas brüchig ist, dafür aber "nur" 185 Euro kostet und aus England
kommt - das wird mir eine Lehre sein...

Da sah es noch so aus, als könnte
es was werden an diesem Tag.

04.03.2019 - Höchster Feiertag im Rheinland, aber einer arbeitet trotzdem,
den besuche ich. Ich hole meine frisch geschliffenen Zylinder und die überholten
Zylinderköpfe mit neuen Auslassventilen, neuen Ventilführungen und gefrästen
Ventilsitzen ab.

Bereit für den Einbau.

09.03.2019 - Krankheitsbedingt war einige Tage Pause, aber gesund bin
ich immer noch nicht: Ich schniefe und triefe, das es (k)eine Freude ist,
der Vormittag geht schon einmal damit drauf, den ersten trockenen Tag
für einen Besuch beim TÜV mit meiner Guzzi zu nutzen - wenn man einen
solchen Fuhrpark wie ich hat, muß man am Ball bleiben... ;-) Aber am
Nachmittag ist auch noch etwas Zeit: Ich will den Hautpständer nebst
dem neu verchromten Bremspedal montieren, dazu muß ich den Rahmen
auf den Kopf stellen. Zuerst suche ich mir die neue Feder für das Brems-
pedal, dann wird der Ständer in den Rahmenhalter gesetzt, das Bremspedal
mit der neuen Achse wird von außen vorsichtig eingeklopft. Die Feder
bekommt an den Enden je ein Stück Schrumpfschlauch, damit der frische
Lack des Rahmens nicht gleich zerkratzt wird. Aus dem Bastelkeller hole
ich mir die Fettpresse, damit der Ständer gleich etwas Fett bekommt, die
Schwinge soll auch mit abgeschmiert werden, zu dumm: Der Ständer
sitzt genau da, wo ich die Fettpresse brauche. Im Bastelkeller findet sich
noch ein Winkelschmiernippel, der gestattet das Abschmieren. Einmal tief
Luft holen, einmal pumpen - die Fettpresse ist leer... *§%&#!!! Ich weiß,
was jetzt folgt: Ich habe selbstverständlich eine Ersatzkartusche, aber das
Auswechseln ist eine Riesen-Sauerei, wie erwartet. Egal, nun sind die Teile
frisch gefettet. Ich montiere noch das Bremsgestänge, dann ist die Ständer-
feder dran: Das Biest ist ziemlich stramm, die Federnzange schafft es nicht
einmal ansatzweise, die Feder zu dehnen, daher bediene ich mich des alten
Tricks: Die Feder wird in den Schraubstock gespannt, dann einmal nach
vorne und einmal nach hinten gebogen und Unterlegscheiben zwischen die
Windungen gesteckt, wodurch die Feder sich langsam streckt. Nach einer
Weile ist die Feder lang genug, ich setze sie an und nehme einen Schrauben-
zieher zum Einfädeln zu Hilfe - "Sproing" machts, die Feder entledigt sich
der Unterlegscheiben, die durch die Garage segeln und ich darf noch mal
von vorne anfangen - Mist! Klappt heute denn gar nix? Beim 2. Versuch
klappt es dann endlich, damit ist auch schon fast Feierabend. Im Bastel-
keller bekommt der neue, feuerrote Knopf des Killschalters einen
schwarzen Farbüberzug, nach einer halben Stunde Wartezeit kommt eine
2. Schicht.

Alles steht Kopf! Ständer und Brems-
pedal sind montiert.
Mit Schmiernippel
nachgerüstet.
Gespickt wie ein
Schaschlickspieß...
Noch ist der Knopf Rot.


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Letztes Update: 09.03.2019